Kapitel 56.

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Trace

Ich hatte ewig hin und her überlegt und wusste, dass der Beta noch mit Benji unterwegs war. ich musste also während seiner Abwesenheit mir einen Plan überlegen. Dann brauchte ich für den Plan einen weiteren Plan, wie ich mich ihm mitteilen konnte, ohne aufzufliegen. Das alles musste dann noch schnell genug passieren, bevor mir die Zeit ablief. 

Verdammt, worauf hatte ich mich da bloß eingelassen? Ich wollte doch bloß mit meiner Familie und meinem Mate in Frieden leben. Wieso musste alles wieder so nervig kompliziert werden? 

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar und setzte mich an den kleinen Küchentisch. 

"T! Brody hat meinen Pudding gegessen! Dabei war das der letzte!" schrie Mira plötzlich aus dem Nebenzimmer und ich seufzte noch lauter. 

"Ich muss die Tage eh noch einkaufen." murmelte ich gestresst und ging einmal durch die Küche durch, um mir anschließend eine Liste zu schreiben, was wir alles noch benötigten. Vor wenigen Monaten hätte ich mir niemals vorstellen können mal so selbstverständlich bei Raik Zuhause herum zu laufen. Wobei es nicht mehr nur Raik's Zuhause war. Gott ich vermisste ihn so furchtbar. So wie jeden Tag, seitdem wir angegriffen wurden, würde ich ihn heute auch noch einmal im Büro besuchen. 

Mir war bewusst, dass er mich nicht hören konnte, geschweige denn auf etwas antworten würde. Dennoch sprach ich jeden Tag mit ihm und erzählte ihm meine Sorgen. Natürlich war ich nicht so doof und plauderte vor ihm meine Pläne aus. Ich war ja nicht Benji, diese kleine Plaudertasche. Es waren eher belanglose Dinge, die ich ihm erzählte. Überwiegend das ich ihn vermisste. Ich sah mindestens genauso furchtbar aus wie ich mich fühlte und hatte Mühe damit an etwas Schlaf zu gelangen. 

Gedankenverloren kritzelte ich auf dem Einkaufszettel herum, ehe ich diesen aus dem kleinen Notizblock riss und in den Mülleimer warf. Meine Augen hefteten sich interessiert an den zurück gebliebenen Abdrücken, der vereinzelten Buchstaben, die ich auf dem vorherigen Blatt mit mehr Druck geschrieben hatte. Augenblicklich kam mir eine Idee wie ich Dylansius benachrichtigen konnte, ohne aufzufliegen. 

Wortlos schrieb ich einen neuen Einkaufszettel, darauf bedacht gewisse Buchstaben stärker zur Geltung zu bringen. 

Ich behielt die Zeit im Auge, während ich auf die Rückkehr des Betas wartete. Es dauerte fast zwei Tage ehe ich ihn wieder zu Gesicht bekam und ich packte die Gelegenheit beim Schopf. 

"Du musst mir einen Gefallen tun." 

"Hallo erstmal?" murmelte er irritiert, doch ich verdrehte nur die Augen. 

"Mira bekommt gleich zwei Freundinnen zum spielen, aber ich muss noch einkaufen gehen. Ich kann die Mädels aber nicht allein lassen. Würdest du für mich ein paar Sachen besorgen?" fragte ich eindringlich und hielt ihm den Block bereits entgegen.

"Wieso fragst du denn mich? Du hast doch so viele Geschwister, die-"

"Es ist wichtig. Also mach es einfach, du dämlicher Drecksköter. Wenn ich die Zeit dafür hätte würde ich es selbst machen, also mach es einfach." blaffte ich ihn gereizt an, drängte ihm den scheiß Block auf und verschwand bereits wieder im Haus. 

Wenn der Köter so schlau war wie Raik immer behauptete, dann würde er meine Nachricht verstehen. Wenn nicht, dann war ich absolut am Arsch. Es war die einzige Möglichkeit, die mir eingefallen war, ohne zu groß Aufsehen zu erregen. Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich mich wirklich auf den Idioten verließ. 

...

Zum frühen Abend machte ich mich auf den Weg zum Büro und traf, wie erwartet einen versteinerten Raik an. 

"Hey Puppy.." Bei seinem Anblick zog sich in mir alles zusammen. Ich wollte ihn wieder bei mir haben. Alles von ihm. Ich wollte von ihm geärgert werden. Ich wollte von seiner schönen Stimme wieder in die Realität gezogen werden, wenn ich mal wieder in meinen Gedanken abdriftete. Ich wollte seine Finger auf meiner Haut spüren, seinen gleichmäßigen Herzschlag hören, seine Wärme empfangen und ihn in meine Arme ziehen. Ich sehnte mich so sehr nach ihm und seiner Nähe. Es war so schmerzhaft ihn in diesem Zustand zu sehen. 

"Ich vermisse dich, großer." wisperte ich niedergeschlagen und musterte jedes Detail seines Gesichts. Vollkommen automatisch legte sich meine Hand auf seine kalte Wange, während mein Daumen vorsichtig seine Lippen berührte. Wie lange musste ich noch ihn leben? Wann würde er wieder bei mir sein? Würde er überhaupt wieder bei mir sein? 

Scheiße daran durfte ich nicht einmal denken. Ich würde ihn unter allen Umständen wieder zurück holen. Selbst wenn ich meinen eigenen Körper dafür hergeben musste. 

Langsam legte ich meine Stirn an seine und ignorierte die eisige Kälte, die von ihm ausging. 

"Warte noch ein wenig.." wisperte ich ihm leise zu und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. 

Ihn wieder einmal so zu sehen bestärkte mich in meinem Vorhaben, diese Freaks zur Strecke zu bringen. Niemals würde ich es ihnen verzeihen, was sie meinem Mate angetan hatten. Meine Sehnsucht nach ihm vermischte sich mit meiner Wut auf unsere Gegner und ließ mich etliche Ideen sammeln, wie ich am effektivsten vorgehen könnte. Erst einmal musste ich den Köter mit meiner geheimen Nachricht erreichen. 

Ich hatte mir bis jetzt überlegt so zu tun, als ob ich Dylansius wirklich ausliefern wollte. Ich würde ihn also an einen Ort 'locken' der weit genug vom Rudel entfernt lag, damit niemand ungewollt involviert wurde. Natürlich würde der Beta darüber bescheid wissen. 

Wir wussten nicht wie viele es genau waren, geschweige denn wozu sie allesamt fähig waren. Wir waren also deutlich im Nachteil. Der Beta und ich allein würden um Längen nicht ausreichen für eine Falle. 

Ich stockte. Es gab da eine Person.. die uns helfen könnte. 

Obwohl sich mein Ego stets dagegen sträubte ausgerechnet ihn um Hilfe zu bitten, hatte sich mein Herz bereits dafür entschieden. Ich würde absolut alles tun um Raik wieder bei mir zu haben. Selbst wenn ich wie ein Schwächling bei Caleb ankriechen musste. 

***

Raik

Kalt. Es war so kalt und so dunkel. Wo war ich eigentlich? Oder wer genau war ich nochmal? Oder was war ich? 

Ich fühlte mich so träge. So müde. So schwach. 

Existierte ich überhaupt? Was war der Sinn meiner Existenz? Ich wusste es nicht mehr. Es war alles so dunkel und leer. War dass das Nichts? War ich Nichts? 

So viele Fragen.. Aber ich war so müde. 

Kei..ne Ant..worten in Sich-


***

BOOM! Ein neues Kapitel in your Face!

Mich würde ja mal interessieren wie lange ihr so für ein Kapitel braucht / Wie viele Wörter ihr so für gewöhnlich pro Kapitel schreibt. 

Ich habe immer das Gefühl, dass ich ewig für ein Kapitel brauche. Einfach weil ich viel zu viel nachdenke und mich dann alle paar Minuten mal ablenken lasse haha xD

Also für gewöhnlich schreibe ich 2000 - 3000 Wörter pro Kapitel (Manchmal auch mehr oder weniger) und brauche dafür so bis zu vier Stunden? Geschätzt. Klar so Kapitel die nur 1000 Wörter haben gehen meist schnell von der Hand, aber je mehr ich im Kapitel schreibe, desto mehr versinke ich in Gedanken und dann verschwende ich Zeit ^^'

(Ich hatte schon Kapitel da ist es total eskaliert und ich war bei 5000 Wörtern, einfach weil ich keinen Cut machen wollte xD )

It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt