Die sieben Rätsel

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Nach dem Abendessen verziehen wir uns in unsere Lieblingsecke vor einem Kamin, fernab von den anderen, die ohnehin nichts mehr mit Harry oder mir zu tun haben wollen, doch jetzt ist es uns ganz recht.
Ich schlage gerade in Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung" nach. Vielleicht finde ich den ein oder anderen Zauber, der uns noch nützlich sein könnte.
Bald leert sich der Gemeinschaftsraum und Ron raunt Harry zu: „Hol den Umhang, wir sollten gleich los."
Harry nickt und eilt die Treppe zum Jungenschlafsaal hinauf.

Es geht also los. Wir Erstklässler wollen uns mit einem der mächtigsten Zauberer und einem ausgebildeten Lehrer messen.

Mein ganzer Körper spannt sich an, plötzlich bekomme ich furchtbare Angst.

Was ist, wenn er uns alle tötet?

„Keine Sorge, Hermine", sagt Ron lächelnd „Wir schaffen das schon irgendwie. Alles wird gut!"
Ich lächle Ron zustimmend zu.
„Seid ihr soweit?", fragt Harry der gerade mit dem Tarnumhang und einer Flöte, die Hagrid ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, die Treppe runterkommt.
Ron und ich nicken stumm und treten zu Harry hinüber.
„Wir sollten den Umhang jetzt umlegen", schlägt Ron vor.
„Was habt ihr vor!?", ruft eine Stimme aus einer dunklen Ecke. Es ist Neville.
„Nichts, Neville, nichts!", beteuert Harry, doch selbst der tollpatschige Neville wird ihn durchschaut haben.
„Das glaube ich dir nicht! Ihr schleicht euch wieder raus! Ich lasse nicht zu, dass Gryffindor wegen euch noch mehr Punkte verliert!", mit erhobenen Fäusten stellt er sich vor das Portraitloch.
„Sei doch kein Idiot Neville, es ist wichtig!", ermahnt ihn Ron.
„Nenn mich nicht Idiot!", schreit Neville ihn an.
„Tu was!", flüstert mir Harry ins Ohr ich nicke ihm zu und trete vor Ron.
„Ich schlag auch Mädchen, wenn es sein muss!", fordert Neville mich heraus.
„Neville, das tut mir jetzt so unendlich leid. Petrificus Totalus!", augenblicklich schnappen Nevilles Arme und Beine an den Körper und er kippt wie eine Statue nach hinten über.
„W – Was hast du mit ihm gemacht?", flüstert Ron.
„Ganzkörperklammer", sage ich knapp und beuge mich zu Neville runter. „Es tut mir so leid Neville, aber bald wirst du es verstehen. Verzeih mir."
„Lasst uns jetzt gehen. Wir haben zu viel Zeit verloren!", ermahnt uns Ron und wir ziehen uns den Tarnumhang über.
Leise schleichen wir durch das Schloss und begegnen zu unserem Glück niemanden, bis wir in den dritten Stock kommen.
Peeves ist gerade dabei, den Teppich auf den Treppenstufen zu lockern damit die Schüler am nächsten Morgen drüber stolpern.
„Wer ist da?", fragt er, als wir den Gang betreten.
„Woher weiß er, dass wir hier sind?", flüstert Ron.
„Ich sollte Filch rufen, wenn etwas Unsichtbares umherschleicht!", er schwebt nun in die Höhe und späht den Korridor auf und ab.
„Peeves, Der blutige Baron hat seine Gründe, unsichtbar zu bleiben!"
Für einen Moment denke ich wirklich, dass der blutige Baron gerade spricht, doch es ist Harry der nun mit rauer und tiefer Stimme zu Peeves spricht. Auch Peeves scheint zu glauben, dass es sich um den blutigen Baron handelt, denn sofort zuckt er zusammen und stürzt den Boden entgegen.
„Verzeihung vielmals, eure Blutigkeit, Herr Baron, Sir! Verzeihen sie dem alten Peeves den kleinen Scherz, Sir!"
„Ich bin geschäftlich hier, Peeves! Bleiben Sie heute Nacht von hier fern!"
„Das werde ich, Sir!", und mit diesen Worten zischt er davon.
„Das war genial Harry!", lobe ich ihn.
„Danke. Kommt, wir müssen weiter!"

Wenig später stoßen wir die Tür zum verbotenen Korridor auf und zu unserem Entsetzen liegt Fluffy schlafend am Boden.
„Snape war schon hier!", bemerkt Harry, leider etwas zu laut und wirft den Umhang ab. Fluffy, der durch Harrys Bemerkung aufgeschreckt ist fängt an wütend zu knurren und beginnt sich aufzurichten.
Ich handle schneller als die anderen beiden und reiße Harry die Flöte aus den Händen und beginne sie zu spielen.
Sofort bricht Fluffy wieder zusammen und beginnt zu schnarchen.
„Das ist schön! Ich wusste gar nicht, dass du Flöte spielen kannst", lächelt mir Harry zu.
Ich spiele weiter die Flöte und deute mit meinem Kopf auf die Falltür und die Jungs verstehen auf Anhieb.
Sie schieben mit vereinten Kräften Fluffys Pfote von der Falltür und öffnen sie.
„Ich gehe zu erst, wenn ich euch von unten antworte kommt ihr nach, okay?", sagt Harry und schaut uns bestimmend an.
Ohne eine Antwort abzuwarten springt er in den dunklen Schacht. Vor Schreck vergesse ich kurz weiter zu spielen und sofort beginnt Fluffy zu knurren. Schnell setzte ich die Flöte wieder an meine Lippen und spiele weiter.
„Alles gut! Ich bin weich gelandet. Ihr könnt kommen!", ruft Harry uns von unten hoch.
„Ich bin für Ladies First", sagt Ron mit ängstlicher Stimme. Ich werfe ihm einen verächtlichen Blick zu und springe, mit der Flöte, in den Schacht.
Widererwartet lande ich weich auf etwas Pflanzenartigem.
Mit einem dumpfen Aufschlag landet Ron neben mir. „Wieso hast du die Flöte mitgenommen? Der Köter ist direkt wieder aufgewacht, nach dem du runtergesprungen bist."
Ich antworte darauf nicht, denn eine Ranke beginnt damit, sich um meine Knöchel zu schnüren. Hektisch springe ich auf und hechte aus dem Gestrüpp raus.
Auch Ron und Harry haben es gemerkt, nur leider zu spät. Die Pflanze hat schon damit begonnen ihre Beine und Unterkörper einzuwickeln.
„Es ist eine Teufelsschlinge!", rufe ich den beiden zu.
„Super! Jetzt wissen wir wie das Ding heißt was uns gleich erwürgt!", brüllt Ron mir zu.
„Halt die Klappe ich denke nach!"
„Dann aber schnell", würgt Harry hervor, die Schlinge hat schon begonnen seinen Brustkorb einzuquetschen.
„Professor Sprout hat gesagt, sie mag das Dunkle und das Feuchte!", murmle ich vor mich hin.
„Dann mach ein Feuer!", quetscht Harry hervor.
„Wie? Hier ist kein Holz!"
„BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN? BIST DU EINE HEXE ODER NICHT?", brüllt Ron.
„Ach ja", ich ziehe meinen Zauberstab und murmle „Inflamara" blaue Flammen schießen aus der Spitze meines Stabes und verbrennen die Ranken, die meine beiden Freunde umschlossen haben.
Schnell springen sie auf und laufen zu mir hinüber.
„Danke Hermine, zum Glück passt wenigstens einer in Kräuterkunde von uns auf!", lobt mich Harry.
„Hier ist kein Holz. Also wirklich!", bemerkt Ron schnippisch und ich werde rot. Es ist mir wirklich peinlich, dass ich für einen kurzen Moment vergessen habe, dass ich eine Hexe bin.
„Los hier lang!", sagt Harry und stößt die nächste Tür auf.
Lautes Klimpern und Rasseln dringt an meine Ohren.
„Was meint ihr ist das?", fragt Ron doch seine Frage beantwortet sich bald selbst.
Hunderte Schlüssel flattern in einem riesigen Raum umher, an der Wand lehnen mehrere Besen.
„Ich – ich denke die Aufgabe ist klar!", sage ich und schlucke.
„Ja, wir müssen einen dieser Schlüssel fangen und die Tür damit öffnen. Nur welcher ist es?", fragt Harry.
Ron inspiziert das Schlüsselloch „Es wird ein großer, altmodischer und wahrscheinlich silberner Schlüssel sein, wie die Klinke."
„Da oben ist er!", Harry deutet auf einen Schlüssel mit abgeknickten Flügel, der genau auf Rons Beschreibung passt.
Ron kommt nun mit drei Besen auf uns zu und verteilt sie unter uns.
„Ron, ich verfolge die Schlüssel und du fliegst von der Seite ran und versuchst ihn zu packen. Hermine du bleibst weiter unten, falls er versucht abzutauchen!", damit stößt er sich vom Boden ab und rast auf die Schlüssel zu. Ron tut es ihm gleich und gemeinsam versuchen sie die Schlüssel ein zu kreisen.
Nun stoße auch ich mich sanft vom Boden ab.

Hey, so schlimm ist das gar nicht!

Vorsichtig beginne ich einen Kreis unter den beiden zu drehen.
„Hermine er kommt auf dich zu!", ruft Harry mir zu. Ich werfe einen Blick nach links und sehe noch wie der Schlüssel an mir vorbeifliegt. Ich habe oft genug Harry dabei beobachtet, wie er auf dem Besen beschleunigt.
Ich lehne mich flach über den Besen und jage dem Schlüssel hinterher er kommt immer näher und ich strecke meine Hand nach ihm aus.
„Ich habe ihn!", rufe ich den beiden zu und mache kehrt und fliege auf die Tür zu.
Die beiden fliegen zu der Tür und ich werfe Harry den Schlüssel zu.
Er schließt die Tür auf und schmunzelt mir zu: „Du kannst viel besser fliegen als du denkst!"
„Ich mache das trotzdem nie wieder!", antworte ich trotzig „Das war eine einmalige Sache und meine Knie zittern immer noch!"
Das ist nicht gelogen, ich kann kaum gerade stehen.
„Du bist trotzdem fantastisch geflogen!", lobt mich Harry weiter.
„Ja, ja sie ist Super! Lasst uns jetzt weitergehen!", unterbricht uns Ron und stößt die Tür auf.
Wir betreten den nächsten Raum.
Überall liegen Steine herum und in der Dunkelheit tauchen gruselige Schemen von Statuen auf.
„Ein Friedhof!", keuche ich.
„Nein!", antwortet Ron „Das ist ein Schachbrett!", nachdem er das gesagt hat erleuchten nun Feuer rund um das Schachbrett.
„Was sollen wir nun tun?", fragt Harry, ich bin mir sicher, dass er die Antwort bereits kennt.
„Wir müssen uns durch den Raum spielen!", antwortet Ron „Ich glaube, wir müssen zu Schachfiguren werden!", führt er weiter aus und damit beginnt er uns ein zu teilen. „Hermine, du bist der Turm und Harry du bist der Läufer! Ich bin der Springer!", sofort macht der schwarze Turm, der schwarze Läufer und der Springer Platz auf dem Feld. „Seid bitte nicht beleidigt, aber es ist am besten, wenn ich die Partie übernehme, ich bin der Beste von uns in Schach."
„Wir sind nicht beleidigt, es ist die Wahrheit!", ruft Harry ihm zu.
Ron nickt „Nehmt eure Positionen ein!"
Kaum das wir auf unseren Plätzen stehen, beginnt ein weißer Bauer zwei Felder nach vorne zu schreiten.
Ron dirigiert die Schachfiguren über das Brett. Zu meinem Entsetzen muss ich feststellen, dass es wie echtes Zaubererschach ist, wenn eine Figur geschlagen wird, wird sie von der anderen Figur auf brutale Art verprügelt.
Nach einiger Zeit liegen am Rand des Feldes überall geschlagene Figuren. Ron versucht uns so gut wie es geht aus dem Spiel rauzuhalten.
Bald sagt er: „Wir haben nur noch eine Möglichkeit zu gewinnen!", ich halte kurz inne und denke scharf nach. Ich bin schlecht in Schach, ich versuche seinen Gedankengang nach zu vollziehen.
Harry ist besser im Schach und versteht Ron: „Nein, es muss einen anderen Weg geben!"
„Nein, den gibt es nicht!"
„Was ist los? Ich verstehe es nicht!", rufe ich dazwischen.
„Ron will sich opfern!"
Ich mache meinen Mund auf um etwas dagegen einzuwenden, doch Ron schmettert es sofort ab. „Wir wollen doch Snape aufhalten, oder? Einer muss sich halt Opfern! Harry, du weißt wie es danach weitergeht?", ohne eine weitere Diskussion springt Ron auf das Feld und ruft „SCHACH!"
Die weiße Dame reagiert sofort und stürzt auf Ron und schlägt ihn mit steinerner Faust gegen den Kopf und schleift ihn vom Feld.
Entsetzt kreische ich auf und wäre am liebsten zu ihm hinübergerannt, um ihm zu helfen.
„Warte!", brüllt Harry. Er schreitet nun drei Felder nach links: „SCHACHMATT!", der König nimmt seine Krone vom Kopf und wirft sie ihm zu Füßen.

Wir haben gewonnen!

Sofort sprinten Harry und ich auf Ron zu.
„Er ist nur K.O.!", bemerkt Harry und ich atme erleichtert auf.
„Komm wir müssen weiter! Wir beide schaffen das!", er nimmt meine Hand und zieht mich von dem am Boden liegenden Ron weg zur nächsten Tür.
„Von McGonagall war das Schachspiel! Bleiben nur noch Snape und Quirrell!", zählt er auf und öffnet die nächste Tür.
Ich unterdrücke einen Würgereiz und halte mir die Nase zu. Ein Troll liegt mit einer üblen Platzwunde am Kopf auf dem Boden.
„Zum Glück müssen wir den nicht bekämpfen! Einer reicht mir!", bemerkt er scherzhaft und führt mich um den Troll herum zur nächsten Tür.
„Jetzt ist es nur noch Snapes Zauber!" bemerke ich und öffne die Tür. Wir betreten den Raum und Augenblicklich schnappt die Tür wieder ins Schloss und purpurrotes Feuer beginnt vor ihr zu lodern. Dasselbe geschieht mit der Gegenüberliegenden Tür, nur dass die Flammen dort bläulich sind.
In der Mitte des Raumes steht ein Tisch mit sieben Flaschen und eine Rolle Pergament:

Die Gefahr liegt vor euch, die Rettung zurück
Zwei von uns helfen, bei denen habt ihr Glück,
Eine von uns sieben, die bringt euch von dannen,
Eine andere führt den Trinker zurück durch die Flammen,
Zwei von uns enthalten nur guten Nesselwein,
Drei von uns sind Mörder, warten auf eure Pein.
Wählt eine, wenn ihr weiterwollt und nicht zerstäuben hier.
Euch helfen sollen Hinweis'- und davon ganze vier:
Erstens: so schlau das Gift versteckt mag sein,
's ist immer welches zur Linken vom guten Nesselwein;
Zweitens: die beiden an den Enden sind ganz verschied'ne Leut,
doch wenn ihr eine weitergeht, so ist keine davon euer Freund;
Drittens: wie ihr deutlich seht, sind alle verschieden groß.
Doch weder Zwerg noch Riese enthalten euren Tod.
Viertens: die zweite von links und die zweite von rechts werden Zwillinge sein,
so verschieden sie schauen auf den ersten Blick auch drein.

