Trace
Ich sollte sauer sein. Darüber, dass ich nach all meinen Mühen, nach all dem Schmerz und all dem Leid ihm letztendlich doch verfallen war. Ich sollte ihm die Schuld dafür geben, wenn meiner Familie etwas passierte, doch ich konnte nicht.
Sobald ich ihn ansah waren all meine Sorgen verschwunden. Ich konnte nur noch dämlich grinsen und endlich hatte alles einen Sinn.
Ich verstand es. All die Dinge, die in meinem Kopf geschwirrt waren ergaben plötzlich einen Sinn.Wieso er? Wieso ein Alpha? Wieso ein Wolf? Wieso ausgerechnet er?
Das habe ich mich schon so lang gefragt, doch nun war alles klar.
Es war Raik, weil er mich und meinen Charakter ausgleichen konnte. Er war es, weil er mein Gegenpol war. Er war ein Alpha, weil ich mich nicht mit weniger zufrieden gegeben hätte. Er war ein Wolf, weil eine Katze zu arrogant war, um meinen Charakter ausgleichen zu können. Ich war schon allein arrogant genug.Das Schicksal hatte sich nicht geirrt. Es war unverfälschlich. Es war das Gesetz des Lebens. Und es hatte mich und Raik zusammen geführt. Es hatte mir den atemberaubensten Mate geschenkt, den es hätte geben können. Zugegeben er wirkte ein wenig naiv, wenn nicht sogar grün hinter den Ohren, doch das war eben mein Teil zum ausgleichen. Die strenge Erziehung meines Vaters hatte mich wenigstens darüber belehrt, wie man eine Führungsposition übernimmt und effektiv eine Gruppe leitete.
"So habe ich mir das immer vorgestellt." schwärmte er verträumt und legte seine Arme von hinten um meine Taille. Federleichte Küsse prasselten auf meinen Nacken und meine ganze Haut kribbelte, sobald er sein Siegel berührte.
Ich hatte mir oft ausgemalt wie es wohl war, mit seinem Mate zusammen zu sein, doch dieses warme Gefühl hatte ich nicht erwartet. War das etwa wirklich Liebe? Um ehrlich zu sein wusste ich nichts über Liebe. Wie sollte ich auch? Nicht einmal meine Eltern liebten sich. Geschweige denn mich oder meine Geschwister.
Ich hatte schon das eine oder andere Mal einen Liebesbrief bekommen, doch die hatte ich immer weggeworfen, weil ich nichts damit anfangen konnte. Ich verstand das irgendwie nicht. Wie konnte eine fremde Person sagen, dass sie mich liebte, nur weil ich einmal höflich zu ihr war? Diese Briefe hatten all ihre Gefühle beinhaltet, doch sie waren nicht an mich herangereicht. War es jetzt anders?
Es war fast so als wenn Raik's Gefühle ungefiltert in mich übergingen. Es war nicht schlecht. Irgendwie nur ungewohnt.
Seine Haut an meiner zu spüren war wie Balsam für meine Seele. Es waren nur kleine Berührungen, wie eine Umarmung oder unsere Hände die sich aneinander festklammerten, doch diese Gesten ließen die Last auf meinen Schultern immer kleiner wirken. Er nahm sie mir ab.Diese Gefühle waren stark genug, mich meine Sorgen vergessen zu lassen. Meine Ängste. Ich hatte sogar vor Benji und den anderen zugegeben, dass Raik mein Mate war. Das war unglaublich unvorsichtig. Wenn mein Vater Wind davon bekam, dann würde es zu noch größeren Problemen kommen.
"Worüber machst du dir Gedanken? Wenn du weiter so die Stirn runzelst bekommst du noch Falten." riss Raik mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich zu ihm um.
"Willst du damit andeuten, dass ich mit Falten nicht mehr attraktiv bin?" fragte ich spitz und forderte ihn zu einer Antwort.
"Nicht im geringsten. Selbst mit Falten wärst du wunderschön."
Blöder Schleimer.
"Ich weiß." erwiderte Ich arrogant und fuhr mir demonstrativ durch die Haare."Seid ihr fertig mit Flirten? Wir müssen langsam mal los." riss uns der Beta mit den Strohblonden Haaren aus unserer eigenen Welt und ließ uns verwundert aufblicken.
"Wir machen eine Stadtrallye aber dürfen nur mindestens zu Viert los." erklärte er und Raik löste sich von mir.
"Ich muss noch was aus dem Zimmer holen. Mein Handy ist noch am aufladen. Einen Moment!" eilig tapste er die Treppen nach oben zu den Zimmern und ließ mich mit seinem Beta und dessen Gefolgschaft allein.
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
Loup-garouRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...