Kian
Es war wirklich erfrischend mal wieder in der animalischen Form durch die Wälder zu Streifen. Als wir allesamt am nächsten Tag eine Tour durch den Wald machten, tobten wir uns aus. Während Richy mit Dylan und Raik um die Wette lief, hatte ich eine Fährte getwittert, der ich unbedingt nachgehen wollte.
Ich versuchte meine Beute zu identifizieren, doch es war gar nicht so leicht. Da unser Rudel äußerst zivilisiert lebte und wir somit überwiegend als Menschen verbrachten, kannten wir uns dementsprechend auch nicht allzu gut mit dem jagen aus. Manchmal taten wir es aus Langeweile, doch wirklich brauchen taten wir es nicht. Da war der Supermarkt am Ende des Berges doch ein wenig einfacher.
So lebten jedoch nicht alle Gestaltwandler. Während wir uns noch darüber Gedanken machten, gute Noten nach Hause zu bringen, gab es andere Rudel, die sich aus der bloßen Wildnis ernährten und sich gänzlich der menschlichen Zivilisation entzogen.
Man könnte also behaupten, dass wir nur möchtegern Wölfe/ Katzen waren, doch das war mir egal. Als Mensch hatte ich absolut kein Interesse an Eichhörnchen oder Hasen, doch kaum befand ich mich in meiner zweiten Haut, waren all diese Dinge unglaublich spannend und mussten umgehend erbeutet werden.
Ich nahm nur nebenbei wahr, dass Christa und Yve sich in der Sonne fläzten, während die anderen sich in Richtung See begaben.
Ich legte den Kopf schief und folgte weiter meiner Spur. Ich glaube es war ein Streifenhörnchen. Oder womöglich doch ein Flughörnchen? Was es auch war, ich konnte nicht davon ablassen.
So wanderte ich verspielt zwischen den Bäumen entlang und als ich im Augenwinkel eine Bewegung ausmachen konnte, widmete ich mich dieser umgehend. Blitzschnell zischte ein kleines Nagetier an mir vorbei und ehe ich es hätte packen können, war es flink auf einen Baum geklettert.
Ach manno.
Ein amüsiertes schnauben ließ mich herum wirbeln und ich entdeckte Richy, der sich inzwischen ganz gut allein Verwandeln konnte. Er hatte meinen miserablen Versuch das Hörnchen zu fangen beobachtet und machte sich allen Anschein lustig darüber. Pf als ob er besser wäre. Richy könnte nicht einmal einen Hasen fangen, wenn dieses ein gebrochenes Bein hätte.Beleidigt sprang ich auf ihn zu, bevor er hätte reagieren können und riss ihn zu Boden. Wir kullerten wild über die dreckige Erde und verschmutzten unser Fell, doch das war uns beiden ziemlich egal.
Wir rauften eine ganze Weile miteinander, bis uns gleichermaßen die puste ausging.Hechelnd saßen wir uns gegenüber und musterten einander spitzbübisch, ehe ich ihm mit der Pfote gegen die schnauze stupte.
Innerlich musste ich lachen, als er sofort zu niesen begann und schon ging die Jagd von vorne los.
Ich hetzte zu den anderen, Richy dicht hinter mir und rechnete bereits mit einer Revanche.
Es war nicht mehr weit bis zum See und ich glaubte Richy im Wasser abhängen zu können, da bog ich scharf um die Kurve, stolperte ungünstig und spürte einen spitzen Schmerz durch mein Bein jagen.
Ich jaulte schmerzverzerrt auf und sackte zu Boden. Etwas Spitzes und verdammt scharfes hatte sich in mein Fleisch vergraben und als ich mit viel Mühe einen Blick riskierte, stellte ich wimmernd die Ursache fest.Eine Bärenfalle.
Schnell wandte ich den Blick ab, da ich mein Blut nicht erblicken wollte und fiepte laut um Hilfe.
Es dauerte nur wenig Momente, ehe Richy zu mir aufgeholt hatte und sich in seine menschliche Form begab.
"Oh shit! Kian geht's dir gut?"
Mir blieb nicht viel übrig, als unglücklich zu Winseln, als ich plötzlich zusammen zuckte, da Richy mein Bein berührt hatte.
"Tut mir leid! Ich versuche die Falle irgendwie zu öffnen. Verdammt. Warte ich hole die anderen!" kaum hatte er den Satz beendet, sauste er zum See, darauf bedacht nicht ebenfalls in eine Falle zu treten.
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
WerewolfRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...