Raik
Nachdem Dylan und ich also die Wahrheit über meinen verschollenen Onkel, seinem Vater erfahren hatten, mussten wir irgendwie mit dieser Information umgehen.
"Das heißt also..Wir sind Cousins." fasste ich überrascht zusammen. Dyl und ich waren wie Brüder aufgewachsen und als wir kleiner waren wollten wir unbedingt welche sein, doch nun zu erfahren, dass wir wirklich miteinander Verwandt waren.. Das war so suspekt. Es würde aber niemals etwas an unserer innigen Freundschaft ändern. Dyl gehörte schon immer zur Familie und jetzt erst recht.
"Bist du dir sicher, dass du okay bist?" fragte ich vorsichtshalber nach, als wir gemeinsam das Büro verließen und uns auf den Heimweg aufmachten.
"Klar, wieso auch nicht?" fragte er und grinste mich frech an. Ich würde ja gern sagen, dass er nur ein Lächeln aufsetzte und ich ihn gut genug kannte um sagen zu können, dass es ihn in wahrheit getroffen hatte. Um ehrlich zu sein wusste ich aber wirklich nicht, was in ihm vorging. Das war manchmal so gemein von ihm. Ich war für meinen besten Freund ein offenes Buch, aber wenn Dylan etwas verstecken wollte, dann würde wirklich niemand an die wahrheit gelangen. Somit nervte ich ihn ununterbrochen mit der Frage, ob es ihm wirklich gut ginge, in der Hoffnung, dass er mir doch etwas sagen würde. Er blieb jedoch bei seiner Antwort und schien nichts an der Aussage ändern zu wollen.
"Raik, ich meine es so wie ich es sage. Ich habe keinerlei emotionale Verbindung zu dieser Person. Wieso also sollte ich deswegen traurig sein? Er hatte keinen Bock auf mich und das ist okay. Ich kann es sogar verstehen. An seiner Stelle hätte ich wohl ähnlich gehandelt." gestand er und ich starrte ihn entsetzt an.
"Du denkst doch nicht etwa darüber nach Benji allein zu lassen?!" fragte ich entsetzt und er verpasste mir einen Schlag auf den Hinterkopf.
"Spinnst du? Das meinte ich doch gar nicht." sagte er ernst und ich machte mich unter seinem Blick unbewusst kleiner.
Er seufzte, ehe er sich dazu entschloss seine Worte ausführlicher zu erläutern.
"Ich meine.. Mom hat ihren Mate schon gefunden. Wäre er geblieben hätte es nur Stress mit.. 'Russel' gegeben. Gott es ist so merkwürdig Dad beim Namen zu nennen, aber er ist nicht mein Dad, also ..keine Ahnung. Sollte ich ihn überhaupt noch Dad nennen?" grübelte Dyl nachdenklich und schien wirklich mehr verwirrt, als traurig zu sein.
"Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen." gestand ich kleinlaut, doch er lachte plötzlich auf.
"Oh man, du kannst es einfach nicht sein lassen. Du musst nicht immer allen Helfen. Manchen Leuten kann man nicht helfen. Ich verstehe schon wieso Trace dich weggeschickt hat." lachte er leise und ich verzog schmollend eine Schnute.
"Ich bin lieber eine Person, die anderen helfen möchte, als umgekehrt."
"Wie wahr. Das würde dir aber auch gar nicht stehen, andere zu vernachlässigen." witzelte mein Beta und entlockte mir sogar ein Grinsen.
"Jetzt aber mal ein anderes Thema. Wie geht es dir wirklich?" hakte ich nach und Dylan sah mich verwundert an.
"Habe ich doch schon gesa-"
"Ich meine nicht wegen der Sache mit deinem Vater. Ich will wissen wie es dir damit geht, so lange von Benjamin getrennt zu sein." sagte ich ernst und sofort konnte ich die Sehnsucht in seinen Augen erkennen.
"Es.. gibt schlimmeres."
"Du warst mal ein besserer Lügner." sagte ich wahrheitsgemäß, ging jedoch nicht weiter darauf ein. Je schneller wir das Problem beseitigten, desto schneller konnte wieder Frieden herrschen.
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
WerewolfRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...