Kapitel 3 (!)

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Morgen war der Wettkampf. Das Adrenalin stieg in mir hoch, ich wusste nicht, warum ich so viel davon hatte. Es war nur ein kleiner Lauf, nichts großes.

Ich packte am Freitagabend meine Tasche. Morgen mussten wir früh los. Ich musste um sechs Uhr aufstehen. Das war selbst für einen Wochentag früh. Normalerweise standen wir in der Woche um halb acht auf und am Wochenende um acht.

Ich ging früh ins Bett, doch ich konnte lange nicht schlafen. Ich lag in Gedanken an den Wettkampf wach. Ich malte mir das Rennen aus.
Was war, wenn es nicht gut lief? Würde mein Trainer sehr wütend sein? Würde ich noch härter trainieren müssen?
Aber wenn es gut lief, was durchaus möglich war, dann könnte ich etwas näher an die Qualifikations Zeit heran rücken. Die Zeit war wichtig. Und die Zeit konnte ich theoretisch bezwingen.
Mein Training war gut gewesen über den Winter. Und da die Saison gerade erst begonnen hatte, hatte ich noch keine Vergleichs Zeit zur letzten Saison.

Irgendwann war ich dann wohl doch eingeschlafen, denn mein Handy weckte mich um sechs. Verschlafen rieb ich meine Augen und stand langsam auf.

Ich ging in die Dusche und duschte mich kurz ab. Richtig baden würde ich heute abend, wenn ich mit dem Wettkampf durch war.

Ich zog mir meine Marathon Hose an und dazu das Trikot des Internats. Irgendwann würde ich im Trikot des deutschen Kaders laufen...
Über das Internats Trikot zog ich mir ein langärmliges Trikot und über die kurze Hose eine lange Laufhose.

Ich schnappte mir meine Sport Tasche und lief nach unten. Dort waren Selene, Steffan und Basti am einem Tisch und aßen schon ihr Frühstück.
Ich holte mir ein Müsli und setzte mich dazu. "Guten Morgen", grüßte ich in die Runde. Steffan nickte mur kurz zu und Selene sagte:"Hey"

Basti sah gar nicht erst auf. Er war sehr blass, genau so wie Selene.
Ich selber fühlte mich genau so, wie die anderen aussahen. Sehr schlecht.
Uns wurde so ein Druck gemacht, dass wir selbst bei so einem kleinen Wettkampf so einen Stress hatten.
Wir mussten unsere Schule so gut repräsentieren.

Jeder verschwand noch einmal in seinem Zimmer, um die letzten Sachen zu holen und Zähne zu putzen.
Ich stand vor meinem Waschbecken und putzte meine Zähne. Ich sah mich im Spiegel an.
Sofort stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich tat, was ich liebte. Doch trotzdem fühlte ich mich nicht gut.
Ich war blass.
Klar, das kam einerseits von der Aufregung vor dem Wettkampf, doch andererseits kam das auch vom generellen Druck.
"Du solltest froh sein, hier trainieren zu dürfen", redete ich mir ein.
Ich sah, wie sich meine Lippen bewegten. Sie waren rot. Sehr rot, im Gegensatz zu meinen Gesicht.
Das war nämlich käseweiß.

Ich riss mich von meinem Spiegelbild los und spuckte die Zahnpasta aus.
Schnell trocknete ich meinen Mund und meine Hände ab und lief nach unten.
Wir stiegen zu viert in den Vereinsbus und Steffan fuhr los.

Wir mussten etwa drei Stunden dort hin fahren, und wir machten es uns so gemütlich, wie es eben in diesem Bus ging.
Basti saß vorne bei Steffan und unterhielt sich mit ihm.

Selene und ich saßen gemeinsam hinten, doch ich lächelte ihr nur kurz zu und setzte mir dann meine Kopfhörer auf.
Ich machte mir Musik an. Ich hörte besonders gern vor Wettkämpfen Musik, denn irgendwie beruhigte sie mich, aber spornte mich auch an. Sie ließ das Adrenalin in mir brodeln und das stachelte mich an.

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt