Kapitel 47.

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Raik

Ich wachte in Trace' Armen auf und musterte sein schlafendes Gesicht. Vorsichtig strich ich über seine angeschwollenen Augen, nur um meine eigenen anschließend zu begutachten. Wir hatten uns wegen der Kindersache in den Schlaf geweint und nun sahen wir aus wie zwei Pandas auf Drogen. Also kurz gefasst - Waschbären. Ja, ich vertrat die Meinung, dass Waschbären eigentlich Pandas auf Drogen waren. Das Bild konnte mir niemand mehr austreiben.

"Wie schaffst du es bloß so früh am Morgen und dann auch noch total verheult so perfekt auszusehen?" raunte die dunkle Stimme meines Mates zu mir herüber und ließ mich schmunzeln.
"Idiot. Ich sehe bestimmt wie der größte Penner aus." lachte ich leise und sah in sein verschlafenes Gesicht.

"Nicht für mich." bestand er auf seine vorherige Aussage und mir lief ein angenehmer Schauer über den Rücken. Ich liebte seine Stimme direkt nach dem aufwachen. Sie war so dunkel und rau und ließ mich jedes Mal gegen eine deftige Morgenlatte ankämpfen.

"Halt einfach den Mund." murmelte ich, doch es wäre natürlich zu einfach, wenn er auf mich hören würde.
"Wieso? Ich dachte du liebst meine Stimme." zog er mich doch tatsächlich auf und ich biss mir auf die Unterlippe.

"Ich sagte du sollst still sein." jammerte ich, doch vergeblich.
Trace zog mich noch enger an sich und schob sein Bein zwischen die meinen und konnte mein 'Problem' langsam aber sicher spüren.
"Du schuldest mir noch eine Runde." schnurrte er mit voller Absicht in mein Ohr und entlockte mir ein überraschtes Keuchen. Das war wirklich nicht fair.

".. Und ich habe das Gefühl, dass du nur darauf wartest." sprach er weiter und rieb mit seinem Bein gegen meine Mitte.

"Du bist manchmal unmöglich." beschwerte ich mich, ließ seine Berührungen jedoch zu.

...

"Es kommt mir so vor als wenn ich schon ewig nicht mehr im Unterricht gewesen wäre." sagte ich erstaunt, als Trace und ich über den Schulhof schlenderten. Seit der Klassenfahrt hatte es sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass wir zusammen waren, weswegen selbst die Menschen bescheid wussten. Hand in Hand liefen liefen wir in Richtung Cafeteria und suchten uns dort einen freien Platz. Im Endeffekt saßen wir zwischen einigen Katzen und auch menschlichen Freunden meines Mates, die mich alle neugierig musterten.

"Ich wusste gar nicht, dass ihr beiden schwul seid." murmelte einer der Menschen. Er konnte schließlich nicht wissen, dass die Mondgöttin uns zusammengeführt hatte.

"Sind wir auch nicht." erwiderte Trace jedoch gelangweilt und stocherte mit der Gabel in seinem Essen herum, damit er auch allen Erbsen aus dem Weg gehen konnte. Wortlos schob ich meinen Teller an seinen und stupste die kleinen Kugeln auf meine Seite, damit ich sie für ihn essen konnte. Sofort schoss sein Blick zu mir und seine Miene erhellte sich.

"Danke, Puppy." nuschelte er so leise wie nur möglich und küsste mich dankend.

"Kein Ding." erwiderte ich grinsend und mampfte zufrieden weiter, während ich mich an seine Schulter lehnte. Eigentlich war ich nur wegen den Erbsen so nah an ihn gerückt, doch ich bewegte mich keinen Millimeter zurück und er brachte es auch nicht zur Sprache.

"Das sieht ein wenig anders aus." kicherten Trace' Freunde und tauschten untereinander amüsierte Blicke aus.

"Raik ist etwas Besonderes und wenn ihr ein Problem damit habt, dann verzieht euch." blaffte er ungeduldig und sah finster zu den Menschen. Sie sahen ihn entschuldigend an und wirkten plötzlich gar nicht mehr so ausgelassen.

"So war das nicht gemeint. Stört mich nicht."nuschelte einer unsicher und die anderen stimmten ihm zu.

Auch wenn sie unsere wahre Natur nicht kannten, so spürten sie Trace Macht als Alpha. Niemand von ihnen würde es wagen sich mit ihm anzulegen. Meine Gedanken hingen aber noch bei einer ganz anderen Sache.

It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt