Richard (20 / fünf Monate später)
"So das ist die letzte Kiste."
"Cool. Danke, dass ihr mir beim Umzug geholfen habt." bedankte ich mich bei meinen Freunden und schob die Kisten ein wenig an die Seite, sodass der Flur nicht vollkommen zu stand.
"Kein Ding. Aber sag mal bist du sicher, dass das eine gute Idee war? Es ist immerhin das erste Mal, dass ihr euch voneinander entfernt und schon ziehst du ans andere Ende der Welt."
"Deutschland ist nicht das andere Ende der Welt." beharrte ich, doch Dylan sah mich schief an.
"Jetzt bring ihn nicht dazu seine Entscheidung direkt am ersten Tag zu bereuen!" schimpfte Raik und schlug Dyl kräftig gegen den Arm.
"Wenn er es allein durch meine Worte bereuen wird, dann war der Entschluss hier her zu kommen von Anfang an zum scheitern verurteilt." widersprach er unserem Alpha sofort und so ganz unrecht hatte er damit natürlich nicht.
"Jungs macht euch keine Sorgen um mich. Ich.. komme damit zurecht. Ich bin gegangen, weil Kian euch mehr brauchen wird. Es ist schön hier und ein Neuanfang ist immer gut, um über alte Gefühle hinweg zu kommen." versicherte ich den beiden und lächelte schwach. Ich meinte es wirklich so, wie ich es sagte. Deutschland hatte mich immer schon fasziniert und so lag es nahe, dass ich hier Studieren würde, wenn das mit mir und Kian endete. Es war schwer Abstand zu gewinnen, doch ich konnte nicht wieder zurück. Kian war wieder zu seinen Eltern gezogen und ich wagte es nicht, mich zwischen ihn und seine Eltern zu stellen. Natürlich war ich auch ein Teil der Familie und sie sorgten sich genauso sehr um mich, doch er war eben ihr leibliches Kind und das hatte Vorrang.
"Die Wohnung ist wirklich schön." kommentierte Raik, als er sich nun in aller Ruhe bei mir umsah. Es war eben eine typische Studentenbude und nichts im Vergleich zu seinem eigenen Heim. Nichtsdestotrotz hatte es seinen ganz eigenen Charme, dem ich sofort verfallen war.
"Mit der Straßenbahn dauert es nur eine Viertelstunde bis in die Innenstadt. Dort liegt auch die Uni." erzählte ich und öffnete einmal alle Fenster, damit frische Luft hinein kam.
"Das ist wirklich nicht weit." bestätigte Dylan nickend und blickte nach draußen, zu den anderen Wohnhäusern.
"Die Gegend ist recht ruhig und so wie ich es mitbekommen habe, leben hier vereinzelt Gestaltwandler, die ohne Rudel agieren. Generell sollen hier in Deutschland kaum Rudel vorhanden sein. Ich mache mir also eher weniger Sorgen, in Schwierigkeiten zu geraten." erzählte ich im Plauderton und konzentrierte mich darauf, wie schön es hier war, anstatt darüber nachzudenken, ob ich womöglich einen Fehler begangen hatte.
Wir waren noch jung. Wir konnten noch so viele Dinge entdecken und ausprobieren. Wenn es wirklich ein Fehler war nach Deutschland zu kommen, dann hatte ich noch genug Zeit um wieder zurückzukehren.
...
Dylan und Raik waren ein ganzes Wochenende bei mir und hatten mir ein wenig beim Einrichten geholfen, doch als die Beiden wieder zurück flogen, überkam mich doch für einen kurzen Moment das Gefühl von Heimweh. Ich machte mir jedoch nicht allzu große Sorgen, denn das war ganz normal. Ich kannte hier noch niemanden und alles war neu.
Als ich am kommenden Montag dann meinen ersten Tag in der Uni hatte, überkam mich der Gedanke, dass mich alle anstarrten. Das Semester hatte bereits angefangen und es schien offenbar eine Ausnahme gewesen zu sein, dass ich noch angenommen wurde. Einige Gruppen hatten sich schon gebildet und wie es aussah wurde bereits darüber Gesprochen, dass jemand aus Kanada herkommen würde. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte ich alle und nickte hier und da einmal. Es war ein wenig kompliziert in dem großen Gebäude zurecht zu finden, doch einige nette Studenten zeigten mir wohin ich musste.
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
WerewolfRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...