Ich duschte und zog mir eine Jeans und einen Pullover an, bevor ich über den Hof zu dem anderen Gebäude lief. Oder besser gesagt trödelte. Ich hatte noch viel zu viel Zeit, doch ich hielt es nicht mehr aus, in meinem Zimmer zu sitzen und zu warten, bis ich endlich los musste.
Ich hörte Schritte hinter mir und bevor ich mich umdrehen konnte, um zu sehen, wer es war, hörte ich die Stimme der Person.
"Warte!", rief Noah und holte mich ein. Ich lächelte ihn an. "Ich wollte mit dir zusammen hin gehen. Ich bleibe natürlich draußen, aber ich muss dich unterstützen. Ich möchte nicht, dass du allein mit dieser Last zurechtkommen musst!"
Ich lächelte immer noch, es war so lieb von Noah!
Wir hatten inzwischen das Gebäude erreicht und öffneten die Tür. "Und außerdem dachte ich, wir könnten danach noch einmal an den See gehen. Essen habe ich schon aus der Cafeteria geklaut" Ich antwortete ihm:"Ach Noah! Das ist doch gar nicht nötig. Warum machst du dir denn immer diese Umstände meinte wegen? ", doch gleichzeitig fühlte ich, dass es mich super glücklich machte, jemanden zu haben, der sich so um mich kümmerte.
Ich sah ihn von der Seite an. Sein Profil war schön, man konnte die Konturen der Lippen und die Form seiner Nase perfekt erkennen. Plötzlich drehte er seinen Kopf zu mir. "Was ist?", fragte er. "Nichts", antwortete ich lächelnd.
Wir waren beim Büro angekommen. Ich hob die Hand und klopfte. Noah setzte sich auf einen Stuhl rechts neben der Tür.
Steffan öffnete und ich trat ein.
Herr Esser saß schon auf einem Stuhl hinter Steffans Schreibtisch. Ich setzte mich davor. "Also Alia",begann Herr Esser: "Wir haben dich heute hierher gebeten, weil wir zwei Dinge mit dir besprechen müssen.
Es geht einmal darum, dass wir letztes Jahr besprochen hatten das Selene ein bisschen auf dich aufpasst.
Das war auch sehr sinnvoll denn dein Verhalten war nicht gerade vorbildlich. Doch dein Verhalten hat sich seit letztem Jahr sehr verbessert.
Dein Training läuft zwar nicht immer sehr gut, aber wir denken, dass die Zeit gekommen ist und das du wieder auf dich alleine gestellt sein kannst. Somit haben wir also beschlossen, dass Selene nicht mehr auf dich aufpasst."Innerlich schnaubte ich wütend. Aufpassen nannten die das. Ich würde das eher schikanieren oder herum kommandieren nennen.
Aber ich nickte höflich. "Vielen Dank. Ich werde mich natürlich weiterhin bemühen", versprach ich, um irgendetwas zu sagen.
Die beiden Männer vor mir nickten. "Und die zweite Sache wäre...", begann Steffan:"Du und Noah."
Ich wurde rot. Ich wusste ganz genau, was die beiden meinten und ich wusste auch ganz genau, dass Noah draußen vor dem Büro das Ohr gegen die Tür presste. "Du weißt, dass es verboten ist, eine Beziehung zu führen. Und du weißt auch, warum das verboten ist..."
"Noah und ich sind nicht zusammen!", unterbrach ich Herrn Esser. "Wirklich, da läuft nichts ", versicherte ich.
Mir war es peinlich, den beiden das zu erzählen, denn es war ja mein Privatleben.Doch ich sah, dass Steffan nickte und dann fügte Herr Esser noch dazu:" Gut, das ist sehr gut. Dann kannst du jetzt auch gehen."
Ich stand auf und verabschiedete mich, bevor ich so schnell wie möglich aus diesem bedrückenden Raum verschwand. Draußen saß Noah auf dem Stuhl und zog eine Augenbraue nach oben. Ich grinste erleichtert, ich hatte wirklich gedacht, dass es um etwas schlimmeres ging!
"Na dann mal los zum See!", rief ich und wir leiden aus dem Gebäude raus.
Es dämmerte schon, doch richtig dunkel war es nicht. Genau das richtige Wetter, um sich an die Klippe zu setzen, die damals so verlockend gewesen war!
DU LIEST GERADE
Bis zum Ziel
Teen FictionRun. Bis zum Ziel. Nicht aufgeben. Sonst bist du raus. Ich rannte. Meine Spikes Nägel gruben sich in die Tartanbahn, ich stieß mich ab und flog mit einer perfekten Technik über die Hürde. Weiter. Ich spürte das Brennen in meiner Lunge. Weiter. ...