Kapitel 91

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Ich starrte eine Weile auf den Zettel. Dann knüllte ich ihn zusammen und ließ ihn in meiner Tasche verschwinden.
Ich rannte ohne einen weiteren Gedanken nach oben und ließ meine Schulsachen dort.
Wir hatten jetzt Training und heute sollten wir selbstständig etwa zwei mal zehn Hügelläufe machen.
Also würde Steffan nicht dabei sein. Und die Jungs würden ein schnelleres Tempo haben als wir Mädchen. Und das wiederum hieß, dass ich mit Selene laufen müsste.
Hoffentlich würde sie leise sein!

Ich lief also zum Sportplatz. Dort liefen wir uns ein, ganz normal. Danach machten wir ein paar Übungen. Als wir diese erledigt hatten, schnappten wir unsere Sachen und liefen über in den Wald. Steffan hatte uns irgendwann einmal einen Hügel raus gesucht, an dem wir immer dir Läufe machten.

Also legten wir unsere Sachen ab und begannen mit dem ersten Lauf. Ein sehr schnelles Tempo war uns vorgeschrieben und ich war besorgt, ob ich es durchhalten würde.
Aber eigentlich war ich in letzter Zeit so gut in Form wie noch nie. Also sollte das eigentlich kein Problem sein.

Basti und Noah hielten ein schnelleres Tempo durch als wir, ich fragte mich, ob sie es unnötig schnell anzogen, um sich gegenseitig zu battlen. Basti würde ich so etwas zutrauen, Noah allerdings nicht.

Etwa zwanzig Minuten später stand ich am Rand des Hügels und atmete heftig. Schweiß Tropfen Tannen mir n der Schläfe entlang und ich stützte meine Hände auf die Schenkel.
Noah und ich hatten bislang keine weiteren Worte gewechselt. Und doch hatte ich ihm mit einem Blick zu verstehen gegeben, dass wir uns am Abend treffen würden.

Wir durften eine Pause machen, doch kurz darauf mussten wir das ganze wiederholen. Wieder und wieder quälten wir uns den Hügel hinauf. Meine Beine schmerzten, ich spürte schon jetzt jeden einzelnen Muskel. Das Brennen des Laktats breitete sich in meinem Körper aus. Mein Brustkorb hob und senkte sich und doch arbeiteten meine Beine wie von selbst weiter.

Irgendwann nach gefühlten Stunden waren wir endlich fertig. Erschöpft ließ ich mich auf den Waldboden fallen.
Noah plumpste neben mir auf den Boden und trank aus seiner Wasserflasche. Ohne ein Wort hielt ich ihm meine Hand hin und er drückte die Flasche in meine Hände.
Gierig nahm ich einen Schluck.
Das kühle Wasser rann meine Kehle hinunter und ich fühlte mich sofort besser.

Als wir uns ein bisschen beruhigt hatten, waren die anderen schon weg. Deshalb beeilten wir uns, auch dort weg zu kommen und in den Unterricht zu kommen.
Deutsch.

Also begann das ganze nochmal.

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt