Kapitel 57. Lesemittag

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Surprise Surprise!

Ist es ein Vogel?

Ist es ein Flugzeug?

Nein! Es ist ein Lesemittag!

***

Trace

"Ich hatte ja die Befürchtung, dass dein Erbsenhirn meine Nachricht nicht verstehen würde, aber siehe da, du bist ja doch aufgetaucht." zog ich den Beta auf, sobald er zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort auftauchte. Hut ab, er war ja doch zu etwas zu gebrauchen. Da ich nicht allzu viele Informationen in die geheime Nachricht schreiben konnte, hatte ich lediglich darauf hingewiesen, dass wir beobachtet wurden und uns bei Vollmond treffen sollten. Das der Aufenthaltsort die Schule war, musste er ganz allein herausfinden. 

"Ob du es glaubst oder nicht, ich kann denken." erwiderte er mit schnalzender Zunge und gesellte sich zu mir auf die kalte Tischtennisplatte. 

"Das sagt lange noch nichts aus, Idiot."erwiderte ich spitz und wartete auf unseren letzten Kandidaten des Weltrettungskommitee. Ich hoffte das er kam. Er musste kommen. Es wäre das erste und letzte Mal, dass ich ihn um etwas ernsthaft gebeten hätte. Er musste auftauchen. 

Nervös starrte ich über den Campus und knirschte angestrengt mit den Zähnen.

"Ich gehe Mal davon aus, dass wir noch auf jemanden warten." murmelte der Köter und ich hätte ihm innerlich eine Scheuern können. 

"Richtig erraten, Sherlock."gab ich genervt zurück und erblickte im selben Moment eine Person, die hier nichts zu suchen hatte. 

"Ähm..Ist der Hausmeister an unserem Treffen beteiligt?" fragte Dylansius verwundert, doch ich schüttelte langsam den Kopf. Er beobachtete uns, schien jedoch nicht vor zu haben, auf uns zuzugehen. 

"Ich sagte doch wir werden beobachtet." wisperte ich leise und konnte von weitem bereits das unheilvolle Lächeln erkennen, welches sich auf jene Opfer dieser Kreatur legte. 

Nervös lugte ich immer wieder zu dem 'Hausmeister' hinüber, der uns nicht aus den Augen ließ. Jetzt durften wir uns keinen Fehler erlauben. Ich musste Dylansius von meinem Plan berichten und zeitgleich dem Feind weismachen, ich würde ihn in eine Falle locken. 

Ich geriet ein wenig in Panik, da Caleb womöglich auf dem Weg hierher war. Ich durfte mir keinen Fehler erlauben. Keinen Fehler. 

Es war als wenn ein Schalter sich bei mir umlegte und ich war plötzlich nicht mehr nur Trace, ich war der perfekte Trace. Ich machte keine Fehler. Niemals. 

Binnen weniger Sekunden hatte ich den nervigen Beta am Schopf gepackt und meine Lippen auf die seinen gepresst. Ich konnte es selbst kaum glauben, doch ich zog das nun durch. 

Ich musste dem Feind glauben lassen, dass ich den Köter um den Finger wickelte und ihn unbemerkt auslieferte. Alles in meinem Körper sträubte sich dagegen den Hund zu küssen, doch ich tat es für Raik. Okay das hörte sich falsch an. 

Sicherheitshalber lugte ich immer wieder zum 'Hausmeister' und beobachtete wie er wieder Herr seiner eigenen Sinne wurde, ehe er sich verwundert umsah und den Heimweg antrat. Hatten sie es mir abgekauft? 

Erst als ich mir sicher war, dass wir nicht mehr ausspioniert wurden, ließ ich von ihm ab.

"Kyaaa! I-Ich habe einen Freund!" kreischte der Köter plötzlich wie ein kleines Mädchen auf und verpasste mir eine deftige Ohrfeige. 

"Was ist dein Scheiß Probl-?!" fauchte ich laut auf, doch er brachte mich sofort zum schweigen, als seine Zunge über meine wunde Wange fuhr. Ein ekelerregender Schauer durchfuhr meinen Körper und ich versuchte wirklich nicht zu würgen.

"Wenn du mein Herz für dich gewinnen willst, musst du dir schon etwas mehr Mühe geben." säuselte Dylansius frech und wich meinem Seitenhieb geschickt aus. Provokant warf er mir einen Kuss mit der Hand zu und schien über meine, nicht allzu erfreute Reaktion lachen zu müssen.

"Es freut mich das du endlich Freunde gefunden hast." wurden wir plötzlich von einer weiteren Person unterbrochen und ich sah überrascht zu Caleb auf. 

"Wir sind keine Freunde." murrte ich und stand genervt von der Platte auf. 

"Stimmt, wir sind keine Freunde. Wir sind geheime Lover und hatten eben eine Affäre."brachte der Beta verschwörerisch hervor und ließ meinen Bruder verwundert die Augenbrauen heben. 

"Wer würde schon freiwillig eine Affäre mit dir haben? Da lohnt sich das fremdgehen doch nicht mal." keifte ich zurück und schien meinen Bruder nur noch mehr zu verwirren.

"Du betrügst Raik?" fragte er ein wenig entsetzt und bevor ich darauf etwas erwidern konnte, drängte sich der Köter wieder dazwischen.

"Nicht nur das! Er hat mich geküsst und dazu gebracht Benji zu hintergehen." jammerte er gespielt traurig und musste einen deftigen Schlag von mir einstecken.

"Halt einfach mal deine dumme Fresse und hör mir zu. Wir haben nicht viel Zeit und es ist wichtig." donnerte ich ernst und schien endlich die Aufmerksamkeit beider Beteiligten zu haben. 

Da Caleb seit einer ganzen Weile nicht mehr hier war, erklärten wir ihm die Situation und die unangenehmen Umstände, die ihn hierher gebracht hatten. Er hörte uns bis zum Schluss zu und ich erzählte ihm und dem Köter von dem Treffen mit diesem Wesen. 

"Ich denke es bleibt noch ungefähr eine Woche Zeit." vermutete ich nachdenklich und zeigte ihnen die Sanduhr auf meinem Handgelenk.

"Okay was wisst ihr alles über diese Wesen?" hakte mein Bruder nach und wir sammelten alle Informationen zusammen, die wir bisher gefunden hatten.

"Es gibt einen Kerl, sie nennen ihn wohl Wrath, er bezieht sich weniger auf die Psyche, als viel mehr auf den Physischen Körper. Er ist verdammt stark und unglaublich schnell. Also ich meine wirklich schnell. Er hat mir keine Sekunde Zeit gegeben mich zu verwandeln." begann ich, ehe ich von dem Wesen erzählte, welches Raik entführt hatte. 

"Ich denke es ist eine Frau. Zumindest hörte sich die Stimme in meinem Kopf danach an. Ich weiß nicht wie sie es gemacht hat, aber sie war es die mit Raik's Seele verschwunden ist. Mit ihr habe ich auch diesen Vertrag abgeschlossen. Ihren eigenen Körper habe ich noch nicht gesehen, aber sie kann sich in andere Körper hineinpflanzen und diese Steuern."

"Gibt es ein Limit?" 

"Höchstwahrscheinlich. Bis jetzt war sie nie lange in einem fremden Körper. Außerdem würde das auch erklären, wieso sie Raik nicht als Marionette benutzt hat." murmelte ich vor mich hin, ehe ich ihnen meine Theorien mitteilte.

"Jedes Mal wenn sie den Körper eines anderen übernimmt, ist da dieses gewisse etwas. Ich kann es nicht beschreiben. Die Aura der Person ist plötzlich Dunkel. Außerdem scheint es als wenn sie nicht alle Gesichtszüge im Griff hat. Irgendwie wirken die Körper ein wenig verstellt."

Wir tauschten einige weitere Theorien aus, als sich der Beta zu Wort meldete.

"Ich habe zwei von ihnen gesehen. Einer hat Benji angegriffen. Ich kann mich nicht sonderlich gut an ihn erinnern, doch seine Hände waren gefährlich."

"Inwiefern?" fragten Caleb und ich gleichzeitig und starrten den Hund ernst an.

"Ich weiß nicht was es war. Irgendeine Säure? Nein es war nichts Flüssiges. Viel mehr war es seine bloße Berührung, die Dinge verätzt. Den anderen habe ich nicht in Aktion erlebt, doch es war als wenn er irgendwie die Kontrolle hätte."

"Um es also zusammenzufassen. Wir haben hier einen Monster Typen, der alles kurz und klein schlagen kann, eine Psycho Tante, die andere nach Belieben steuert und einen Freak der andere mit seiner Berührung verätzt?"

"Naja und den vierten Typen, über den wir nichts wissen." fügte der Hund hinzu.

"Das sind doch mal grandiose Aussichten." erwiderte mein Bruder sarkastisch und ich rechnete fest damit, dass er wieder verschwinden würde. 

"Und? Hilfst du uns?" fragte ich schüchtern und blickte unsicher zu ihm auf.

"Natürlich. Wenn das mal kein gescheites Abenteuer ist, dann weiß ich auch nicht!"


It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt