Damit war das Gespräch beendet, meine Eltern verabschiedeten sich von Herrn Esser und Steffan und wir drei gingen raus.
"Ich mag die beiden nicht.", meinte meine Mutter, als wir die Treppe herunter gingen. Ich musste lächeln. " Ich auch nicht"
"Aber du möchtest trotzdem hier trainieren?"Das war der Moment. Ich musste mich entscheiden, ob ich weiter hier bleiben wollte, oder ob meine Eltern mich abmelden würden. Ob ich erfolgreich oder durchschnittlich sein wollte. Ob ich einen langen Konkurrenzkampf führen wollte.
"Ja", das war meine Entscheidung. Ja, ich wollte weiterhin hier trainieren. Und mit einem Mal erinnerte ich mich daran, warum ich angefangen hatte, zu sprinten. Weil ich mit einem Geschenk geboren wurde, dass ich einsetzen musste. Auch wenn das hart war.
Meine Eltern kamen mit in mein Zimmer. Ich zeigte ihnen wie ich lebte und dann gab es essen. Sie kamen mit runter und aßen ebenfalls etwas. "Alle sind so durchtrainiert", staunte meine Mutter. Ich musste lachen. "Klar, wir trainieren ja auch drei mal am Tag"
Nach dem Essen war wieder Auf Unterricht, an dem ich wieder teilnahm. Meine Eltern blieben jedoch, denn sie wollten nachher noch bei meinem Training zu schauen.
Ich war mir nicht scher, ob das erlaubt war, doch ich war froh, dass sie nicht schon abfuhren.
Nach dem Unterricht gingen wir alle auf unsere Zimmer und Steffan sprach mit Selene. Och stellte mir schon ihr Gesicht vor, das hämische Grinsen, während sie mich ansah.
Ich lief zum Sportplatz und es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich kam an uns stellte meine Trinkflasche und meine Spikes an den Rand der Bahn, während sie mich ansah und sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte. Ich sah sie an und hob fragend eine Augenbraue, doch sie warf mir nur einen Blick zu, der mich wütend machte.
Wir liefen uns ein und in der Ferne sah ich meine Eltern im Schatten sitzen. Sie saßen neben einem Busch, sodass Steffan sue nicht sehen würde. Ich musste lächeln, das war gut, denn ich wollte nicht, dass sie Ärger bekamen.
Basti hatte sich wohl noch nicht von dem Schock erholt, dass er Konkurrenz bekommen würde, denn sein Training lief nicht gut. Er schmiss mehrmals die Hürden um, doch bei mir lief zum ersten Mal seit langem wieder alles gut.
Nach dem Training kamen meine Eltern zu mir und wir gingen wieder hoch in mein Zimmer. Dort setzten sie sich auf das Bett, während ich duschen ging.
Am Abend aßen wir wieder zusammen in der Kantine und es tat mir wirklich gut, mit meinen Eltern zusammen zu sein und über mein Leben zu reden. Doch ich erzählte ihnen nicht, wie es mir wirklich ging, denn ich hatte ihnen meine Entscheidung mitgeteilt, dass ich weiter auf dem Jesse Owens Internat bleiben wollte.
Dann sollten sie wenigstens glauben, dass es mir gut ging.Am nächsten Tag reisten meine Eltern ab. Sie hatten in einer kleinen Wohnung geschlafen, einem kleinen Apartment. Ein Hotel konnten sie sich nicht leisten, außerdem war sowieso keins in der Nähe. Ich hatte mich schon am Abend davor von ihnen verabschiedet.
Nun war ich wieder allein, ohne jemandem, dem ich vertrauen konnte. Sobald meine Eltern weg waren, merkte ich quasi, wie es im r schlechter ging. Ich realisierte jetzt erst, wie wichtig es war, eine Person zu haben, die man liebt und der man vertraut.
Es ist wie eine dunkle Wolke. Aus Sorgen und Problemen, die nicht verschwinden wollen. Heute waren meine Eltern da, das Gespräch hat ergeben,dass Selene nun auf mich "aufpassen" soll...
Ich werde das nicht aushalten, wenn sie immer in meiner Nähe ist. Fehlt nur noch, dass sie in das Zimmer neben mir umzieht.
Diese Sorgen Wolke breitet sich in meinem Körper aus. Sie ist in meinem Kopf entstanden und gewachsen, nun wächst sie weiter durch meinen Körper, sodass ich krank werde. Sie lässt sich nicht aufhalten...
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Bis zum Ziel
Teen FictionRun. Bis zum Ziel. Nicht aufgeben. Sonst bist du raus. Ich rannte. Meine Spikes Nägel gruben sich in die Tartanbahn, ich stieß mich ab und flog mit einer perfekten Technik über die Hürde. Weiter. Ich spürte das Brennen in meiner Lunge. Weiter. ...