Trace
In den darauffolgenden Tagen versuchte ich mehr Informationen über unsere Feinde herauszufinden. Das war jedoch leichter gesagt als getan. Laut den Dingen, die der Älteste uns erzählt hatte, schien der Beta etwas 'besonderes' zu sein und ich schloss daraus, dass dieser Freak aus dem Wald, so wie Raik's, als auch Benji's Angreifer es allesamt auf Dylansius abgesehen hatten. Sie gingen kein Risiko ein und versuchten jegliche Hilfe von außen zu unterbinden, damit sie den Anti-Alpha in die Enge trieben. Der Beta hatte ganz offensichtlich keine Kontrolle über seine neuen Kräfte und ich wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Laut Rufus musste er sich den Göttern beugen, doch ich glaubte diesen ganzen Götter Kram noch immer nicht so ganz.
Ich machte mir Sorgen. Große Sorgen.
Ein leises fiepen entwich mir, als ich vor Raik stand und er mir mit leerem Blick entgegen starrte. Langsam legte sich meine Hand auf seine kalte Wange und streichelte zaghaft über die erstarrte Haut.
"Ich hole dich zurück. Warte nur noch ein bisschen." hauchte ich leise und drückte meinem Mate einen sanften Kuss auf die Stirn.
Ganz gleich wie stark unsere Gegner auch waren, ich würde demjenigen die Hölle heiß machen, der es gewagt hatte, Raik so etwas furchtbares anzutun. Es war unverzeihlich. Ich würde keine Gnade walten lassen.
"Sollen sie doch kommen, ich reiße diese Wichser in Stücke." murmelte ich finster vor mich hin und ballte wütend meine Hände zu Fäusten.
"Hmm? Ist das so?"
Erschrocken drehte ich mich um, jederzeit bereit den Eindringling niederzustrecken, doch ich starrte ins Leere. Niemand da.
"Du musst ja ganz schön was drauf haben, dass du Wrath's Angriff überlebt hast." vernahm ich die verzerrte Stimme einer Frau in meinem Kopf und blickte mich vorsichtig um. Ich schluckte angestrengt. Sie waren hier. Zumindest einer von ihnen.
"Komm raus und zeig mir deine hässliche Visage, Weib!" fauchte ich aufgebracht, denn ich hatte genug von diesem Versteckspiel.
"Wer sagt denn, dass ich eine Frau sein muss?" erklang plötzlich die Stimme, die mein Herz zum flattern brachte. Irritiert sah ich Raik an, der bis vor wenigen Sekunden noch einer Statue glich und nun plötzlich so dicht vor mir stand, dass sich unsere Lippen fast berührten.
"Hast du mich vermisst?" fragte er leise und ließ seine Hand zu meinem Nacken wandern, in dem er mich kraulte. Ich wollte etwas erwidern, konnte jedoch nicht. Er war am Leben. Er bewegte sich, doch die eisige Kälte seines Körpers und das verräterische Funkeln seiner Augen zeigte mir, dass er nicht er selbst war.
"Verschwinde aus seinem Körper." hauchte ich leise und musterte meinen Mate, der von dieser widerlichen Kreatur benutzt wurde.
"Aber Trace..Ich bin es." versuchte die Gestalt vor mir mich einzulullen, doch so leicht ließ ich mich nicht an der Nase herum führen. Er hörte sich an wie Raik, er sah aus wie Raik und er roch auch wie Raik, doch mein Mate war an einem anderen Ort. Das konnte ich spüren. Sein Geist war an einem Ort, der mir fremd war und dieses Wesen musste wissen wo.
"Gib ihn mir wieder zurück." raunte ich dunkel und stieß den Körper meiner zweiten Hälfte von mir.
Raik 2.0 legte den Kopf schief und grübelte vor sich hin.
"Klar. Wenn du mir dafür den Anti-Alpha überreichst." säuselte er zufrieden und rückte mir wieder auf die Pelle.
"Du willst ihn doch wieder haben. Deinen Mate. Ich gebe ihn dir gesund und munter zurück, wenn du mir hilfst den Anti-Alpha zu fangen." Das darauffolgende Grinsen, welches sich auf Raik's Gesicht ausbreitete war einfach nur abartig. Es war entstellt und wirkte einfach nur künstlich.
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It Mate Me Fall In Love With Him (Teil 1)
WerwolfRaik wartet sehnsüchtig auf seinen Achtzehnten Geburtstag, damit er endlich seine Seelenverwandte finden kann. Leider kommt es anders als Erwartet, denn anstatt einer zierlichen Blondine, die er beschützen konnte, steht ein groß gebauter Muskelprot...