Kapitel 69

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Wir kämpften uns durch das Gestrüpp und dabei blieb mein Pullover an einem Dornenstrauch hängen. Ich befreite ihn und Noah reichte mir seine Hand, damit ich über den Graben springen konnte, über den er schon über war.

Ich ergriff sie. Die Hand war warm und weich und ich wollte sie gar nicht wieder los lassen. Doch irgendwann tat ich das und ließ mich auf den Boden fallen.
Gemeinsam ließen wir unsere Beine baumeln und aßen Brote aus der Cafeteria.

Der Blick war mal wieder umwerfend schön. Die Sonne war gerade untergegangen, sodass die Dunkelheit uns anfing zu verschlucken. Von vorne kam sie, doch ich hatte keine Angst. Es war einfach nur schön.

"Psst", machte Noah plötzlich und zeigte nach links. Ich sah dort hin und hielt mir die Hand vor den Mund. Dort, direkt neben uns stand ein Reh. Es stand einfach nur dort und sah auf den See hinunter, genau wie wir. Ich lächelte und konnte den Blick gar nicht von dem süßen Tier wenden.

Doch aus den Augenwinkeln sah ich, dass Noah mich die ganze Zeit ansah. Und dann schoss mir etwas durch den Kopf. Nur einen Moment lang hatte ich einen Geistes Blitz, der sofort darauf sich schon wieder verschwunden war.

Und doch war ein Bild in meinem Kopf geblieben. Noah und ich, in der Zukunft.

Ich spürte, wie Noah neben mir sich bewegte. Ich drehte den Kopf zu ihm und sah, dass er sich nur anders hin gesetzt hatte. Und zwar näher an mich ran. Ich spürte ein kribbeln im Bauch und vergaß alles andere. Er beugte sich zu mir und in dem Moment wusste ich, dass ich es mir schon lange gewünscht hatte.

IJ meinem Unterbewusstsein hatte ich mir eine Szene wie diese schon tausend mal ausgemalt und nun war sie Wirklichkeit.

Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite und kam mir näher. Es war der perfekte Moment. Er war perfekt.

Und dann küssten wir uns. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig. Und auf den Mund.

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt