Kapitel 40

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Roman's Sicht:

Wenn ich an diesem Tag erfahren hätte was Elin für mich fühlt, dann wäre dieser Abend anders verlaufen.

Wahrscheinlich wäre unser ganzes Leben anders gelaufen.

Hätte sie mir es gesagt, dann hätte ich die Gefühle erwidern können, denn als ich sie in diesem Kleid gesehen habe, hat es sich mein Kopf nochmal bestätigt, dass ich in dieses Mädchen verliebt bin.

Ich hätte ihr genauso meine Gefühle gestehen können, aber ich hatte genauso wie sie zu große Angst, dazu zu stehen und ich wollte nicht verletzt werden.

Jetzt, wo ich älter bin kapiere ich eigentlich wie dumm das von mir gewesen ist.

Ich habe aus dieser Sache gelernt, genauso wie aus der Sache mit Anastasia!

Nie wieder heiraten! Eine Freundin reicht auch vollkommen! Man wird sowieso nur enttäuscht.

Wir wissen beide, dass du eines Tages, wenn ihr das alles verarbeitet habt und zusammen nach vorne schauen könnt, du Elin zu deiner Frau und Mutter deiner Kinder machen wirst.

Diese verrammte.....blöde Innerestimme.

Hat sie aber möglicherweise recht? Möchte ich wenn ich nochmal heirate, dann nur Elin als meine Frau?

Darüber brauchen wir gar nicht diskutieren und du musst es nicht mal in Frage stellen!

Vielleicht ist es ja wirklich so, vielleicht möchte ich wirklich nur noch Elin als Frau, aber ob sie jemals wieder einen Mann nach Darian an sich ran lässt?

Wir haben noch so viel Zeit, denn das wichtigste ist jetzt, dass die Beerdigung von Darian stattfindet und wir von ihm für immer Abschied nehmen können.

„Ich wäre fertig.", sagt Elin leise und hat ihre Reisetasche geschultert.

Diese nehme ich ihr ab, schultere sie bei mir, nicke leicht in Richtung Tür, aber ich lasse sie nicht einmal aus den Augen.

„Willst du noch etwas hier tun?", frage ich.

„Nein. Ich möchte hier nur noch raus....", murmelt sie.

„Dann lass uns gehen. Für wie lange hast du deine Sachen gepackt?"

„Bis nächste Woche, dann komme ich her und packe alles für die Schweiz. Bei dir zuhause, rufe ich Adrian an. Ich schätze mal, dass dann nächste Woche auch die Beerdigung sein wird."

„Sag mir dann sofort Bescheid, wegen meinem Gerichtstermin.", äußere ich und öffne die Tür.

Elin sperrt diese ab, dann gehen wir zusammen die Treppen herunter.

„Ich hab das irgendwie noch immer nicht in meinem Kopf, dass er jetzt für immer weg ist. Am liebsten würde ich mir diese Ringe hier am Finger abreißen und wegwerfen, aber ich bringe es nicht über das Herz!"

„Elin nimm dir da die Zeit, die du brauchst. Keiner wird doch deswegen verurteilen, weil du noch deinen Verlobungsring und Ehering trägst. Du hast deinen Mann erst vor kurzem verloren und dann noch auch nicht gerade schön. Lasse dir nicht einreden, wie und was du zu tun hast ok?"

„Ja...Danke Roman.", murmelt sie und wieder verlässt eine Träne ihr Auge.

Am Auto packe ich die Tasche ein, dann ziehe ich sie in meine Arme und streichle ihr über den Rücken.

Sie lehnt ihren Kopf an meine Brust, atmet tief durch bis sie sich wieder aufrecht hinstellt und ihre Wangen trocken streicht.

„Lass uns los! Nicolas war jetzt lang genug allein."

„Na dann ab ins Auto mit dir.", sage ich und steige solange auf der Fahrerseite ein.

Zurück bei mir zuhause helfe ich Nicolas dann beim kochen, solange Elin wieder im Schlafzimmer verschwindet.

Als nun ihr Handy klingelt, gehe sehe ich das auf dem Display „Schwiegermonster" steht.

„Wer ist es?", fragt Elin und kommt dabei auf mich zu.

„Schwiegermonster...", murmle ich.

Sie will ihr Handy nehmen, doch ich halte ihre Hand fest.

„Du gehst da auf keinen Fall ran!", sage ich und drücke dann schon weg.

„Wirklich jetzt Roman?"

„Ja wirklich! Du und ich wissen genau, was sie für ein Monster ist und würde dich nur wieder fertig machen! Und das kannst du mitten in deiner Trauer nicht gebrauchen!"

Als sie wieder anruft, drücke ich wieder weg, weshalb Elin genervt seufzt.

„Nein so nicht junge Dame! Ich weiß nicht was dein Problem ist, denn ich will dich bloß vor dieser hinterhältigen Kuh schützen!", sage ich wütend.

„Ich brauche keinen Beschützer!", zischt sie.

Elin will nach ihrem Handy greifen, wo ich gleich reagiere und es schneller nehme.

„Gib mir mein Handy!", schreit sie schon fast.

„Vergiss es! Du willst nur dieses Monster zurückrufen und so wie ich dich kenne, würdest du dich sogar dann noch entschuldigen, dass sie weggedrückt wurde. Verdammt nochmal Elin! Das ist keine Königin oder sonst was! Hör auf so ein Drama zu machen!"

„Arghhhh Du kannst mich mal Roman!!", schreit sie mich an, dann geht sie schnell weg und knallt eine der Türen vom Gästezimmer zu, wo auch gleich der Schlüssel rumgedreht wird.

Ich lege das Handy wieder hin, drehe mich zu Nicolas, der weiterhin auf den Herd schaut.

„Habe ich gerade übertrieben?", frage ich nun.

„Naja...ich glaube ihr beide seid gerade etwas vom Weg abgekommen. Ich denke mal das es daran liegt, weil ihr mit euren Emotionen sehr am Ende seid. Darian ist gerade mal zwei Tage tot. Jetzt kommt auf Elin ein Haufen Zeug zu, wo sie jede Kraft brauchen wird. Und besonders braucht sie dich Roman."

Ich schaue wieder in die Richtung in die Elin abgehauen ist.

„Lass sie erstmal runter kommen und hilf mir beim kochen. Dann kannst du es ja versuchen sie zum Essen zu holen."

Nickend gehe ich in die Küche und helfe Nicolas noch beim kochen.

Kehrt die Liebe zurück? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt