Kapitel 18

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Nachdem wir Sprinter fertig waren, fuhren wir schon zusammen mit den Kugelstoßerin nach Hause, denn die anderen würden erst später am Abend fahren.

Ich setzte mich nach ganz hinten im Bus und neben mich setzte sich ein Mädchen, dass ich nicht einmal vom sehen kannte. Sie war Kugelstoßerin und deshalb eher breit und muskulös.

Auf der Fahrt nach Hause sagte ich nichts, während die anderen sich unterhielten. Ich wollte für mich allein sein.

Wieder "zuhause" in meinem Zimmer legte ich mich auf mein Bett. Ich wollte nur noch hier weg. Plötzlich hatte ich Bauchschmerzen und die Einsamkeit überkam mich.

Während Selene immer besser wurde und neue Freunde fand und lebte, wurde ich immer stiller, zog mich zurück und hatte kein Leben.

Ich spürte quasi, wie mein Herz in tausend Teile zerbrach, weil ich so einsam war. Würde dieses Herz wieder zusammen geflickt werden können?
Ich wusste es nicht.

Irgendwann stand ich auf und ging ins Bad. Es war später Nachmittag, es würde heute nur noch Abendessen geben, sonst hatten wir endlich mal Freizeit. Doch was hieß hier schon frei? Dass Selene sich überall einschleimen würde wie eine Schnecke?
Dass sie Lügen und Gerücht über mich in die Welt setzte, damit ich innerlich noch mehr auseinander brach?

Ich duschte mich und legte mich dann unter die Bettdecke. Ich wollte aus dieser Welt flüchten, vielleicht in die Traumwelt, wo es keine Selene gab?
Doch da gab es ein kleines Problem. Selene tauchte auch in meinen Träumen auf, sie war überall!

Ich schlief dann doch ein, doch entspannend war dieser Schlaf nicht. Ich wachte mehrmals wieder auf, weil ich träumte, dass ich stürzte oder dass Selene plötzlich über alles und jeden bestimmte.

Irgendwann wachte ich endgültig auf, den mein Magen knurrte. Ich war verwundert, dass ich etwas spürte, denn Gefühle hatte ich sonst keine die mir halfen...

Ich zog mir meinen Lieblingspullover und eine Jogginghose an und lief runter. Sie saßen dort alle an einem Tisch. Die Mehrkämpfer und Läufer waren noch nicht wieder da, doch die meisten restlichen Athleten saßen um Selene herum.

Plötzlich erfüllte mich Wut. Ich wollte meinen Teller mit Rühreiern, Erbsen und Kartoffeln auf sie werfen, als ich an ihr vorbei ging.

Ich verzog mich wieder einmal allein in eine Ecke und aß dort in Ruhe mein Abendessen.

Als ich fertig war, bracht eich mein Tablett weg und traf dort Noah. "Willst du nicht zu uns kommen?", fragte er und ich musste mich zusammenreißen, ihn nicht anzubrüllen.

"Ich steh nicht so auf Menschen."
"Oh, eine Menschenhasserin, tja, Menschen sind schon ganz nervige Kreaturen, nicht? Sie sind groß, haben Beine und Arme und vor allem einen Kopf. Außerdem reden und lachen sie. Das ist das Schlimmste. Sie machen Geräusche, während sie ausatmen, weil irgend ein anderer nerviger Mensch etwas gesagt hat... Es ist ein ewiger Kreislauf, da kann man leider nichts machen", sagte er.

Gegen meinen Willen musste ich grinsen, drehte mich aber sofort weg von ihm. Er sollte nicht merken, dass er mich zum Lachen gebracht hatte.

"Du kannst ja mal dazu kommen, wenn du deine Phobie gegenüber Menschen über wunden hast. Ich kenne da ein paar gute Methoden", meinte er und ging wieder zu den anderen zurück.

Ich musste wieder lächeln, doch ich versuchte es zu verbergen und ging zurück in mein Zimmer.

Vor ein paar Tagen St der neue gekommen. Er heißt Noah und ist wirklich sehr gut. Selene hat sich natürlich sofort an ihn ran gemacht.

Ich bin froh, dass er mich erst einmal in Ruhe gelassen hat, doch heute beim Wettkampf(der übrigens richtig scheiße gelaufen ist) hat er das erste mal richtig mit mir gesprochen.

Nichts besonderes, nur ein bisschen Smalltalk.
Heute beim Abendessen hat er wieder mit mir geredet, ich solle doch zu ihm und den anderen kommen und mich dazu setzen...
Damit ich auch noch höre, welche Gerüchte Selene über mich erzählt? Ne danke, da habe ich keine Lust drauf Noah...

Bis zum ZielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt