Kapitel 31

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Elin's Sicht:

„Genau das brauchen wir. Ruhe...", murmelt Darian.

Ich schaue zu ihm rüber, sein Gesicht ist schon etwas eingefallen und auch an seinem Körper sieht man, dass er schon einige Kilos runter hat.

„Wie hast du geschlafen?", frage ich ihn.

„Mit den Tabletten kann ich wirklich gut schlafen Engel. Du hast gefehlt, aber das war ok für mich eine Nacht, weil du diesen Schlaf unbedingt gebraucht hast."

„Wie waren deine Eltern gestern noch?"

„Sie haben versucht irgendwas aus mir rauszubekommen, wie ich mein Erbe verteilt habe. Doch das könnt ihr vergessen das ich ein Wort dazu sage. Dir sage ich es genauso wenig mein Engel, weil du wahrscheinlich schockiert wärst."

„Warum sollte ich?"

„Vielleicht kommst du selber darauf. Und jetzt lass uns bitte darüber nicht mehr nachdenken Engel. Mit meinen Eltern müssen wir uns nachher noch rumschlagen und mit Adrian mit Noah. Mit dem habe ich nachher auch noch ein Huhn zu rupfen."

Ich nehme seine Hand, lege mich wieder richtig hin und schließe die Augen.

Meine Gedanken gehen zu Roman.

Ich liebe dich.

Er hat es so leise gesagt, aber ich habe es trotzdem verstanden.

Roman, mein bester Freund, Jungendliebe und der Junge, der mir sogar noch die Jungfräulichkeit genommen hat liebt mich!

Du liebst ihn genauso auf eine andere Art.

Ja das tu ich, aber alles was mit Darian zu tun hat, hat Vorrang.

Er ist der Mann, den ich am meisten liebe und geheiratet habe.

„Worüber denkst du nach? Du hast deine Augenbrauen total zusammengezogen."

„Über das, was noch auf uns zukommt.", murmle ich.

„Hast du Angst?"

„Etwas. Darf ich die haben?"

„Natürlich Elin! Du glaubst gar nicht was ich für eine Angst habe vor dem Tod habe. Ich habe Angst wie es weiter geht bei euch, was du tun wirst, ob meine Eltern dich in Ruhe lassen. Ich habe mit beiden schön geredet. Mit Adrian rede ich später noch, denn ich will, dass meine Familie dich in Ruhe lässt und du nach meinem Tod irgendwie glücklich werden kannst und ich bin mir sicher, dass meine Familie dir nur Steine in den Weg legen würde.", sagt er leise und drückt meine Hand.

„Da hast du recht. Der Blick deiner Mutter heute hat mir gereicht.", brumme ich.

„Mhm...sie ist unmöglich! Gestern als sie unbedingt einen schönen Anzug kaufen wollte. Ich habe noch nie so viel Geld für einen Anzug ausgegeben. Wenn ich tot bin, hängt der eh an mir wie ein Sack, weil dann an mir kaum noch was dran ist."

„Ich werde deiner Mutter niemals verzeihen, dass sie mir die Schuld gibt."

„Das werde ich ihr auch nicht verzeihen können. Du kannst überhaupt nichts dafür mein Engel.", sagt er.

Wir beide bleiben noch eine Weile, bis wir uns langsam auf dem Weg nach Hause machen.

Ich öffne die Wohnungstür, dann sehe ich schon Noah auf mich zu rennen.

„Hey Noah! Mein Gott bist du groß geworden.", sage ich lachend und hebe den vier jährigen Jungen hoch.

„Onkel Darian!!"

„Hey Großer!"

Er wuschelt durch seine Haare, dann geht er zu seinem großen Bruder, der ihn drückt.

Ich lasse Noah langsam wieder herunter, dann schaue ich zu Adrian.

Er kommt langsam auf mich zu und drückt mich einfach.

„Du kannst nichts dafür Elin! Hör bitte nicht darauf was unsere Eltern sagen.", sagt er mag an meinem Ohr.

„Danke...tut gut das nicht nur von Darian zu hören.", sage ich leise.

„Ich hätte zwar auch gerne, dass er einige Dinge wie der Firma anders getan hätte, aber dir die Schuld zu geben, dass geht nicht und du hast sie nicht. Mutter sucht wahrscheinlich gerade einfach jemanden, dem sie die Schuld geben kann."

„Mhm... und dann ist es ausgerechnet seine Frau, die man die Schuld gibt. Sie konnte mich ja noch nie leiden.", murre ich.

„Elin...", sagt Adrian noch ruhig.

„Es ist wahr und das weißt du!"

„Adrian kommst du jetzt bitte!?"

Er nickt in die Richtung vom Wohnzimmer, wo wir dann beide langsam hingegen.

Darian seine Mutter dreht sich zu uns, dann schaut sie mich schon vernichtend an.

„Mutter!", kommt es gleich von den beiden Brüdern synchron.

„Was denn? Ich darf doch wohl schauen."

„Wir sind nicht blöd Mutter! Hör auf damit und nimm es endlich hin, dass ich mit Elin verheiratet bin und sie nichts für meine Krankheit kann.", sagt Darian.

Ich setze mich zu ihm, dann nimmt er meine Hand in seine.

Sein Vater schaut so neutral, dass man gar nicht genau sagen kann, was er denkt.

„Das du sie zur Frau genommen hast.", fängt sie an.

„War das beste, was ich hätte tun können, aber ich werde dir niemals verzeihen können, dass du meiner Frau die Schuld gibst und das werde ich höchstwahrscheinlich auch noch mit in mein Grab nehmen müssen. Ist es das was du willst?!? Dein Sohn der stirbt, enttäuscht auf seine Mutter ist und damit in sein Grab geht?!? Du hast es in der Hand! Ich will, dass du dich entschuldigst bei Elin!"

„Das kannst du vergessen!"

„Gut, dann kannst du jetzt mit Papa meine Wohnung verlassen. Wir sehen uns wenn ich tot in meinem Sarg liege.", sagt Darian, der aufsteht und seine Mutter am Handgelenk nimmt.

„Darian das ist doch nicht dein Ernst!"

„Mein voller Ernst Mutter! Pack deine Sachen! Ich will dich solange nicht mehr sehen, bis du dich entschuldigst bei meiner Frau oder eben wenn ich tot bin!"

Er jagt sie in das Gästezimmer und schaut zu seinem Vater.

„Vater..."

„Du weißt, dass ich Elin nie die Schuld gegeben habe Darian. Ich versuche deine Mutter dazu zu bringen, dass sie sich entschuldigt, bevor du gestorben bist. Lass uns aber bitte die Chance und uns dann kommen.", äußert sein Vater.

„Na gut, aber solange sie es nicht einsieht, braucht ihr nicht kommen."

Er nickt und geht in das Gästezimmer.

Noah ist auf dem Schoß von seinem Vater, dabei hat er sein Kuscheltier von RB Leipzig in der Hand.

Die Mutter der beiden Brüdern stürmt an uns vorbei, solange der Vater die Koffer trägt.

Es ist nur noch die Tür zu hören, dann das erleichterte aufatmen von mir und meinem Mann.

Kehrt die Liebe zurück? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt