Kapitel 63

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Elin's Sicht:

Noch immer mit roten Wangen sitze ich neben Roman, der gerade total entspannt aus der Apotheke gekommen ist und mit die Salbe reicht.

„Brav zweimal am Tag drauf machen. Schön gründlich und auch auf jede Stelle ok?"

„Jaha...Danke..", brumme ich und nehme sie entgegen.

Roman startet solange den Motor, fährt aus der Parklücke, fädelt sich in den Verkehr und fährt in Richtung Phönixsee.

„Ich setze dich daheim ab, danach fahre ich nach Hause ok?"

„Was? Du willst nicht mehr über Nacht bleiben?"

„Glaub mir Elin. Ich möchte das so gern, aber ich will, dass du heute Nacht entspannt schlafen kannst in dem du auch deine Beine etwas spreizen kannst sozusagen. Eben das du bequem liegst und da wäre ich auf jeden Fall im Weg."

„Aber..."

„Kein aber Schnulli. Ich fahr zurück zu Daniel und komme dann morgen nach dem Training vorbei. Musst du zur Arbeit?"

„Hab frei....", murmle ich und schaue aus dem Fenster.

„Na also. Du kurierst dich aus wegen deinem Ausschlag und ich komme morgen vorbei. Vielleicht bringe ich ja noch Daniel mit."

„Oh Gott der wird sich wegschmeißen vor lachen. Das ist ja auch peinlich."

„Naja, irgendjemand hat sich da einen ganz bösen Streich erlaubt. Und dich hat es leider erwischt.", sagt er und nimmt meine Hand.

„Also so habe ich nicht gedacht, dass unser Date so zu Ende geht."

„Ich fand es trotzdem lustig. Jetzt geht erstmal deine Gesundheit vor ok?"

„Ja du hast ja recht.", murmle ich, schaue aus dem Fenster und spüre leicht, wie er meinen Handrücken einen leichten Kuss aufdrückt.

Vor dem Wohngebäude bleibt er stehen, steigt aus dem Auto, geht um sein Auto herum, öffnet die Beifahrertür, sodass ich aussteigen kann.

„Also dann...wir sehen uns dann morgen ok? Ich komme nach dem Training vorbei.", sagt er leise und fährt mit seiner Hand leicht durch meine Haare.

„Ist gut. Danke das du mich begleitet hast und all das.", murmle ich und halte die Salbe etwas in die Höhe.

„Kein Problem Elin. Bis morgen ok?"

Ich nicke, spüre kurz seine Lippen auf meiner Stirn, danach gehe ich langsam in das Gebäude, in meine Wohnung und mache mich gleich Bettfertig.

*nächster Tag*

Grummelnd drehe ich mich auf die andere Seite, zwischen meinen Beinen tut es einfach nur weh, weshalb ich mich aufsetze und das erste mal die Salbe benutze.

Nachdem ziehe ich mir frische Unterwäsche an, ein Kleid und binde meine Haare zusammen, gehe etwas frühstücken was aus einem Müsli mit einem Kaffee besteht.

Zuletzt putze ich meine Zähne, danach widme ich mich an die Pflegeartikel die hier noch von Darian herumstehen.

Wäre er arg enttäuscht, wenn er wissen würde wie nah ich schon wieder Roman gekommen bin?

Würde er sich eher freuen? Mir das gönnen oder hätte ich mir noch mehr Zeit lassen müssen?

Langsam nehme ich alles, räume es in eine Tüte, die leeren Sachen werfe ich weg und die anderen Sachen werden in die Schränke geräumt, falls mal Daniel, Nicolas, Roman oder Henry mal etwas benutzen will.

Je länger Darian weg ist, desto mehr wird der Schmerz immer mal wieder größer, aber er hält nicht lange an.

Ich weiß nicht mehr, wie oft er mir gesagt hat, dass ich traurig sein darf, aber nicht jeden Tag Stunden lang heulen nicht.

Mit langsam schritten gehe ich in das Wohnzimmer, setze mich auf die Couch, mein Blick ist bei dem Bild von Darian.

Genauso habe ich Darian kennen und lieben gelernt, fröhlich, total gutaussehend und ein großes Herz.

Egal was gewesen ist, Darian hat es sich sofort angehört und wenn er konnte sogar Tipps gegeben.

Niemals werde ich den Tag vergessen, als ich Darian kennengelernt habe, weil es einfach so eine typische Filmstory gewesen ist.

*Rückblick*

Schniefend wische ich mir die Tränen weg.

Roman hat mich wieder versetzt, wegen Nastassja, da sie bald wegen ihrem Studium nicht mehr so viel Zeit haben wird und die deshalb noch mal Zeit miteinander verbringen wollen.

„Warum weint so eine schöne Frau? Hat etwa der Freund Schluss gemacht?"

Ich hebe den Kopf an, schaue zu einem großen Mann, der in Sportklamotten vor mir steht und etwas seine Mundwinkel hochzieht.

„Wa-was?"

„Naja, wenn eine junge Frau hier sitzt und weint, dann kann es nur was mit einem Mann zu tun haben. Vergessen Sie ihn! Er hat Sie nicht verdient."

Der junge Mann setzt sich einfach neben mich, schaut auf den Bach und atmet laut aus.

„Sie wissen gar nichts von mir und denken gleich sie können herausfinden was los ist, nur weil ich weine?"

„Ach komm schon! Ich hab eh recht. Und ich gebe Ihnen jetzt die Chance, dass Sie mir es erzählen. Ich bin übrigens Darian."

„Elin..."

„Elin....der Name sagt mir was...ist Ihr Nachname zufällig Elin Koehl?"

„Ja? Woher wissen Sie meinen Nachnamen."

„Weil Ihr Vater mit meinem Vater einmal zusammen gearbeitet hat und ich bei dem Geschäftsessen hat ein Michael Koehl von seiner Tochter Elin erzählt."

„Michael Koehl ist mein Vater ja...dann müssten Sie den Nachnamen....Lambert haben? Mein Vater hat von dem Geschäftsessen mit den Lamberts erzählt."

„Ja ich heiße Lambert. Also Elin...erzähle mir warum man dich hier weinen sitzen findet."

Und dann sind wir in ein Gespräch gekommen, redeten Stunden lang hier am Bach, bis Darian mich nach Hause gebracht hat und mir seine Handynummer gegeben hat.

Eins stand sofort fest! Darian möchte ich wieder sehen.

*Rückblickende*'

Die Tränen laufen mir über die Wangen, die ich langsam und schniefend wegwische.

Diesmal sitze ich nicht wegen Roman weinend auf der Couch, sondern wegen meinem Mann, den ich viel zu früh verloren habe.

Kehrt die Liebe zurück? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt