Kapitel 16 ✔️

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"Und was ist mit dieser Victoria? Sie klebt fast ständig an dir. Glaub ich hab keine Lust darauf, mich mit ihr wegen dir zu prügeln, weil sie eifersüchtig wird.", sagte ich ruhig und hoffte, dass Victoria mich nicht gehört hatte. Außerdem versuchte ich mich gerade aus der Sache heraus zu reden. Was mir anscheinend nur miserabel gelingt. Lukas lachte herzlich auf, was auch mich etwas schief grinsen ließ.
"Mel, zwischen Victoria und mir läuft nichts. Da wird auch nie etwas laufen.", meinte er. "Und ich glaube ich würde es ziemlich scharf finden, wenn ihr zwei euch um mich prügeln würdet."
"Na Klasse. Nur bin ich nicht wild darauf, mich von ihr vermöbeln zu lassen.", seufzte ich. "Wenn ich nein sage zu dem Date, würdest du es dann weiter versuchen?"

"Ja, denn ich akzeptiere nur sehr schwer ein nein." Die Wut über seinen Versuch, mich zu einem Date mit ihm zu überreden, wich plötzlich einem anderen Gefühl das ich nicht beschreiben konnte. Doch die Stimme in meinem Kopf hallte immer noch weiter, aber ich versuchte nicht darauf zu hören.
"Ich hab also nur die Wahl zwischen jetzt ja zu sagen und das Date so schnell wie möglich hinter mich zu bringen oder zu einem späteren Zeitpunkt sowieso ja sagen zu müssen?" Er nickte eifrig. "Na schön. Ich geh mit dir aus." Er strahlte, doch ich fühlte mich innerlich total schlecht. Die Stimme war so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war und mit ihr auch dieses beklemmende Gefühl in mir. Kurz sah ich mich verwirrt um, ob vielleicht einer der anderen Schüler in meine Gedanken eingedrungen war, doch als ich niemanden sah, der uns beobachtete, verwarf ich diesen Gedanken wieder. Es waren nur Lykaner und obwohl sie übernatürliche Fähigkeiten besaßen, war es völlig absurd, dass jemand von ihnen in meine Gedanken eindringen konnte.

Der Coach pfiff erneut mit seiner Trillerpfeife und gab uns Anweisung, und an die Startlinie zu stellen. Lukas kämpfte sich mit einem frechen Grinsen auf den Lippen durch die Menge bis ganz nach vorne wo Zarek und seine Freunde auf ihn warteten. Etwas dahinter konnte ich auch Ashton und Lynn sehen, die sich kurz miteinander unterhielten, bevor Sam neben Ash Stellung bezog und Lynn zu mir nach hinten kam.
"Ich laufe mit dir zusammen, Mel. Natürlich nur wenn es dich nicht stört!", erklärte sie mir. Ich zuckte mit den Schultern und merkte, wie sich meine Muskeln darauf anspannten. Bereit, auf Kommando loszulaufen.
"So, auf die Plätze", schrie der Coach. "Fertig. Los." Wie, als hätte der Blitz eingeschlagen, sprinteten alle los. Die vorderen Reihen waren schon im Wald verschwunden, während Lynn und ich gerade einmal das Fortballfeld verließen.

Als auch wir den Wald endlich erreichten, waren nur noch einige wenige Schüler vor uns zu sehen. Lynn die neben mir lief, versuchte angestrengt mein Tempo zu halten, doch ich sah ihr an, dass es sie deutlich mehr Kraft kostete, als wenn sie in normaler Geschwindigkeit rannte. Eine Geschwindigkeit die nur für Lykaner normal war.
Wir folgten den abgesteckten Pfad quer durch den Wald. Lynn schien sich wohl zu fühlen, doch ich war von den Wald weniger beeindruckt.
"Lynn, von mir aus können wir das Tempo auch steigern.", sagte ich. Ich wusste, dass ich schneller laufen konnte, als ich es tat. Ich war ziemlich schnell für einen Menschen, doch immer noch etwas zu langsam für Lykaner. Ich wartete ihre Antwort schon gar nicht mehr ab, sondern sprintete los.

"Wow!", stieß die Gefährtin meines Bruders aus, als sie mich wieder eingeholt hatte. "Für einen Menschen bist du echt schnell."
"Aber immer noch zu langsam für euch Lykaner.", lachte ich und gerade war ich tatsächlich froh darüber, dass Lynn mich begleitete.
Als es ein wenig bergab ging, nutze ich das gedrosselte Tempo, um mich kurz umzusehen. Doch als ich plötzlich etwas fürchterliches zwischen den Bäumen entdeckte, stolperte ich und stieß einen kleinen Schrei aus. Lynn stoppte aprupt und kam zu mir, um mich sofort wieder auf die Beine zu ziehen. Ich hatte mir das rechte Knie etwas aufgeschürft und meinen ganzen linken Unterarm, auf den ich gefallen war. Ich zitterte leicht als ich mich mit Lynn's Hilfe wieder aufrichtete.
"Himmel, Mel was war ist passiert?", fragte sie völlig geschockt. Doch ich konnte ihr nicht antworten, denn ich richtete meine komplette Aufmerksamkeit wieder auf das, was ich zwischen den Bäumen entdeckt hatte. Ich spürte sogar wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich und mir etwas schlecht wurde.
Ich schob meine Freundin zur Seite und verließ den abgesteckten Pfad. Immer tiefer lief ich in den Wald hinein und musste mich immer Mal an einigen Bäumen abstützen, da meine sich wie Gelee anfühlten.

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt