109. Kapitel

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Kanans Vorhaben an Chams Todestag hatte seinen Kindern und auch seiner Frau sehr geholfen. Mehr als sie auf den ersten Blick gedacht hatten. Es war nicht zu verleugnen, dass ihnen der Ausflug nach Ryloth und besonders der Besuch bei Chams Grab mehr als gut getan hatte. So hatten sie es auch geschafft diesen schweren Tag zu überstehen und zwar gemeinsam und als Familie. Danach pegelte sich mehr oder weniger der Alltag der Familie ein und mit der Therapie ging es weiter. Aufgrund von Ezras Fortschritten hatte man beschlossen, dass die Therapie nun zweimal die Woche stattfinden sollte. Bei besonders schweren Themen würde man eine Ausnahme machen, aber so wollte man es erstmal versuchen. Hatte Ezra noch gedacht, dass er bei seiner letzten Therapiestunde verschlafen hatte, so wurde es wahr bei seiner Nächsten. Er war vollkommen in Panik. Ezra schlüpfte in seine Hose, während seine Ehefrau kopfschüttelnd am Bett stand und ihren Morgenmantel anzog.

"Wenn du schon zu spät kommst, dann beeile dich doch nicht. Du wirst es eh."

"Hast du ne Ahnung, was ich mir dann anhören kann?"

Er nahm sich einfach ein Oberteil aus dem Schrank, nicht wissend, dass es eines war, welches Enja zuletzt in der Hand gehabt hatte. Und zwar mit ihren Farben.

"Ez.."

Sabine verzog leicht ihr Gesicht.

"Du solltest.."

"Ja, ich weiß. Aber ich überhöre den Wecker, wenn ich die Nacht wieder....Albträume hatte", gab er zurück und schlüpfte in seine Stiefel. Dann tastete er nach seiner Jacke.

"Wie lange habe ich noch?"

"Drei Minuten."

Sabine griff nach seinem Ärmel.

"Liebling, ich würde jetzt wirklich gerne, aber ich habe keine Zeit. Ich brauche allein drei Minuten nach unten. Und ich weiß nicht mal wer mich heute begleitet."

Er band sich das Haar, was mehr als schlecht gelang.

"Liebling."

"Ich muss los. Sehe dich nachher."

Er gab ihr einen Kuss und rannte dann aus dem Zimmer.

"Liebe dich!"

Sabine seufzte leicht.

"Ich dich auch, du Schussel."

Sie konnte nur den Kopf schütteln und sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ezra war wirklich ein Schussel. Aber er war ihr Schussel. Nur musste sie sich nachher etwas anhören, wenn Ezra herausfand wer ihn begleitete. Ezra rannte stürmend die Treppen hinunter und rannte fast dabei einige Angestellte um.

"Euer Hoheit, nicht zu schnell", hatte Rosa nachgerufen. Aber darauf konnte er kaum reagieren.

"Tschuldigung! Hab es eilig!", rief er zurück und hastete durch den Palast. Er lief um die Ecke und übersah fast die Treppe.

"Vorsicht, Majestät!", rief ein Bediensteter, doch Ezra fing sich gerade noch rechtzeitig und landete mit einem gekonnten Machtsprung unten.

"Nichts passiert!"

"Irgendwann schon!", rief ein anderer.

Ezra grinste nur und rannte weiter, auf den Flugplatz zur Ghost.

"Habe noch eine Minute."

Ezra legte noch einen Zahn zu und raste an ein paar Wachen vorbei, die so schnell gar nicht salutieren konnten.

"Majestät!"

"Morgen, bin in Eile!"

"Fallt nicht hin, Majestät!"

V. Times of fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt