73. Kapitel

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Auch am folgenden Abend knockte die Müdigkeit und die Erschöpfung Ezra aus. Aber so sehr, dass Lydia schon sehr früh sein Schlafmittel injizierte und keine weiteren Besucher mehr an diesem Tag erwünscht waren. So kam es, dass Max und Zeb, die es nicht mehr abwarten konnten Ezra endlich zu sehen, erst am frühen Morgen des nächsten Tages die Gelegenheit hatten.

Beide hatten abgemacht sich abzuwechseln. Sie wollten ihn nicht überrumpeln. Sie wollten nur mit ihm reden, ihn begrüßen, sichergehen das es ihm gut ging und das er in Ordnung war.

Unter diesen Umständen.

Beide machten sich große Sorgen um ihren kleinen Bruder, aber das war das Letzte was Ezra gebrauchen konnte. Er musste sich nicht noch den Kopf darüber zerbrechen, wie viel er ihnen an Sorgen bereitete. Nein, das bestimmt nicht.

Also entschlossen sie, dass Max zuerst gehen würde. Dann Zeb.

Eigentlich hatte dieser vorgehabt draußen zu warten, aber seine Meinung änderte sich, als er durch eines der Fenster sah und Kanan draußen im Garten entdeckte. Wie er ihn kannte war er bestimmt am Meditieren, aber um diese Zeit schon? Der Lasat zog die Augenbrauen zusammen und stupste Max an. Beide waren auf dem Weg zu Ezras Zimmer.

"Ist das normal für euch? Ich weiß ja, dass ihr gerne meditiert, aber schon so früh?"

Max sah hinaus und blickte zu Kanan.

"Nein, eigentlich nicht...", murmelte er. 

"Er ist...aufgewühlt."

"Kein Wunder. Ich habe ihn das letzte Mal so verzweifelt gewesen...na ja.."

Zeb kratzte sich am Nacken.

"Er und Hera müssen unheimlich am Ende sein. Ich meine..das war der pure Albtraum für sie."

"Er ist noch nichtmal zu Ende. Und das Depa komplett sie meidet ist auch nicht gut."

Er verschränkte die Arme.

"Sie hat sich abgeblockt, sie versteckt ihre Präsenz. Ich glaube das auch das Kanan etwas Sorgen macht. Ich verstehe es nicht.."

"Ich kenne Depa nur, dass sie sich förmlich an Ezra klammert, wenn ihm etwas passiert ist. Das war seit sie klein war schon so. Kein Wunder, dass die beiden sich Sorgen machen."

Zeb seufzte.

"Das erinnert mich an früher. Da hat Kanan jeden Morgen so früh meditiert. Das kannst du nicht wissen, aber so etwas Ähnliches haben wir mit dem Kleinen schon mal durchgemacht."

"Na ja, Folter haben ich und er auch durchgemacht, ich will mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es für Ezra diesmal wird."

Er betrachtete Kanan.

"Wie wäre es wenn du mit ihm redest? Du bist sein Freund. Familie."

"Wäre die beste Idee. Ich glaube der braucht auch einfach mal jemanden zum Reden, der nicht Hera ist."

Zeb nickte und blickte zu Max.

"Lass dir Zeit mit dem Kleinen. Und so als Tipp..wenn er anfängt deprimiert zu klingen oder immer den Blick gesenkt hält, dann ist am Besten eine Umarmung."

Max schmunzelte und drückte seinen Arm.

"Danke. Ein guter Tipp. Ach und wenn Kanan deprimiert wirkt...sag ihm die Wahrheit und gute Worte. Das hilft."

"Und wenn er ausfallend wird oder mit dem Kopf durch die Wand will reicht auch ein kleiner Schlag", gab der Lasat schmunzelnd zurück und nickte.

"Dann werde ich mal zu ihm gehen. Danke und bis später, Max."

V. Times of fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt