98. Kapitel

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Und auch damit verstrich ein weiterer Grund nach Mandalore und somit nach Hause zurückzukehren. Es vergingen Stunden, Tage. Und diese wurden zu weiteren Wochen. Es jährte sich der erste Monat. Dann die fünfte, Woche, die sechste...und nach wie vor hörte und sah man nichts von Ezra. Keine einzige Spur. Es wurde immer schwieriger damit zurecht zukommen. Die Kinder wurden ruhiger, fast lustlos. Calebs Ängste stiegen an, genau wie die Sorge von Kanan und Hera. Und irgendwie...prägte das sich im ganzen Palast. Es hatte sich schnell rumgesprochen, aber trotzdem war es noch ein Gerücht, dass Sabine nun wieder..Single war.

Und trotz das es nur ein Gerücht war...gab es auf einmal Post und Nachrichten von männlichen Anwärtern der mandalorianischen Klans, die darum baten Sabine genauer kennenlernen zu wollen. Wäre es nicht so eine vertrackte und äußerst pikante Lage gewesen hätte man darüber gelacht. Aber so..

War es auf Dauer frustrierend. Einmal...war das nicht so glimpflich ausgegangen. Sie hatte alle aus dem Thronsaal rausgeworfen. Sabine hatte sie alle angeschrien, die Tür abgesperrt und war dann verzweifelt an der Wand hinuntergesunken. Sie wollte niemanden, der ihr den Hof machte. Nein, das bestimmt nicht. Sie wollte ihren Mann zurück. Ihren besten Freund, ihren langen Weggefährten. Ihren Ezra. Sie konnte es nicht mehr bestreiten, aber mit jedem Tag wurde die Sehnsucht immer größer und größer.

Aber..die Verletzungen ihrer Seele schmerzten noch immer fürchterlich. Sie taten so schrecklich weh, die Worte hatten schreckliche Wunden hinterlassen.

Das definierte aber noch lange nicht das Meiste.

Und das war zugleich das Problem und die Hoffnung von allem. Denn trotz des Streits, trotz allem was zwischen ihnen gesagt und vorgefallen war...liebte sie ihn noch. Nicht nur etwas, nein genau wie zuvor. Sie hatte es versucht, aber es ging einfach nicht. Ihre Liebe für Ezra konnte nichts brechen. Nicht einmal durch so einen Streit.

Rex hatte recht gehabt. Liebe war manchmal lachend in ein Lichtschwert zu laufen. Aber...es tat noch mehr weh, wenn man das Lichtschwert nicht sehen konnte. Eine Metapher dafür, dass wenn die Person, die man liebt, nicht da ist, die einen verletzt oder verletzt hat.

Und...die nicht da war, weil man diese Person ebenfalls verletzt hatte. Sabine hatte schon längst angefangen ihre harschen Worte zu bereuen. Vor allem, dass sie ihm vorgeworfen hatte nie da zu sein. Für ihre Kinder und für sie. Das stimmte nicht. Sie war wütend gewesen und frustriert.

Sabine lehnte sich fix und fertig in einen Stuhl. Nein, sie konnte es kaum mehr ertragen.

Diese Trennung, diese Sehnsucht...das war einfach nicht mehr hinzunehmen. Nicht mehr tolerierbar. Und wenn sie ehrlich war...dann wollte sie ihn nur noch zurück und in seinen Armen liegen. Mehr nicht. Und das wünschte sie sich von Tag zu Tag mehr.

Genau wie bei allen anderen. Sie mussten stark sein, trotzdem...war da so...so wenig Hoffnung.

Das die Stimmung absolut im Keller war, war noch eine Untertreibung. Enja wurde immer ruhiger, Caleb steigerte sich nur noch in seine Prüfungen hinein und es schien nicht einen Abend zu geben, wo Hera und Kanan nicht mit leisen Gebeten und Gedanken an ihren Sohn meist weinend in den Schlaf sanken. Oder wo Caleb und Enja bei ihrer Mutter ins Bett krabbelten.

Meistens schliefen sie bei Sabine schon im Bett, weil sie einfach...nicht alleine sein wollten. Es war so viel Zeit vergangen. So viel schon.

Und davon ahnte Ezra nichts.

Kein bisschen. Er war so sehr in seiner eigenen Trauer, Sehnsucht und Depression vertieft das er nicht mal glauben würde, wie es seiner Familie ging. Das er vollkommen falsche Vorstellungen hatte was ihn daheim erwarten würde. Er ahnte nichts davon wie verzweifelt und sehnlich man ihn erwartete. Dagegen konnte der Rest nur vermuten und aus Erfahrung meinen wie es Ezra ging. Und was dieses Alleinsein abseits von ihnen mit ihm machte.

V. Times of fateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt