Kapitel 1.

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Raik

"Und? Was glaubst du wer es sein wird?" fragte mich Dylan nun schon zum hundertsten Mal und ich verdrehte ebenso zum hundertsten Mal die Augen. Wir saßen mitten im Chemie Unterricht und da dieser unglaublich öde war, kam mein bester Freund auf die Idee mich mit seinen Mutmaßungen vollzuquatschen. In wenigen Tagen würde ich achtzehn werden und das bedeutete für jeden Alpha Wolf, dass er seinen Mate, seinen Seelenverwandten finden würde. Dylansius war ein Mitglied meines Rudels und von klein auf an meiner Seite gewesen. Zugegeben, wir waren beide etwas nervös, denn sobald ich das Rudel übernehmen würde, hätte auch er eine wichtige Rolle, die er an meiner Seite einnehmen musste. Ich hatte mich längst dafür entschieden, ihn als meinen Beta zu wählen, immerhin kannte er mich in und auswendig und somit konnte ich ihm blind vertrauen. 

Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass er mir in den letzten Tagen tierisch auf die Nerven ging. Ich hatte absolut keine Ahnung, wer mein Mate sein würde, auch wenn ich jede Nacht von ihr träumte. Zumindest hoffte ich, dass es eine Sie war. Ich wusste, dass ich von meinem Mate träumte. Ebenso wusste ich auch, dass ich in diesen Träumen glücklich und mein Mate das wunderschönste Wesen auf der Welt war, doch sobald ich aufwachte, konnte ich mich an nichts, außer dem Gefühl der Glückseligkeit erinnern. Ich hoffte sehr darauf, dass sie in meinem Rudel lebte, denn das würde so einige Schwierigkeiten vermeiden. Rein theoretisch könnte mein Mate irgendwo auf dieser Welt verstreut sein und davor fürchtete ich mich ein wenig. Was, wenn ich sie niemals finden würde? 

"Wenn du Pech hast, dann ist es ein Omega." flüsterte Dylan kichernd und wich meinem Schlag gekonnt aus. "Halt deine Klappe!" zischte ich gereizt und sorgte leider dafür, dass unsere Lehrerin auf uns aufmerksam wurde.

"Was gibt es dort hinten denn so wichtiges zu besprechen? Wenn sie schon meinen Unterricht stören, dann teilen sie sich doch der Klasse mit, Mr. Conner." sagte die alte Schrulle ernst und musterte mich mit eisigen Blick. Natürlich wurde wieder nur ich blöd angemacht, obwohl Dylan mich die ganze Zeit vollquatschte. Wie ich es hasste. 

"Dyl hat mir nur erzählt, dass er momentan wieder Probleme mit seinen Chlamydien hat und ihm seine Eier jucken." erzählte ich gleichgültig und die ganze Klasse brach in schallendes Gelächter aus. Ein paar verstörende und Mitleidige Blicke wanderten kurz darauf zu meinem besten Freund, der plötzlich ganz still geworden war. 

"Nein! Ich habe keine Chlamydien!" rief er plötzlich verzweifelt aus, doch als die Klingel uns verdeutlichte, dass der Unterricht vorbei war, verließen alle schnell den Raum. Unsere Lehrerin Mrs. Armstrong hielt Dylan noch zurück, bevor er verschwinden konnte und als ich zu lauschen begann, bekam ich mit, wie sie ihm eine ärztliche Untersuchung empfahl und ihn darauf hinwies, dass Chlamydien nicht zu unterschätzen waren.

"Du bist so ein Arsch!" knurrte er mich wütend an, als wir uns bei unseren Schließfächern wieder trafen. "Wegen dir denken die ganzen Mädels, dass ich Chlamydien habe." wütend riss er seinen Spind auf und ließ ihn gegen die danebenliegende Tür knallen. Ich ignorierte seinen Wutausbruch und verstaute meine Sachen in dem kleinen Schließfach. Es war eigentlich ein Wunder, dass ich überhaupt etwas dabei hatte. Normalerweise ging ich nur mit einem Stift und schlechter Laune in den Unterricht, doch seitdem mein Dad mich ordentlich dazu gedrillt hatte, meine Schullaufbahn nicht schleifen zu lassen, da ich der zukünftige Alpha und somit eine Autoritätsperson sein würde, hatte sich meine Einstellung ein wenig geändert. Die Leute sollten nicht denken, dass ein Trottel ohne vernünftigen Schulabschluss das Rudel leiten sollte. 

Ein tiefes Knurren ließ mich aufblicken und als ich Dylan's angewidertem Blick aus dem Fenster folgte, verstand ich auch seine Reaktion. Eine Gruppe von Leuten schlenderte lässig über den Hof und schien sich prächtig zu amüsieren. Für normal Sterbliche nichts außergewöhnliches, doch als Gestaltwandler waren wir in der Lage, den penetranten Geruch der Raubkatzen meilenweit aufzuspüren. 

It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt