Ashton tauchte eine halbe Stunde später mit Lynn bei uns auf. Er war blass und seine Augenringe dunkel. Die Sache mit Sam hatte ihnen richtig mitgenommen. Ich umarmte Ashton und schon kamen mir wegen Sam schon wieder die Tränen, die er dann sanft weg wischte.
"Das mit Sam tut mir so unglaublich leid, Ash.", flüsterte ich.
"Mir auch.", antwortete er. "Geht es Kate gut?"
"Wie man es nimmt.", sagte ich und rieb mir dann über die Arme. Ich hatte noch immer eine Gänsehaut von der Zeichnung des Adanyi. "Kate ist oben und packt ihre Tasche."
"Ist sie alleine oben?", fragte Ashton weiter und ich verneinte.
"Lee und Lya sind mit ihr oben." antwortete ich und als er mich fragend ansah, erklärte ich ihm, was die beiden hier machten. Zarek hatte ihm am Telefon schon berichtet, was mit Kate gewesen war, was die Sache für mich etwas einfacher machte.
"Hast du schon was von Dad gehört?", fragte ich am Ende meiner Erklärungen, doch Ashton schüttelte nur den Kopf. Hoffentlich war Dad nichts passiert. Wenn einem von ihnen etwas passieren sollte, dann könnte ich mir das nicht verzeihen.
"Ihn wird schon nichts passieren.", meinte Ashton, doch ob er mich oder eher sich selbst damit beruhigen wollte, wusste ich nicht ganz.
"Ihm wird nichts passieren.", sagte er noch einmal und blickte dann Lynn an, die uns still beobachtet hatte. Ihre Haut war blass und ihre Augen rot und verquollen. Sam's Tod hatte auch sie völlig aus der Bahn geworfen.Ich saß auf der Arbeitsplatte der Kücheninsel und beobachtete stumm, wie Ashton Lynn im Arm hielt und Kate nervös mit dem Bein, auf und ab wippte. Lya und Lee hatten ihre Koffer herunter gebracht, während sie kurz im Bad war und war dann selbst mit einer Reisetasche für Das nach unten genommen. Jemand der nicht wusste, warum die Koffer bereit standen oder wir warteten, hätte geglaubt, dass wir in dem Urlaub fuhren. Aber das taten wie nicht.
Zarek stellte sich neben mich und verschränkte sie Arme vor der Brust.
"Kaden und die Zwillinge, haben von Außen das Haus im Blick.", teilte er mir mit und betrachtete mich voller Sorge. "Mel, ich hab Mum gebeten Elli von hier weg zu bringen. Wenn Kate und Lynn einverstanden sind, fährt Mum mit ihnen an die Küste. Wir haben dort ein Strandhaus und da ist genug Platz für alle." Ich drehte ihm meinen Kopf zu, um ihn Anblicke zu können. Seine wunderschönen, strahlend blauen Augen fixierten mich und wäre die Lage anders, hätte ich mich gerade in ihnen verloren.
"Danke,", flüsterte ich. "dass du an deine Mum und Elli gedacht hast. Tut mir leid, dass ich es nicht getan habe."
Er stellte sich vor mich und stützte die Arme, zu beiden Seiten, neben meinen Beinen ab.
"Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen, Mel.", erwiderte er. "Dir steht der Kopf gerade wo anders. Aber du denkst gerade nicht über deine Familie nach. Worüber dann?"
Ich blinzelte und schloss dann die Augen, bevor ich sie wieder öffnete.
"Darüber, was der Adanyi von mir wollen könnte.", antwortete ich. "Das alles scheint mir einfach zu unklar. Ich habe das zweite Gesicht nicht, aber warum will es dann mich und tötet vorher Lykaner?"Zarek zog nachdenklich die Stirn in Falten und fixierte einen Punkt hinter mir, auf der Arbeitsplatte.
"Kaden meinte doch, dass es die Lykaner tötet, un stark genug zu sein, sich dem Lykaner ohne zweites Gesicht zu stellen.", gab er Kaden wieder. "Aber warum?"
"Die Frage stelle ich mir ja auch. Ich bin nicht so stark wie ein Lykaner, also warum tötet es sie dann und nährt sich von ihren Seelen? Das ist unlogisch!", erwiderte ich und beobachtete wie Kaden das Haus betrat und sich zu uns stellte.
"Draußen ist nichts, aber die Zwillinge passen weiter auf. Sind die Gefährtin deines Bruders und Kate fertig?", fragte er und setzte die Sonnenbrille ab. Seine blassgrünen Augen, die auf seltsame und gespenstische Weise zu leuchten schienen, machten mir noch immer etwas Angst.
"Die beiden ja, aber Dad ist noch immer nicht zurück.", antwortete ich. "Und Zarek's Mum und Elli kommen gleich auch her, um zusammen mit den beiden zu fahren." Kaden nickte und sah sich nach Lee und Lya um. Obwohl sie es ziemlich gut versteckten, hatte ich bemerkt, dass die beiden, die Gefährtinnen der Zwillinge waren.
"Sie sind immer noch auf der Jagd, stimmt's?", fragte Kaden nach einiger Zeit. Ich nickte.
"Ja, deswegen erreichen wir weder meinen noch Zarek's Dad.", erklärte ich dann. "Jetzt habe ich aber eine Frage, Kaden." Er blickte mich an und zog kurz tief Luft ein, bevor er mir bedeutete fortzufahren.
"Warum hast du gemeint, dass die Geschichtsbücher verfälscht sind und das Manifest in dem ich eine Zeichnung von dir gesehen hatte, nicht?", stellte ich die Frage und in seinen Augen blitzten kurz etwas auf.
"Du hast ein Talent für unangenehme fragen, weißt du das?", meinte er. "Aber ich glaube, das schulde ich euch, nachdem endlich wissen, wie der Adanyi aussieht, Dank Kate."
______________________________________Guten Morgen oder guten Mittag - sucht es euch aus😂🐞
Das erste Kapitel für heute ist Mal wieder etwas ruhiger und ohne zu viel Drama oder Grusel.😂LG Jessy 🐞🎀
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Wolfsblut - Gefährten
Hombres Lobo~ Weist du, wer du bist? Es ist nicht einfach als Außenseiterin aufzuwachsen. Vor allem nicht, wenn man es auch in der eigenen Familie ist. Melania ist siebzehn Jahre alt und zurück in ihrer Heimat. Doch ihr Problem: Nur wenige der Einwohner sind me...