Wolfsblut - Gefährten

Kapitel 74 ✔️

Ich schwieg die Fahrt über. Zu viel ging mir gerade einfach durch den Kopf und langsam verlor ich den Halt.
Zarek war noch immer angespannt und ich beobachtete wie er immer fester die Hand um das Lenkrad krallte. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor und die Pulsader an seinem Handgelenk pulsierte.
"Zarek?", fragte ich vorsichtig und drehte mich zu ihm. Er mahlte mit dem Kiefer und eine tiefe Falte zierte seine Stirn. "Hätte ich diesem Treffen nicht zugestimmt, wären wir blindlings in die Hände dieses Wesens gelaufen. So haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt." Ich hoffte ihn damit beruhigen zu können, doch das klappte nicht ganz.
"Du glaubst wirklich, dass ich wütend bin, weil du dem Treffen zugestimmt hast?", fragte er und bemühte sich sichtlich, nicht zu Knurren. "Ich bin nicht wegen dem Treffen wütend, sondern wegen dem, was wir heraus gefunden haben. Glaubst ich kann einfach ruhig bleiben, wenn mir so ein daher gelaufener Typ sagt, ich soll meine Mate nicht markieren, weil ich sie dann einem grausamen uralten Wesen zum Fraß vorwerfe? Oder allgemein bei der Tatsache, dass dieses Ding Lykaner abschlachtet um dann an dich heran zu kommen? Deswegen bin ich sauer und wegen nichts anderem!" Ich legte meine Hand auf seinen Arm und strich vorsichtig darüber. Die Muskeln waren angespannt.
"Mir gefällt die Sache auch nicht.", murmelte ich und drehte den Kopf wieder nach vorne, um die Straße zu beobachten. Das alles hier, wurde langsam eine Nummer zu groß. Erst haben wir nur nach dem Mörder von Maya und Tobias gesucht, bis uns die Sache mit dem Wesen in den Sinn kam. An dieser Stelle hätten wir eigentlich schon aufhören müssen, weiter nachzuforschen, denn jetzt war ich ihm Visier dieses Wesen, dass sie Adanyi nannten und konnte nichts dagegen tun, nur weil ich ohne das zweite Gesicht geboren worden war. Und das alles hatte ich nur der Mondgöttin zu verdanken...

Kate riss die Haustüre auf und kam auf uns zugestürmt, als wir die Autotüren hinter uns zuschlugen. Sie stieß erleichtert die Luft aus und zog mich in eine feste Umarmung.
"Gott sei Dank!", rief sie aus. "Euch geht es gut. Ich habe gerade erfahren was in der Schule passiert ist. Geht es euch auch wirklich gut?" Die Aufregung und die Sorge standen ihr ins Gesicht geschrieben. Ich warf Zarek einen kurzen Blick über die Schulter zu, bevor ich antwortete.
"Uns geht es gut, Kate. Nur den Schock müssen wir noch verdauen." So sehr gelogen war das nicht einmal, aber was mich anging, ich musste den Schock über den Adanyi verdauen und den kollektiven Selbstmord der Tiere in der Schule. Kate nickte und schob uns dann ins Haus, aber Zarek blieb vor der Veranda stehen
"Ich fahr kurz nach Hause, meinen Eltern und Elli Bescheid geben, dass es uns gut geht.", sagte er und Kate nickte verstehend und lächelte dann etwas, aber es war ein trauriges Lächeln. Sei vorsichtig, rief ich ihm in Gedanken zu und als Antwort nickte er nur knapp, bevor er sich undrehte, und zu seinem Waagen lief. Wir blieben auf der Veranda stehen, bis sein Auto nicht mehr zu sehen war. Kate schon mich sanft ins Haus und schloss dann die Tür hinter mir.
"Brauchst du etwas?", wollte sie wissen aber ich schüttelte nur den Kopf zu Antwort. Sie nickte und lächelte mich dann noch einmal etwas traurig.
"Ich bin oben.", sagte ich. "Duschen. Sehr lange duschen." Ich bekam Kate's Antwort nicht mehr mit, sondern tapste die Treppe nach oben. Doch heute fühlte sich der Aufstieg schwerer und anstrengender an als normal. Ich warf meine Tasche blindlings in irgendeine Ecke meines Zimmer und schlüpfte dann aus dem Schien. Das Tierblut an der Sohle war getrocknet, trotzdem empfand ich einen gewissen Eckel. Ich schob die Badezimmertür beiseite und stellte die Dusche an. Meine Kleidung ließ ich einfach auf den Boden fallen, dass einzige was ich in den Mülleimer schmiss, waren die Kompressen auf meinen Oberarmen.

Sofort entspannten sich meine müden Knochen und verkrampften Muskeln, doch ich zog zischend die Luft ein, als das warme Wasser auf die Wunden auf meinen Armen traf. Es brannte kurz, doch dann gewöhnte ich mich an diesen stechenden Schmerz.
Ich beobachtete wie das Wasser wirbelnd im Abfluss verschwand, bis ich nach einer halben Ewigkeit nach dem Shampoo griff. Der Schaum verschwand zusammen mit dem Wasser und irgendwann, als ich das Gefühl hatte, dass das Wasser kälter wurde, drehte ich den Wasserhahn zu und stieg in ein Handtuch gewickelt aus der Dusche.
Meine Hand hinterließ auf dem beschlagenen Spiegel ein quietschendes Geräusch, als ich quer darüber wischte. Die Haare hingen in tropfend nassen Strähnen über meine Schulter und die Haut um die verkrusteten Male auf meinem Oberarm war gerötet. Ich wandte den Blick an und stopfte meine Sportsachen in den Wäschekorb neben der Tür, bevor ich die Tür aufschob. Ich tapste zu meinem Kleiderschrank und hinterließ auf dem dunklen Holzfußboden, feuchte Fußabdrücke. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich eine gefühlte Stunde unter Dusche gestanden hatte. Zarek war auch noch nicht wieder zurück, also entschied ich mich ein weites T-Shirt und schwarze Leggins anzuziehen. Ich räumte das nasse Handtuch weg und ging wieder nach unten. Meine nackten Füße hinterließen ein patschendes Geräusch auf den kalten Stufen, die immer Mal leicht unter meinem Gewicht ächzten. Doch ich nahm alles nur wie unter Wasser war. Die Geräusche waren gedämpft, meine Sich war blass und verschwommen und ich fühlte mich, als hätte ich jeglichen Halt verloren. Aber am meisten machten mir das Bewusstsein, dass meine eigenen Gedanken so dunkel und niederschnetternd waren, und das Wissen über den Adanyi Angst. Wüsste ich wenigstens, dass am Ende alles gut gehen würde, hätte ich weniger Angst, aber keiner von uns hatte eine Ahnung, wo das hier enden würde....
_____________________________________

Hii oder guten Morgen, je nachdem wann ich aufgestanden seid.🐞
Hier ist das erste Kapitel für euch😂 und ich hoffe, dass es damit ein nicht zu... schlimmer Start in den Morgen ist😎 ich hab mir extra Mühe gegeben, dass dieses Kapitel erst einmal nicht zu krass wird, nachdem ich das von den letzten beiden nicht behaupten kann😂😂❤

LG Jessy 🐞🎀