Kapitel 30

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Roman's Sicht:

Ich bin gerade von Darian angerufen worden, ob ich bei Elin vorbei schauen kann.

Die Eltern sollen wohl so böse gewesen sein, dass sie seitdem kein Wort mehr gesprochen hat.

Und niemand! Niemand hat das Recht, mein Schnulli so zu behandeln.

Bei ihr angekommen, betätige ich die Klingel und die Tür geht auf.

Als ich Elin an der Tür stehen sehe, nehme ich sie in meine Arme und drücke sie an mich.

„Egal was diese Monster gesagt haben, es stimmt nicht."

„Sie geben mir die Schuld, dass Darian krank und sterben wird."

„Du kannst überhaupt nichts dafür mein Schnulli. Gar nichts!", sage ich und streiche ihr ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Sie wimmert leise, dann läuft die erste Träne über ihre Wange.

„Oh Schnulli...", murmle ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ich gebe ihr die Zuneigung, die sie jetzt braucht.

„Roman...ich...ich habe eine Frage..", murmelt sie nun.

„Dann frage einfach, aber lass uns doch hinsetzen."

„Nein ich will hier raus."

„Dann gehen wir wieder zu dem Berg am Phönixsee ok? Komm."

Während wir dahin gehen, reden wir nicht viel.

Ehrlich gesagt habe ich schon etwas Angst, was Elin mich fragend möchte.

Auf der Bank setzen wir uns hin, schauen auf den Phönixsee und geben noch immer kein Wort von uns.

„Wie hast du reagiert, als dir Nicolas sagte, was ich für dich fühlte und all das?"

Ich puste die Backen auf, reibe meine Hände aneinander und schaue dann zu Elin.

„Ich war anfangs etwas schockiert, da ich damit nicht gerechnet habe und dann wurde ich etwas wütend, weil wenn ich es früher gewusst hätte, wäre unsere Zukunft anders geworden."

„Was meinst du damit?"

„Als ob Darian dir noch nicht erzählt hat, was ich für dich fühle...", brumme ich.

Ja Darian und ich haben uns über meine Gefühle zu Elin unterhalten und ich habe mir wirklich einstehen müssen, dass ich diese Frau nach Jahren noch immer liebe.

Worüber ich aber viel mehr Angst habe ist, dass Darian damit kein Problem hat und mir sozusagen seinen Segen gegeben hat, dass wenn er tot ist es mir nicht übel nimmt, falls Elin und ich irgendwann zusammen kommen sollten.

„Darian erwähnt zwar immer mal wieder, dass du mich lieben solltest...", murmelt sie.

„Damit hat er recht Elin, aber ich möchte mit dir nicht jetzt darüber reden. Du hast noch schlimme Hindernisse vor dir, über die du noch musst. Also lass uns darüber mal ein anderes mal reden ok?"

„Aber ich..."

„Nicht jetzt Schnulli. Wir werden noch schwere Zeiten haben ok?"

„Ok...Danke Roman...", murmelt sie.

Sie lehnt sich an meine Schulter, sodass ich meinen Arm um sie lege und einen Kuss auf den Kopf drücke.

Wir bleiben eine Weile sitzen, dabei erzählt sie mir, wie böse ihre Schwiegereltern drauf sind.

„Höre nicht auf diese doofen Leute. Was haben die eigentlich vor mir Darian."

„Sie kaufen seinen Anzug, in dem er beerdigt werden soll. Hauptsache er sieht gut aus, wenn er.....tot in seinem Sarg liegt. Er wollte eigentlich verbrannt werden, aber die Eltern wollen das er diese Sarg Familientraditon beibehält. Adrian kommt mit Noah morgen, mal sehen wie der noch drauf ist. Wenn irgendeiner jetzt noch das Thema Erbe anspricht, drehe ich durch Roman. Ich habe keine Ahnung, wie und was Darian da gemacht hat. Er hat es wohl so gerecht geteilt. Alles hat sein Anwalt und der klärt dann alles mit uns ab."

„Bei dem Erbe hat Darian mir auch nichts erzählt. Ich habe ihn nur mit seinen Anwalt reden gehört."

Elin nickt, dann sagt sie lange nichts mehr, bis ich sie grummeln höre.

Ich unterdrücke mir ein Lachen, hebe sie vorsichtig hoch und gehe mit ihr in Richtung meine Wohnung.

Elin hat den ganzen Weg geschlafen, da merkt man mal, wie fertig sie eigentlich ist.

Ich hoffe, dass Elin nicht zur Arbeit muss, wenn Darian gestorben ist, denn das bringt sie auf keinen Fall über das Herz, dann noch zu arbeiten.

Bei mir zuhause lege ich sie langsam in mein Bett, wo sie sich gleich zur Seite dreht.

Ich ziehe ihr die Schuhe aus, dann nehme ich die Decke die ich langsam über sie lege.

Leicht küsse ich sie auf die Stirn, streiche die Haare aus dem Gesicht und verlasse mein Schlafzimmer.

Darian schreibe ich eine Nachricht, dass Elin bei mir ist, eine Antwort kommt schnell und zwar das Elin heute Nacht hier bleiben soll.

Die Eltern sollen wohl böse über sie reden, dass er es ihr ersparen möchte, da ihm selber schon aufgefallen ist, wie sehr Elin das alles fertig macht.

Ich lege mein Handy weg, dann gehe ich in das Zimmer zurück wo Elin langsam ihren Kopf anhebt.

„Du bist schon wieder wach?"

Sie nickt und dreht sich auf den Bauch.

Ich lege mich langsam auf die andere Seite, sodass ich sie noch anschauen kann.

„Du bleibst heute hier. Darian will dich vor seinen Eltern schützen.", fange ich an.

„Nehmen die mir etwa noch die letzte Zeit, die ich habe mit ihm."

„Ach Gott nein Elin. Darian holt dich morgen früh und dann macht nur ihr beide was. Fahr doch mit ihm nach Düsseldorf oder sowas, Therme klingt doch mal nicht schlecht. Vergesst mal alles und denkt morgen nur an euch und wenn die Eltern irgendwas doofes sagen, dann hau denen von mir aus eine rein. Das können die mal gebrauchen."

Sie lacht kurz, dreht sich zu mir und schaut mich mit ihren roten, blau/grünen Augen an.

„Bitte denke dran. Du bist niemals allein Elin. All das musst du nicht allein durchstehen.", sage ich und streichle ihre Wange.

„Ich weiß....Danke Roman."

Sie nimmt in meine Hand und in ihre, verwebt unsere Finger und drückt leicht meine Hand.

„Ich hab so Angst Roman."

„Ich habe auch Angst Elin, weil ich nicht weiß wann es passiert, aber egal wann! Ich bin sofort da und du musst nicht allein sein Schnulli.", sage ich.

Sie nickt, sagt aber kein Wort da sie bestimmt wieder in ihren Gedanken verschwunden ist.

Langsam dreht sie sich auf die andere Seite, sodass ich näher an sie heranrücke und einen Arm um sie lege, langsam an meine Brust ziehe und leise seufze.

„Ich liebe dich Elin.", murmle ich ganz leise, sodass sie es nicht hören kann, aber ich es ausgesprochen habe.

Grummelnd drückt sie sich näher an mich, weshalb ich sie gleich an mich ziehe und mein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrabe.

Kehrt die Liebe zurück? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt