Kapitel 98

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Und ich wachte Schweiß gebadet auf. Das Gesicht meines Vaters war klar vor mir, doch es schien mir zu entgleiten. Es verschwamm, je mehr ich mich anstrengte,ihn erkennen zu können.
Mein Herz zog, ich wünschte mir so doll, dass ich ihn noch in Erinnerung behalten konnte. Doch selbst diese Erinnerung, die uns immer verlässlich scheint, verblasst im Laufe der Zeit.

Und plötzlich bereute ich es, dass Noah und ich alle Dinge vergraben hatten. Es war mir wie eine gute Idee erschienen, mich auf so eine Weise von ihm zu verabschieden.

Ich rappelte mich aus dem Bett auf und öffnete das Fenster. Die klare, kühle Nachtluft trocknete den Schweiß auf meiner Stirn. Mein Herz beruhigte sich langsam, doch meine Gedanken waren aufgewühlt.
Mein Gefühlschaos brachte mich noch um den Verstand!
Ich schaute in die Sterne. Sie leuchteten hell, so wie immer hier auf dem Land.
Ich schloss das Fenster wieder. Dann lief ich ins Bad. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen sahen mich an, ich schaute mein Gesicht an. Nein Kinn, meine Wangen, meine Lippen, meine Nase, meine Augen. War das wirklich ich?
So blass und mager? Und doch so stark, eine Kämpferin, die ihr Ziel vor Augen hatte.
Und in dem Moment beschloss ich, dass die Welt nur die Kämpferin sehen sollte. Nicht das zerbrechliche Mädchen in mir. Nur die Kämpferin!

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt