Raik
"Es reicht! Wir haben nun alle wichtigen Punkte zusammengefasst und wissen über die Meinung jedes einzelnen Bescheid. Wie werdet ihr euch entscheiden, Alphas?" drang die Stimme des Ratsoberhauptes zu uns und ließ jeglichen Widerstand verstummen. Es war nun die zweite Sitzung wegen Dylan, mit dem Unterschied das Trace genau neben mir saß und sich alles angehört hatte. Jedes Mitglied der Sitzung hatte seine Meinung bezüglich meines Betas geäußert und es stand unentschieden. Zehn waren für Dylan's Verbannung, Zehn dagegen.
"Wenn wir den Beta aus dem Rudel werfen, was wird dann aus dem Omega? Er ist einer von uns und noch dazu Schwanger. Wir können ihm seinen Gefährten nicht wegnehmen, ohne ihn zu gefährden." warf eine der Katzen ein und verblüffte mit dieser Aussage nicht nur mich, sondern auch Trace. Das eine Katze sich für jemand anderen so einsetzt war ungewöhnlich.
"Sollen wir jetzt etwa bei jedem Straftäter ein Auge zudrücken, nur weil er Angehörige haben könnte?" blaffte ein anderes Mitglied gereizt und verschränkte schnaubend die Arme vor der Brust.
Früher hatte ich geglaubt, dass Erwachsene so viel reifer und verständnisvoller waren, als Kinder. Heute musste ich jedoch begreifen, dass Erwachsene genauso bockig und kindisch sein konnten. Das erschwerte die jetzige Situation.
"Dylansius ist aber kein Straftäter. Er hat aus Notwehr gehandelt, um seine zweite Hälfte und sein ungeborenes Kind zu retten. Ich sehe ein, dass er die Kontrolle verloren hat, jedoch ist es den Umständen entsprechend nachvollziehbar." Mit großen Augen sah ich zu meinem Mate, der mit ernsten Blick auf den Ältesten Miaso starrte. Man konnte sehen, wie die beiden sich mit bedrohlichen Blicken stritten.
Ich war nun doch ziemlich überrascht von seiner Aussage. Das er sich so für Dylan einsetzen würde. Das war neu.
Miaso wollte eine bissige Bemerkung loswerden, doch Rufus unterbrach ihn.
"Ich sagte es reicht. Die Entscheidung liegt bei unseren Alphas. Wer sich mit dem Ergebnis nicht abfinden kann, der soll von allein herausfinden, was es heißt, seinen Alpha infrage zu stellen." knurrte er drohend und alles wurde wieder still.
"Ich bin dagegen, ihn aus dem Rudel zu werfen. Ich kenne ihn besser als jeder andere und weiß, dass auf meinen Beta verlass ist. Ich schlage eine Art Quarantäne vor, bis wir mehr über die Veränderung herausgefunden haben. Ebenso werden wir ihn unter Beobachtung halten." sagte ich nach kurzer Überlegung.
"Das soll alles sein? Wo bleibt da die Strafe? Er hat einen Menschen getötet und ihr wollt ihm bloß Hausarrest geben?!"
Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, hatte Trace sich zu Wort gemeldet.
"Dylansius hat einen Fehler begangen, das Stimmt. Es war jedoch ein Unfall und kein mutmaßlicher Angriff. Er weiß was er falsch gemacht hat und bereut es zutiefst. Im Vordergrund sollte eine Absicherung und keine Bestrafung stehen."
Mit dieser Aussage schien er einige zum Nachdenken zu bewegen und überraschte mich damit immer mehr.
Nachdem wir uns einig wurden, dass Dylan sich vorerst weder Verwandeln, noch sein Haus verlassen durfte, verließen wir erschöpft den Saal und wanderten zum Büro, in dem mein Vater bereits wartete. Dieses Mal durfte er nicht dabei sein.
"Und?" fragte er besorgt, doch ich lächelte ihm beschwichtigend zu.
"Keine Sorge. Er wird nicht verstoßen."sagte ich und umarmte ihn sanft.
"Er darf sich nicht verwandeln und auch nicht das Haus verlassen, bis wir uns sicher sind. Zu dem wird er eine elektronische Fußfessel mit GPS bekommen, damit wir ihn orten können, falls er doch ausbricht." erzählte ich ein wenig bedrückt, versuchte das ganze aber positiv zu sehen.
DU LIEST GERADE
It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
WerwolfRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...