Kapitel 68 ✔️

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"Hey, Mel.", ertönte die Stimme von Adam am anderen Ende der Leitung.
"Hey, hast du kurz Zeit?", fragte ich auf deutsch und erntete verwirrte Blicke von den anderen.
"Äh nicht wirklich muss in zehn Minuten zu einer Prüfung.", sagte wer schuldbewusst. "Aber sag mir was los ist?"
"Du hast mir die Unterlagen zu Dukov geschickt und wir haben ihn als Mörder ausgeschlossen.", er bejahte es und ich sprach weiter. "Aber wie kam er immer so schnell zu den Tatorten, wenn die Leichen doch erst gefunden worden und es kein Muster hinter den Fundorten gibt?" Adam überlegte einen Moment und ich hörte das leise Klicken einer sich schließenden Tür.
"Das ist mir gar nicht aufgefallen.", grübelte er und ich hörte wie er über Kies lief. "Ich werde Mal schauen was ich dazu noch herausfinden kann. Denkst du schon an etwas bestimmtes?" Ich nickte, bis mir auffiel, dass er das ja nicht sehen konnte und formte meine Gedanken zu Worten um.
"Such vielleicht nach Kontakten zur Polizei. Verwandte, Freunde, Golfpartner... Aber weiter die Suche vielleicht international aus.", sagte ich und sah Zarek kurz an.
"Okay mach ich Mel. Ich melde mich dann so schnell wie möglich, wenn ich etwas habe. Muss jetzt zur Matheprüfung.", erklärte er und am Ende klang er alles andere als begeistert. "Mach's gut, Kleine."
"Du auch und viel Glück bei der Prüfung!", sagte ich und Leitung erstarb, als ich auf den roten Button klickte.
"Adam?", fragte Zarek und die anderen sahen mich neugierig an.
"Ja, er sucht nach Verbindungen zur Polizei, aber das kann dauern wenn er die Suche international ausweitet.", erklärte ich und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum.

"Lynn?", fragte Ashton plötzlich. "Alles in Ordnung?" Seine Gefährtin sah etwas blass aus und rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
"Nein.", antwortete sie und blickte uns alle an. "Tobias und Maya wurden innerhalb von vier Tagen gefunden und seit dem Fund von Maya ist mehr als eine Woche vergangen. Entweder ist dieses Etwas weitergezogen oder es plant etwas Großes." Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, doch ich glaubte nicht daran, dass dieses Wesen weitergezogen war. Denn da war immernoch die Sache mit den Tierangriffen, die sich niemand erklären konnte.
"Ich hoffe ersteres.", meinte Sam etwas kleinlaut und seine dauerhaft gute Laune war wie weggeblasen.
"Sollten wir vielleicht Lukas einweihen?", fragte Ashton. "Er könnte mit seinem Dad reden und wir könnten..."
"Nein.", unterbrach ich ihn. "Der Alpha wird das alles als Geschwafel kleiner Kinder abtun und um ehrlich zu sein, wird er uns die Sache auch nicht glauben. Bis jetzt haben wir nur Beweise dafür, dass es schon andere hingerichtete Lykaner gibt und das ein Mann namens Alexander Dukov darin verwickelt ist, aber mehr haben wir nicht. Und das was wir haben reicht nicht aus."
"Mel hat Recht. Aber Ashton auch.", meinte Zarek und Ashton sah ihn überrascht an. "Lukas ins Boot zu holen wäre nicht verkehrt, aber dem Alpha sollten wir nichts sagen."
"Dann weihen wir also Lukas ein.", sagte ich und ließ mich gegen die Lehne des Stuhls sinken und sah auf die dunkelgraue Tischplatte.
Ich weiß, dass dir die Sache mit Lukas nicht gefällt, aber wir brauchen ihn als Absicherung, sagte Zarek und ich hob den Blick und nickte kaum merklich.

Lynn und ich waren wieder die ersten in der Mädchenumkleide, doch wir schwiegen in die Stille der Umkleide hinein, bis Lynn es nicht mehr ertrug.
"Okay, ich muss das jetzt loswerden!", sagte sie und ließ sich wie ein nasser Sack auf die kleine Bank fallen. Ich zog mir das Shirt über den Kopf und merkte, dass es nicht mein eigenes war, sondern das von Zarek.
"Warte.", sagte ich und stapfte hinüber zu der Jungenumkleide. Gerade als ich klopfen wollte öffnete Zarek die Tür und hielt ein schwarzes T-Shirt in der Hand. Mein T-Shirt, doch ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, sondern starrte schon wieder diese hinreißenden und wohl geformten Bauchmuskeln an.
"Hier oben sind meine Augen.", lachte er und hielt mir dann mein Shirt vor die Nase. Ich riss ihn mein Shirt aus der Hand und drückte ihm seines entgegen, bevor ich mich schnell wieder zurück zur Umkleide begab, damit er die Röte meiner Wangen nicht sah.
"Sorry, Zarek hatte mein Shirt.", erklärte ich und zog es mir schnell über den Kopf und als Lynn wieder auftauchte, hatte sie eine Augenbraue nach oben gezogen und betrachtete mich mit diesem ist - dass - dein - Ernst Blick.
"Du weißt schon, dass er dich nur im BH sehen wollte.", sagte sie und fing an dümmlich zu grinsen. Ich sah an mir herunter und schlug mir dann mit der flachen Hand vor die Stirn.
So ein Idiot!
"Aber jetzt zu was anderem.", sagte sie und ich setzte mich zu ihr, um meine Schuhe zu schnüren. "Wann lässt du dich markieren?" Ich hielt mitten in der Bewegung an und verschluckte mich an meinem eigenen Speichel. Diese Frage hat mich so unvorhergesehen getroffen, dass ich einen Moment brauchte, um wieder klar denken zu können.
"Wie kommst du jetzt da drauf?", fragte ich und fand das Ende des Schnürsenkels plötzlich interessanter als alles andere.
"Nein, nein. Erst beantwortest du mir meine Frage!", bestand sie darauf. Ich seufzte, darauf wollte ich eben nicht antworten.
"Ich weiß es nicht.", gestand ich ehrlich. "Ich will mir erst sicher sein, immerhin ist es bei mir nicht so wie bei euch. Ich fühle diese Mate-Verbindung nicht, so wie ihr." Ich riss mich von dem Anblick des Schnürsenkels los und band mir meine Haare zu einem Zopf.
"Also werde ich nicht bald Tante?", fragte sie und ich schleuderte meine Bluse nach ihr. "Okay, okay, kleiner Scherz!", lachte sie und ich rollte mich den Augen.
"Aber wie kommst du jetzt ausgerechnet darauf?", fragte ich noch einmal und bekam dieses Mal auch eine vernünftige Antwort.
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Na, warum hat Lynn wohl gefragt?
Und glaubt ihr, dass es von Zarek Absicht war, die T-Shirts zu tauschen? 😎😎😂😂❤❤

LG Jessy 🐞🎀

Ich überfordere euch doch hoffentlich nicht mit so vielen Kapiteln, oder?😂

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt