Raik
"Mein Leben hat keinen Sinn mehr."
"Er war jetzt zwei Tage nicht in der Schule. Das hat nichts zu bedeuten." erwiderte Dyl gelangweilt und zockte weiter Ratchet and Clank auf der Playstation. Es war Dienstag Nachmittag und wir gammelten schon seit Stunden nur auf seinem Bett herum. Während ich über mein Leben philosophierte, zockte er vor sich hin und lenkte mich nebenbei von meinen depressiven Gedanken ab.
"Ich entführe ihn einfach. Dann ist er immer bei mir und wir sind glücklich."
"Nein das wirst du nicht tun." Dyl griff in die Chipstüte und stopfte sich eine Handvoll Kartoffelbabys in den Mund.
"Ich halte das nicht mehr aus!" jammerte ich laut und hämmerte mein Gesicht gegen das weiche Kissen. Wirklich effektiv war das nicht, doch ich brauchte jegliche Ablenkung, die ich kriegen konnte.
"Du solltest mit deinem Dad reden. Vielleicht kann er dir helfen." schlug er vor und sah mich mitleidig an.
Wie musste ich bloß für die anderen Aussehen? Wie eine Heulsuse, die nicht ohne ihren Liebsten sein konnte. Ich wusste selbst, dass Vier Tage nicht sonderlich lang waren, doch mein Körper dachte da ganz anders. Ich bekam kaum Luft, meine Innereien zogen sich schmerzhaft zusammen, ich konnte nicht mehr schlafen und mein Appetit war deutlich gesunken. Angewidert starrte ich die fettigen Chips an, während mein Magen laut nach Aufmerksamkeit schrie.
"Vielleicht hast du recht. Ich denke ich rede mal mit ihm. Tut mir leid, dass ich momentan so anstrengend bin." wisperte ich erschöpft und schwang meine Beine über die Bettkante.
"Hör auf dich zu entschuldigen. Dafür bin ich doch da." Mit einem provokativen Klaps auf meinen Hintern scheuchte Dyl mich aus seinem Zimmer.
"Sieh zu, dass ihr beiden endlich zusammenkommt. Diese ganze negative Energie steht dir nicht." rief er mir noch hinterher und brachte mich knapp zum Grinsen. Wenn es doch bloß so einfach wäre.
Nachdenklich schlurrte ich durch das Revier und nickte den Bewohnern mit einem höflichen Lächeln zu. Jedoch erreichte es meine Augen um Längen nicht.
"Hey Dad.." murmelte ich erschöpft und fühlte mich nach der kurzen Strecke schon so, als wenn ich einen Marathon hinter mir hätte. Ein weiterer Nebeneffekt der Verbindung?
"Hey Großer." Er sah von einigen Unterlagen auf und musterte mich besorgt.
"Du siehst furchtbar aus." sagte er ehrlich und erhob sich aus dem Bürostuhl. Mit langen Schritten kam er zu mir herum und legte einen Arm um mich. "Lass uns an die frische Luft gehen."
Wir gingen ein Stück in den Wald hinein und setzten uns an den Rand des kleinen Baches, der sorglos vor sich hin plätscherte. Selbst im Schatten war es ziemlich warm und ich ließ es mir nicht nehmen, die nackten Füße ins kalte Nass zu halten. Mein Dad tat es mir gleich und so schwiegen wir einen angenehmen Moment vor uns hin.
"Es tut mir leid. Ich hätte dir nicht so viel Druck machen dürfen und dich mehr unterstützen sollen." brach mein Dad nach einigen Minuten das Schweigen und blickte in die Ferne, als wenn irgendwo in der Luft die Antwort auf all unsere Fragen schwebte.
"Schon okay. Es war ein ganz schöner Schock und ich musste es auch erst einmal verkraften." erwiderte ich zaghaft und planschte im Wasser herum. Wie hypnotisiert blickte ich auf das fließende Wasser, welches an mir vorbeizog.
"Sunja hat mir schon ordentlich den Kopf gewaschen." lachte er leise und schüttelte amüsiert den Kopf. "Ich möchte nur das du weißt, dass ich für dich da bin. Ich will nur das du glücklich wirst, auch wenn das bedeutet, dass wir unsere Ansichten zu den Katzen ändern müssen. Womöglich ist eine Veränderung gar nicht so schlecht."
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
Hombres LoboRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...