Kapitel 39 ✔️

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Ich drehte mich um und stürmte aus dem Zimmer. Ich konnte noch hören wie er fluchte und dann gegen die Wand hieb. Ich zitterte am ganzen Körper und beschleunigte meinen Schritt, doch weit kam ich nicht.
Das kleine Mädchen kam aus ihrem Zimmer gelaufen und rieb sich mit ihren niedlich kleinen Händchen die Augen. Ihre schwarzen Haare standen wild von ihren Kopf an und als sie mich ansah, glaubte ich Zarek's Augen zu erkennen. Ich blieb stehen und sah sie an.
"Bist du böse auf Zari?", fragte sie. Ihre Stimme war zuckersüß. Ich ging in die Hocke und zwang mich zu einem Lächeln. Hinter ihr schwang plötzlich ein kleiner Schwanz hin und her. So hatte anscheinend noch nicht richtig raus, wie man sich verwandelte.
"Nein bin ich nicht, aber er ist böse auf mich.", sagte ich und strich ihr eine biestige Haarsträhne hinters Ohr.
"Wenn ich böse auf ihn bin, dann kitzelt er mich immer ganz dolle durch, bis ich ihn wieder lieb habe.", erklärte sie und ich schmunzelte. "Vielleicht solltest du ihn dirchkitzeln, damit er dich wieder lieb hat."
"Ich denke nicht, dass das hilft."
"Nicht weinen!", sagte sie und schlang ihre dünnen Ärmchen um meinen Hals. Ich hatte nicht mitbekommen, wie die Tränen liefen. Nach einer Weile löste sie sich wieder von mir und lief an mir vorbei, ins Zimmer ihres Bruders.
Ich flüchtete die Treppe hinunter und ich bekam gerade noch so mit, wie Zarek meinen Namen rief, bevor die Tür hinter mir zu fiel.
Das war wirklich eine saublöde Idee gewesen! Was hatte ich mir nur gedacht? Ich zog die Autotür hinter mir zu und startete den Waagen.

In Rückspiegel konnte ich beobachten, wie die Stadt hinter mir, langsam im Dunkeln der Nacht verschwand. Die Straße zog sich wie eine Grenze durch den Wald und die Bäume wirkten bedrohlich. Ich kaute wieder auf der Innenseite meiner Wange und trommelte nervös mit den Fingern auf das Lenkrad. Im Radio lief Countrymusik, was mich normalerweise nicht störte, aber jetzt gerade nervte es ungemein. Mit einen Klick erstarb die Banjomusik und man hörte nur noch das Rauschen von draußen.
Schon komisch, dass ich vor nicht einmal einer Woche genau die selbe Straße entlang gefahren war, um hier meinen Abschluss machen zu können und nun fuhr ich wieder auf der selben Straße und war auf dem Weg die Staaten zu verlassen. Ich konnte wirklich sagen, dass das meiste, was passiert war, überhaupt nicht geplant war. Eigentlich hatte ich die Zeit hier einfach nur in Ruhe überstehen wollen, aber das Schicksal hatte andere Pläne mit mir. Ich war wirklich froh, wieder weg zu können, obwohl es mir für meine Familie etwas leid tat. Dad würde mich bestimmt hassen... Ich verbannte diesen Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Doch diese Sache mit Zarek ließ mich nicht zufrieden. Was hatte ich denn getan, dass er mich so anschreien musste? Immerhin hatte ich ihm gerade einen riesigen Stapel voller Information über das Etwas gebracht, was für den Tod von Maya und Tobias Schuld war. Sollte man dafür nicht dankbar sein?

Ich trat auf einmal mit voller Kraft auf die Bremse und blieb mit quietschenden Reifen stehen. Einige Meter vor mir stand ein Hirsch mitten auf der Fahrbahn und blickte in das grelle Licht der Scheinwerfer. Ich hupte um das Tier zu verscheuchen, doch es bewegte sich nicht. Ich öffnete gerade die Tür und stieg aus, als der Hirsch plötzlich auf das Auto zu preschte. Ich kniff die Augen zusammen und stieß einen leisen schrillen Schrei aus. Das Glas der Frontscheibe spitterte und einige Scherben flogen zur Seite. Eine traf mich an der Wange und ich legte blitzschnell eine Hand schützend über die Augen. Ich zitterte. Das war doch jetzt gerade nicht wirklich passiert, oder? Ich nahm die Hand nach einigen Minuten von den Augen und starrte geschockt den Hirsch an, der nun in der Frontscheibe meines Autos steckte. Ich rang nach Atem. Wäre ich nicht ausgestiegen, hätte mich sein Geweih durchbohrt und die Glasscherben hätten mir vermutlich das Gesicht zerrissen. Ich schluckte.
Ruhig bleiben, sagte ich zu mir selbst.
Ich ging zur Beifahrerseite und nahm vorsichtig meinen Rucksack heraus. Ich stand immer noch unter Schock, doch ich bekam es irgendwie hin mein Handy zu entsperren und eine Nummer zu wählen. Zitternd hielt ich mir das Telefon ans Ohr und lauschte dem Piepen. Es dauerte etwas, doch endlich ging jemand heran.

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Salut🐞
Ich bin einfach so Happy, dass euch die Geschichte so gut gefällt 🙅❤
Jetzt kommt dieses berüchtigte aber.... Ich fahre in einigen Stunden nach Frankreich und komme Montag erst wieder. Ich weiß leider noch nicht inwiefern ich Internet haben werde und etwas hochladen kann, aber ich kann während der laaaaangen Busfahrt schreiben und dann kann ich euch vielleicht bald mit neuen Kapiteln überhäufen 😂❤🙅🐞
Bleibt gespannt😉

LG Jessy 🐞 🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt