Kapitel 52

59 10 3
                                    

"Dieser Markt ist typisch für Gyor, das wird in allen Reiseführern angegeben, dass man da hin muss.", erklärte uns Basti.

Ich lachte: "Du hast dir extra Reiseführer durch gelesen?"

Er nickte
Antje war mit Louis auch mitbekommen und so saßen wir zu acht auf einer Bank auf dem Marktplatz.

Es roch nach Fisch, frischem Brot, Blumen und Fleisch.

Wir schleuderten gemeinsam über den Markt und kauften uns jeder ein Eis.
Danach setzten wir uns wieder auf die Bank in die Sonne.

Es war wirklich sehr warm und ich hoffte, dass ich keinen Sonnenbrand bekam.

"Das Eis ist aber ziemlich gut", meinte Noah. Jette nickte.
Plötzlich stand Selene, die sich kein Eis geholt hatte, auf und drehte sich weg. Sie über gab sich. Jette drückte Basti ihr Eis in die Hand und hielt ihr die Haare aus dem Gesicht.

"Was ist denn los? Bist du dir sicher, dass du heute abend laufen willst?"_ fragte sie.

Verzweifelt sah Selene Jette an. "Ich muss aber laufen!"

"Jetzt setzte dich erstmal hin. Wir gehen gleich gemeinsam zum Hotel zurück uns sehen heute abend weiter, ob du laufen kannst."

"Aber mir geht es doch gut"
"Red keinen Quatsch. Du hast dich gerade über geben. Komm, ich bringe dich nach Hause. Geht ihr schon mal vor, ins Stadion?"

Wir nickten und dann waren die beiden auch schon verschwunden.
"Was hat Selene bloß? In letzter Zeit über gibt sie sich total oft", meinte ich zu Noah. Er zuckte mit den Schultern.
"Magersucht? Irgendwelche Medikamente?"

Und da fiel bei mir der Groschen. Natürlich! Da hatte ich doch auch schon ein paar mal drüber nach gedacht!

Selene hatte sich gedopt.

Aber wie? Das war unmöglich, wir waren doch alle getestet worden?

Ich hatte keine Ahnung, wie sie das geschafft hatte!

Wir waren am Stadion angekommen, ich wollte mir jedoch erst einmal keine Gedanken über Selene machen, sondern mich auf das Finale konzentrieren.

Der Speerwurf hatte schon begonnen, als wir uns Plätze suchten.

Ein Speer flog, 75,30 Meter. "Alter! Das war ja mal krass! Wer war das?", fragte Basti. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wer das war"

Dann klatschten plötzlich alle rhythmisch.
Ein Weitspringer hatte sich bereit für den Sprung gemacht und forderte uns alle auf, mit zu klatschen.

Dann sprang er.
6,98 Meter.

"Wow!", hörte ich nur neben mir.
Noah Städte den Typ beeindruckt an. "Hast du das gesehen?", er wendete sich an mich und ich lachte. "Klar, ich bin ja nicht blind."

Ich war aufgeregt und konnte mich nach dem hammer Sprung (der Typ hieß übrigens Leo Lasch, kam aus Österreich und wurde nur siebter mit seinem Sprung) nicht mehr auf das Weitsprung Finale konzentrieren.

Hier zu sein war der für mich bisher größte Erfolg! Da konnte man doch nicht kurz vor dem Wettkampf seelenruhig dort sitzen und irgendwelchen (zugegeben ziemlich sportlichen und gutaussehenden) Weitspringer zu sehen!

Ich lief also nochmal zum Aushang und sah mir an, wer alles dabei war.

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt