77. Kapitel

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Schrilles Piepen. Stimmengewirr. Verschwommene Sicht. Das war das Erste, was Ezra irgendwie...bemerkte. Und ein betäubendes Gefühl in seinem Kopf, eine Art Druck und fürchterlichen Schmerz in den Beinen.

Dazu war ihm noch...so unheimlich übel wie er bemerkte und sein Kopf schien vor Schmerzen zu dröhnen. Er blinzelte, als ihm etwas Licht in die Augen trat, aber konnte nicht genau registrieren, was um ihn geschah. Genau genommen musste er sich erstmal sammeln, um sich zu erinnern. Was war nochmal passiert? Wieso fühlte er sich...noch furchtbarer als zuvor? Die Stimmen wurden lauter und Ezra kniff die Augen mehr zusammen. Was war das alles? Oder eher...wer?

"Liebling? Hörst du mich?"

Diese Stimme..woher..? Wer war das? Wieso arbeitete sein Kopf so schwer und wieso war ihm so schlecht?

"Er sieht ziemlich fertig aus."

"Mehr vollkommen orientierungslos."

"Ez? Hey.."

Jemand berührte seine Wange und Ezra blinzelte erneut. Was sollte das?

"Er erinnert mich an einen ungehorsamen Patienten."

"Danke, wir haben's kapiert."

Er fühlte wie etwas an seiner Hand schnupperte und drüber leckte. Er zog sie weg und versuchte genauer zu sehen, aber alles war so verschwommen.

"W-wo...wo bin ich?"

Seine Stimme glich mehr einem Stöhnen und er fasste sich mit einer Hand an den Kopf, wo er etwas weiches fühlte.

"Erkennt er uns nicht?"

"Vermutlich muss er sich erstmal orientieren. Er ist noch blasser als zuvor."

"Das wird schon werden, er musst kurz nur sich finden."

"Wie immer, oder?"

"Das ist nicht lustig."

"Den Schrecken, den er mir bereitet hat war das sicherlich nicht."

"Dad?"

Ezra hörte ein Quieken und zarte kleine Hände strichen über seine Wangen. Moment. Kleine Hände?

"Lyd, ich dachte du hast eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert. Das sieht mir nicht so aus. Bria, Schatz, nehme doch mal den Waschlappen und streiche ihm etwas über das Gesicht."

Diese Stimmen...er kannte sie.

"Alles klar."

Langsam fühlte er etwas Kaltes an seiner Stirn.

"Wohow, ich sagte vielleicht, ich hab gesagt ich muss warten bis er wach ist, meine Liebe."

"Ich glaubs nicht."

"Mum, beruhige dich. Es ist...etwas unglücklich gelaufen."

"Unglücklich? Er hat sich der Länge nach hin gelegt, Kleiner."

Er hörte ein Seufzen.

"Zeb, das ist nicht witzig. Ich dachte mein Herz bleibt stehen."

Ezra blinzelte und stöhnte. Wieso machte niemand das Schiff aus? Ihm war so schlecht und er hatte solche Kopfschmerzen.

"Glück im Unglück würde ich sagen."

"Also ich für meinen Teil, sage ihr solltet mal alle eure Klappe halten. Er wacht gerade auf.."

Er fühlte wieder das Wasser und den Lappen an seiner Stirn und öffnete schwer die Augen.

Seine Sicht war nicht mehr ganz so verschwommen und er kannte Umrisse. Viele Umrisse.

V. Times of fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt