45. Kapitel

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Lautes Krachen und Scheppern durchdrang den Raum. Der Schild war aufgelöst nur ein Haufen von Schutt und Beton lag aufeinander, Eisenstangen und noch viel, viel mehr. Ezra konnte nur auf den Haufen starren. Tränen traten in seine Augen. Nein, nein, nein!

Augusts Griff verschwand. Ezra fiel auf die Knie und starrte mit einer nicht zu beschreibenen Miene auf den Trümmerhaufen. Wo seine kleine Schwester drunter lang und....und... 

"DEPA!"

Er konnte nicht aufhören zu schreien. Zu weinen. Alles blendete er vollkommen aus. Sein Herz schien einen sehr lauten Riss zu erleiden, ehe es in tausend Scherben zersprang. Tränen liefen über seine Wangen und tropften auf den Boden.

"DEPA ANTWORTE MIR! DEPA!"

Nichts. Ezra konnte und wollte es nicht fassen. Seine...seine kleine Schwester, sein Padawan...

"ZWERG! SÜßE, ICH TUE ALLES WAS DU WILLST, ABER ANTWORTE!"

Doch...da kam nichts. Weder über ihr Band, noch regte sich etwas. Wie sollte es auch? Sie war bewusstlos. Sie war.. August nahm Ezra am Arm.

"Wir gehen. Tut mir leid. Aber das ist für die Zukunft wichtig gewesen."

"Depa..."

Ezra kapitulierte innerlich. Es war alles egal. Es war alles gleichgültig geworden. Einfach alles. Er hatte versagt. Er hatte alles zerstört. Hätte er August nicht vertraut, dann...dann würde Depa... Ezra wollte schreien, kämpfen. Um sich treten und August die Augen auskratzen, ihn bluten lassen.. doch er hatte keine Kraft dazu. Mit einem Mal schien ihn alles verlassen zu haben und er selbst fühlte sich so allein wie nie zuvor. Nichts war mehr wichtig. Alles war sinnlos. Der Jedi zog ihn auf die Beine und schleppte ihn förmlich aus dem Raum.

"Der Schmerz vergeht."

Schmerz? Nein, der schien ihn fast umzubringen. Ezra konnte nur noch auf den Trümmerhaufen blicken. Jegliche Gedanken waren aus seinem Kopf verschwunden, außer einem.

Ich bin Schuld. Ich habe sie getötet.

Allein diese Worte sorgten dafür, dass plötzlich sein ganzer Körper lahm gelegt war. Er hörte, spürte und sah nichts mehr. Hörte nur diese Worte in seinem Kopf. Alles war nebensächlich. Hätte er ihm nicht vertraut! Hätte er es nicht getan, dann...

Mit einem Mal war der Haufen von Trümmern ihm nur vor Augen, selbst als die Tür schon zu war und August ihn nach draußen zog. Dabei lagen mehrere Jedi-Ritter bewusstlos am Boden. Padawane und Jünglinge.

"Es ist alles meine Schuld", murmelte er fast wie ein Mantra vor sich her. Innerhalb von einer Sekunde hatte er alles verloren. Er..er war Schuld am Tod seiner Schwester. Am Tod seiner kleinen, süßen Depa. Erinnerungen kamen in ihm hoch und schienen ihn zu brechen. Er sah dieses kleine grüne Mädchen vor sich, welches immer strahlte. Welches ihm Streiche spielte, auf seinen Rücken kletterte. Welches ihn mit ihren grünen Augen so bittend ansah, welches lachte und sich immer an ihn klammerte, damit er ja nicht weg ging. An ihre gemeinsamen Nächte, als sie klein war. Wie sie zusammen dicht aneinander gekuschelt geschlafen hatten. Wie sie immer zu ihm gekommen war, wenn etwas schief gelaufen war. Wie sie ihn immer bei sich haben wollte. Wie sein kleiner süßer Zwerg in seinen Armen lag und sich fest an ihn drückte. Ezra schluchzte nur noch auf und hielt seine Tränen nicht zurück. Dieses Mal gab es kein Zweifel. Es war alles seine Schuld. Und seine Familie, ihre Familie...würde nichts mehr von ihm wissen wollen. Sie würden ihn dafür hassen, was er getan hatte. Er hatte zugelassen, das sie starb. Er hatte sie in Gefahr gebracht, das hatte er diesmal wirklich. Er war Schuld. Er...war Schuld. August spürte seinen Schmerz in der Macht. Wie ein großes Loch und seine Präsenz schien zu Beben. Er zog ihn raus und die Treppen hinunter aus dem Tempel. Ezra starrte mit den Tränen auf den Wangen nur vor sich her. Dieser Schock, diese..Erkenntnis..

V. Times of fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt