Kapitel 60

61 7 0
                                    

"Hey, hast du Tagträume?", fragte Noah mich uns schüttelte meine Schulter. Ich blinzelte und schüttelte den Kopf.

"Nein, ich freue mich nur, dass die Saison zu Ende ist", meinte ich und lachte. Auch so eine Sache. Es wäre früher niemals vorgekommen, dass ich mich auf das Ende einer Saison freute. Ich liebte früher die Wettkämpfe, das Adrenalin. Nun war es mir verhasst!

Unser Flug wurde aufgerufen. Ich setzte mich diesmal nicht ans Fenster, ich hatte ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Eine Mischung aus Trauer, Stolz und Angst.

Im Internat würde alles wieder werden wie vorher.
Die anderen alle hatten nicht dieses großartige Wochenende erlebt.
Nicht erlebt, wie man sich in ein paar Tagen verändern konnte. Und außerdem kannten sie mich alle gar nicht richtig.

Der Flug war schnell zu Ende, wir landeten in Berlin.
Dort checkten wir aus und holten unser Gepäck.

Dann war es Zeit, dass wir uns von einander verabschiedeten.

"Wir bleiben irgendwie in Kontakt!", versprach Via mir, während sie mich umarmte.

Ich nickte. Sie war eine sehr gute Freundin in den letzten Tagen für mich geworden.
"Die letzten Tage waren echt toll! Danke, dass du für mich da warst", sagte ich ihr deshalb auch. Sie nickte und lächelte. "Ich danke dir! Du bist ein echt toller Mensch! Ach... Und, ich hoffe, dass aus dir und Noah noch etwas wird!"

Ich wurde rot und schlug ihr auf den Arm. "Mann Via! Wir sind nur beste Freunde", ich musste lachen.
Sie nickte wissend.

"Und was ist mit dir und Basti?", fragte ich forschend.
Sie lachte verlegen. "Ich glaube, wir sind jetzt zusammen... Aber das darf auf keinen Fall irgendwer erfahren, sonst hat Basti ein ziemlich großes Problem!"

Ich nickte verständnisvoll und umarmte sie noch einmal.
"Mach's gut!"

Noah war als nächster an der Reihe, während ich weiter zu Jette ging. Als Noah Via umarmte, spürte ich einen kleinen Stich im Bauch.

"Es war eine tolle Zeit mit dir! Ich würde das glatt wiederholen!", meinte ich und sie nickte. " Du bist echt nett! Behalte das immer in deinem Kopf", meinte sie zu mir und ich lächelte.

Ich sah, wie Steffan schon auf uns wartete, um den nächsten Flieger zu nehmen. Sein Blick war verschlossen, doch ich glaubte, in seinen Augen einen genervten Blick zu sehen.

Schnell verabschiedete ich mich auch noch von den anderen und dann stiegen wir aus dem Internat in den Flieger.

Die Angst davor, zurück zu kehren wurde größer. Ich fühlte, wie sich Spannung zwischen Selene und mir aufbaute, obwohl wir uns gar nicht an sahen.
Es war einfach spürbar, dass das Wochenende nun vorbei war.
Das dieser "Frieden" nun vorbei war.

Der Flug dauerte nicht lange, wir waren schon bald am anderen Flughafen, wo ein Vereinsbus auf uns wartete. Ich war ziemlich müde, denn es war gestern dann doch ziemlich spät geworden, bis wir im Bett waren.

Wir holten unsere Koffer und hinter der Absperrung wartete die Frau von Steffan.
Eine herzliche Begrüßung gab es zwischen den beiden nicht, was mich auch sehr gewundert hätte...

Der Weg zum Internat dauerte dann auch noch ein bisschen, doch ich vertrieb mir die Zeit damit, zu schlafen. An Noah angelehnt und in der letzten Reihe, konnte ich ganz gut schlafen.

Sehr spät kamen wir am, man sah von weitem schon ein paar Lichter aus den Fenstern. Es waren nur noch Trainer und Lehrer, die jetzt wach waren und ich beeilte mich, meinen Koffer zu schnappen und ihn die Treppe hinauf zu bekommen.

Ich verabschiedete mich mit einer festen Umarmung von Noah, der seinen Koffer die andere Treppe hinauf wuchtete.

"Das war ein tolles Wochenende", flüsterte er mir ins Ohr.

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt