It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)

Epilog: Team RIKI - Teil 4/4

Kian (26 /  sechs Jahre später)

Ich war wirklich nervös. Zum wiederholten Mal überprüfte ich ob die Wohnung auch wirklich aufgeräumt war und das obwohl es nur Richy war. 

Er würde über die Semesterferien für ein paar Wochen zu mir nach Washington kommen und ich wusste nicht so genau, wie ich ihm die aktuelle Situation erklären sollte. Wir hatten zwar schon seit guten drei Jahren wieder regelmäßigen Kontakt zueinander, doch er schien in Deutschland weiterhin leben zu wollen und wir hatten uns damit arrangieren können, dass wir uns ab und zu besuchten oder aber auf Videochats zurückgriffen. 

Er hatte mir bereits mehrfach versichert, dass er über mich.. über uns hinweg war und kein Problem mehr damit hatte, mit mir in Kontakt zu stehen, doch ich war mir nun doch ziemlich unsicher, ob ich ihm meine Freundin vorstellen sollte oder nicht. Er war immerhin mein bester Freund und war dennoch der Einzige, der sie noch nicht kannte, eben weil ich mich nicht getraut hatte ihm von ihr zu erzählen. Dem Thema weiter auszuweichen war jedoch auch keine Option, denn... wir hatten beschlossen zu heiraten. Oder eher uns wurde diese Entscheidung abgenommen, denn wir hatten vor kurzem herausgefunden, dass sie Schwanger war und mein Plan ihr irgendwann einen Antrag zu machen, hatte sich dann ein wenig vorgezogen. 

Wir waren zwar keine Mates, doch das war mir inzwischen total egal. Sie war die Liebe meines Lebens und bereits nach unserem ersten Date konnte ich mir eine gemeinsame Zukunft mit ihr an meiner Seite vorstellen. Auch wenn ich mich zu Anfang doch ein wenig gesträubt hatte und sie mich zu dem Date quasi erpressen musste, indem sie bei der Arbeit damit gedroht hatte Kaffee auf meinen Laptop zu gießen, wenn ich nicht wenigstens einmal mit ihr ausging.. Und ich bereute es keine einzige Sekunde. Damals war ich noch ein Azubi und sie eine aufmüpfige Praktikantin. Heute arbeitete ich in Washington als Bankkaufmann, während Anastasia als leidenschaftliche Schneiderin hervorging. Früher wollte sie als Sekretärin in meinem Unternehmen arbeiten, doch sie hatte ein viel zu großes Talent, als dass sie in einem Büro hätte versauern sollen. 

"Weißt du schon wann er kommt?" fragte Ana neugierig, denn sie wollte Richy unbedingt kennen lernen. Ich hatte ihr schon viel von ihm erzählt, ebenso hatte sie alte Bilder zu Gesicht bekommen - Und ja, sie wusste über unsere gemeinsame Vergangenheit bescheid. Ich hatte ihr von unserer damaligen Beziehung erzählt, direkt nachdem ich ihn zum ersten Mal in ihrer Anwesenheit erwähnt hatte. Das war schwer zu verdauen, dass war mir mehr als bewusst, doch Ana war eine starke und eigenwillige Frau, weswegen sie es auch schneller akzeptieren konnte, als wohl so manch andere. 

Ich hatte die Befürchtung, sie könnte ein Problem damit haben, dass Richy bei mir übernachtete, doch es war eher das Gegenteil der Fall. Sie war ganz begeistert ihn endlich zu sehen und herauszufinden, was für ein Mann es geschafft hatte, mit mir eine Beziehung einzugehen, obwohl selbst sie als Frau schwer darum kämpfen musste, mich für sich zu gewinnen. Es war nicht so, dass ich mich mit Absicht rar gemacht hatte, doch ich war eben misstrauisch. Vor allem aber hatte ich nach der Sache mit Richy stets die Befürchtung gehabt, dass ich einen Fehler beging, wenn ich mich auf die falsche Person einließ. Das war natürlich absoluter Schwachsinn und das wusste ich inzwischen auch. Ana war perfekt für mich und ich hoffte sehr darauf, dass Richy sie ebenfalls mochte. Es würde mir das Herz brechen, wenn mein bester Freund, mein Bruder sie nicht akzeptieren würde. Somit waren wir also wieder beim Ausgangspunkt angelangt; Ich hatte keine Ahnung wie ich die beiden miteinander bekannt machen sollte, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. 

"Die Maschine landet wohl gegen drei. Ich denke aber ich sollte ihn doch vom Flughafen abholen." beschloss ich kurzerhand und zog meine Schuhe an.

"Okay wenn du meinst. Ich kümmer mich so lange um das Essen. Es gibt Nudelauflauf. Ich hoffe doch das ist okay für deinen Freund?" summte sie voller Begeisterung und folgte mir bis zur Haustür.