Kapitel 41

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Roman's Sicht:

„Elin kommst du bitte essen?", frage ich und klopfe an die Tür.

Es kommt keine Antwort, weshalb ich nochmal dagegen klopfe.

„Geh weg!"

„Elin bitte....benimm dich nicht als wärst 5! Oder hast du deine Tage?"

„Halt die Klappe Roman!", schreit sie nun.

Ich ziehe meine Unterlippe zwischen die Zähne um mir mein Lachen zu unterdrücken.

„Dann kann ich jetzt aber nicht verstehen, warum du so reagierst Schnulli! Komm jetzt bitte essen oder ich breche die Tür ein."

„Als ob du sowas tun würdest. Geh einfach weg!", ruft sie nun.

Seufzend rutsche ich am Türrahmen herunter, lasse mich vor der Tür nun nieder und lehne meinen Kopf an die Tür.

„Was machst du da?", fragt Nicolas, der zu mir schaut.

„Madame kommt nicht aus dem Zimmer, also bleibe ich solange hier sitzen, bis sie rauskommt.", grummle ich.

„Oh man! Elin jetzt bewege dein Arsch hier raus! Du kennst Roman der würde so lange da sitzen bis du kommst, aber das geht nicht! Roman fährt morgen auf ein Auswärtsspiel, der muss früh ins Bett."

Ich schaue ihn böse an, doch er hämmert nur noch einmal gegen die Tür, dann geht er zurück zum Esstisch.

Man hört Elin langsam aufstehen, dann dreht sich der Schlüssel um und die Tür geht auf.

Elin steigt über meine Beine drüber, dann geht sie zu Nicolas.

Ich stehe langsam auf, strecke mich kurz und setze mich gegenüber von Elin.

Sie nimmt sich von allen ein bisschen, dann fängt sie an zu essen.

An ihren Augen kann man sehen, dass sie geweint hat.

Ich schaue zu Nicolas, der wohl an das gleiche denkt.

Er schaut wieder zu unserer Freundin, die nun ihren Kopf hebt und fragend zu Nicolas schaut.

„Was?"

Statt zu antworten nimmt Nicolas sie einfach in den Arm, dabei flüstert er ihr irgendwas in das Ohr.

Sie versteift sich, dann lösen sie sich auch schon.

Während dem Essen reden wir dann alle nicht viel, eher reden wir ab und zu kurz über das kommende Spiel.

Nach dem Essen, hilft sie in der Küche, danach schnappt sie ihr Handy.

Ich schaue schon unglaubwürdig und etwas böse.

„Chill deine nicht vorhandenen Eier! Ich rufe Adrian an!", sagt sie zischend und verschwindet mit ihrem Handy.

„Denkst du sie ruft wirklich Adrian an?"

„Ich hoffe es! Aber wir können ihr nichts verbieten. Du gehst jetzt mal deine Sachen packen und dann machst du dich fertig fürs Bett Roman. Du musst morgen früh raus, immerhin hast du ein Auswärtsspiel.", sagt er.

„Ist ja gut Papa."

Er schlägt mir leicht auf den Arm, dann gehe ich auch schon leicht lachend in die Richtung meines Schlafzimmers.

„Das ist gut Adrian! Ja nach der Beerdigung räume ich seine Sachen aus...keine Ahnung wo oder was ich mit denen anstelle. Nein von dem Anwalt habe ich noch nichts gehört, ich schätze mal das er sich melden wird....mein ich habe keine Ahnung was in dem Testament steht...ja da hat Darian wirklich still gehalten. Als rauskam, dass eure Mutter hauptsächlich nur nach dem Geld aus war, hat er etwas ändern lassen. Gut wir sehen uns dann in der Schweiz...bis dann Adrian."

Ich gehe schnell weiter, nehme meinen Koffer und fange an alles zu packen, was ich brauche.

Es klopft nun leicht an der Tür, weshalb ich zu dieser gehe, öffne und in zwei schöne blau/grüne Augen schaue.

„Was gibts? Kann man mich etwa wieder anschauen oder reden?"

„Kann ich reinkommen? Wenn du schon so reagierst, dann nehme ich gleich mein Zeug und gehe in das andere Gästezimmer."

Pff! Als ob ich das zulasse! Elin wird keinen Meter hier ihre Sachen raustragen.

„Komm rein...", sage ich leise und gehe einen Schritt zur Seite.

Sie setzt sich auf das Bett, neben meinen Koffer, wo ich gerade meine Boxershorts reingelegt habe.

„Sind dir die nicht klein?", murmelt sie und holt langsam eine der schwarzen Calvin Klein Boxer raus, die sie hochhält.

Schnaubend schaue ich zu ihr, während sie total nachdenklich schaut.

„Warum fühle ich mich so schlecht Darian gegenüber, dass ich hier bei dir auf dem Bett sitze."

Ich seufze laut, stelle den Koffer weg und setze mich neben sie.

„Elin du brauchst dich nicht schlecht fühlen deswegen. Du weißt ganz genau selber, dass Darian mit dem hier gehofft hat, dass du mich an dich ran lässt sozusagen und für dich da sein kann. Hier drin passiert ja nichts, denn das können wir beide auf keinen Fall gebrauchen. Wolltest du deshalb diesen Abstand auf einmal?", frage ich leise.

Sie nickt, dann schnieft sie auch leise.

„Ich fühle mich so eklig! Als würde ich heimlich Darian betrügen, denn immer wieder und immer mehr kapiere ich, dass da bei mir mehr als Freundschaft ist! Das ich da mehr fühle und das ist furchtbar! Ich habe erst meinen Mann verloren und jetzt betrüge ich ihn gefühlt."

„Elin schau mich an....schau mich an..", murmle ich und lege meine Hände an ihre Wangen und drehe ihren Kopf so, sodass sie mich anschaut.

Mit meinem Daumen streichle eine ihr die Tränen weg.

„Du betrügst Darian nicht. Hier ist nie etwas passiert, was man als betrügen bezeichnen kann. Gefühle können in so einer Zeit total verwirrend sein. Du machst da gerade etwas sehr schweres durch und da kann sowas mal sein.", murmle ich.

„Das Problem ist....das es sich genauso anfühlt wie vor zehn Jahren...", flüstert sie.

Ich schlucke den Kloß herunter, eine Gänsehaut überzieht meinen Körper, da ich mit dem nicht gerechnet habe.

„Elin du machst mich fertig..."

„Du mich genauso..."

Ich ziehe sie in meine Arme, wo sie leise schluchzt, warum sie weint weiß ich nicht, aber ich denke mal es liegt an ihrem schlechten Gewissen, weil sie jetzt schon Gefühle hat, zwei Tage nachdem Darian tot ist, wo andere Jahre brauchen.

Ist es wahrscheinlich wirklich so, wie Darian gesagt hat?

Liebt Elin mich, nur auf eine andere Art, wie sie Darian geliebt hat.

Du warst ihre erste große Liebe Roman! Die bleibt für immer im Herzen!

„Willst du mir beim packen helfen? Vielleicht lenkt dich das etwas ab.", murmle ich.

„Ja bitte!"

So stehen wir beide auf und meine beste Freundin, vielleicht eines Tages sogar mehr als meine beste Freundin hilft mir beim Koffer packen.

Kehrt die Liebe zurück? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt