Der Tag, an dem der neue kommen sollte, rückte näher. Wir alle wussten immer noch nicht seinen Namen. Ich hoffte, dass er mich in Ruhe ließ, denn ich wusste nicht, wem ich alles vertrauen konnte. Nicht, dass der Typ dann alles allen erzählen würde, was ich ihm sagte...
Beim Training kam mir wieder der Gedanke an Doping in den Kopf. Dieses mal dachte ich ernsthaft darüber nach, wo ich so etwas her bekommen könnte.
Doch ein paar Sekunden später schüttelte ich wieder den Kopf, um den Gedanken los zu werden.
Am nächsten Morgen setzte Basti sich wieder neben mich. Wir unterhielten uns nicht, sondern aßen nur schweigen, doch trotzdem war das Gefühl gut.
Selene hatte sich beim letzten Wettkampf mit den Mehrkämpferinnen angefreundet und saß nun immer bei ihnen.
Am Nachmittag sollte der Neue kommen. Er sollte so ankommen, dass wir gerade Unterricht hatten. Wir würdrn ihn dann das erst mal beim Training sehen, wo er einfach mit trainieren würde.
Der Tag verlief bis zum Nachmittag also völlig normal. Als ich mich zum Nachmittags Training fertig machte, merkte ich, dass ich sehr gespannt auf den neuen war. Wie würde er sen? War er hübsch? Und vor allem, warum hatte er gewechselt? Das wollte ich unbedingt herausfinden!
Ich beeilte mich, zum Sportplatz zu gehen und dort standen auch schon Selene und Basti, die ebenso neugierig schienen wie ich.
Als Steffan kam, ging hinter ihm der neue. Er war ziemlich groß für einen Sprinter, aber sehr muskulös. Er hatte braune Haare und auch braune Augen. Auch seine Haut war sehr braun.
Er hatte leichte Segelohren, was mir aber nur auffiel, weil er sich durch die Haare fuhr. Er schien ebenfalls nervös zu sein. "Hallo, ich bin Noah", meinte er, nachdem er und Steffan bei uns angekommen waren.
"Ich bin Selene", meinte diese und fuhr sich durch die Haare. Sie klimperte mit den Wimpern und ich verdrehte die Augen. "Basti"
"Alia", meinte ich nur kurz und nickte ihm zu. Dann drehte ich mich um und begann, mich einzulaufen.Die anderen kamen schnell hinterher. Wir redeten wenig beim laufen, so wie eigentlich immer und ich fragte mich, was Noah darüber dachte.
Verstohlen blickte ich mich zu ihm um und sah, dass er Selene genau musterte. Na Toll, ließ er sich etwa von ihr verführen, nur weil sie sich durch die Haare gefahren war?
"Jungs!", dachte ich kopfschüttelnd.Nach dem Einlaufen machten wir das Lauf-abc, während Steffan ein paar Hürden aufbaute.
Der Neue hielt sich ziemlich gut. Er musste wirklich gute Leistungen bringen, so wie wir gedacht hatten.
Nach dem Training war er allerdings genau so angestrengt wie wir. Das beruhigte mich etwas.
Beim Abendessen setzte er sich neben Selene, weil die ihn sofort nach dem Training angesprochen hatte. Basti setzte sich zu mir und diesmal sprachen wir sogar miteinander, natürlich über den neuen.
"Ich finde er sieht ganz nett aus, aber er soll mich bloß in Ruhe lassen", meinte ich. "Mich auch", antwortete Basti:"Aber er war sehr gut beim Training."
"Muss er ja auch, sonst wäre er nicht hier. Aber findest du nicht auch, dass er sehr groß für einen Sprinter ist? Der Saison St doch mindestens 1,90 m.""Usain Bolt ist auch sehr groß...", meinte Basti. Ich nickte und sagte daraufhin nichts mehr. Stattdessen brachte ich meinen Teller weg und fing auf mein Zimmer.
Dort legte ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Mit einem Mal erfüllte mich eine große Leere. Es war jeden Tag das gleiche. Training und Unterricht. An den Wochenenden nur Training und Pause.
Ich wusste nicht einmal, welches Datum wir hatten. Das zählte nämlich nicht. Alles was zählte war, gut genug zu sein.
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Bis zum Ziel
Teen FictionRun. Bis zum Ziel. Nicht aufgeben. Sonst bist du raus. Ich rannte. Meine Spikes Nägel gruben sich in die Tartanbahn, ich stieß mich ab und flog mit einer perfekten Technik über die Hürde. Weiter. Ich spürte das Brennen in meiner Lunge. Weiter. ...