„Es ist ein Rätsel!", rufe ich erfreut.
„Zum Glück habe ich dich dabei!", antwortet Harry und überlässt mir damit das Rätsel.
Ich beginne nachzudenken.
Nach einer Minute habe ich das Rätsel gelöst: „Ich hab's! Die kleinste Flasche bringt uns zum Stein und die Bauchige zurück!"
„In der kleinen Flasche ist nicht genug für uns beide!", bemerkt Harry „Ich werde den Trank nehmen, du nimmst den der zurückführt, päppelst Ron auf und dann schickt ihr eine Eule zu Dumbledore!"
Zugegeben, es ist ein vernünftiger Plan, doch ich kann ihn nicht allein lassen!
„Harry ich komme mit dir!", sage ich und gehe auf ihn zu.
„Der Trank reicht nicht für uns beide und ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschieht! Ich muss das allein tun, ich habe Voldemort schon einmal überlebt!"
Ich sehe ein, dass ich in dieser Diskussion keine Chance gegen ihn habe.
Ich drücke ihn ganz fest an mich.
„Harry, ich bewundere dich für deinen Mut! Du bist ein großer Zauberer!"
„Ich bin nicht halb so gut wie du!"
Erschrocken ziehe ich meinen Kopf zurück und schaue ihn die Augen.
„Wie ich?", frage ich „Bücher, Schlauheit! Es gibt wichtigere Dinge – Freundschaft und Mut – Harry bitte sei vorsichtig!"
„Trink du zuerst!", fordert Harry mich auf.
Ich nicke und greife nach der bauchigen Flasche.
„Bist du dir sicher, dass es der Richtige ist?"
„Zu einhundert Prozent", versichere ich ihm.
„Wir sehen uns nachher wieder! Versprochen!", lächelt er mir zu.
Ich küsse ihn auf die Wange und scherze: „Wehe, wenn nicht!", dann setze ich die Falsche an meine Lippen und trinke den Inhalt komplett aus.
Es fühlt sich eiskalt an und ein Schauer huscht über meinen Rücken. Für einen kurzen Moment halte ich inne und schaue Harry an „Viel Glück", flüstere ich.
„Geh schon!", ruft er mir zu.
Schnell gehe ich auf die Tür zu und gehe durch die Flammen, ich spüre ihre Wärme, doch sie können mir nichts tun.
Ich öffne die Tür und drehe mich zu Harry um „Komm heil zurück!", dann renne ich los.
Am Troll vorbei, zurück auf das Schachfeld.

Ron hat sich mittlerweile aufgesetzt und lehnt an einen Turm.
„Was machst du hier!", ruft er mir entgegen „Wo ist Harry?"
„Er ist jetzt wahrscheinlich bei Voldemort!", Ron zuckt zusammen.
„Wieso hast du ihn allein gelassen?"
„Erkläre ich dir später! Wir müssen Dumbledore holen!"
Ich helfe ihm auf und will ihm beim Gehen helfen. „Ich schaffe das allein, so schlecht geht es mir nicht!", dann humpelt er los.
„Wir nehmen uns am besten einen Besen und fliegen hier raus", schlage ich vor.
„Gute Idee."
Während wir zu der Schlüsselkammer laufen, beziehungsweise humpeln, gehen mir tausend Gedanken durch den Kopf.

Wie geht es Harry? Ist Voldemort bei ihm?

„Ihm wird nichts passieren! Er hat es doch schon einmal überlebt, oder?", versucht Ron mich zu trösten während wir den Weg, mit den Besen aus der Schlüsselkammer, zurückfliegen.
„Das hat Harry auch gesagt!", erwidere ich.
Schnell fliegen wir an Fluffy vorbei, der gar nicht schnell genug reagieren kann, um nach Ron und mir zu schnappen.
Wir stoßen die Tür auf und rennen zur Eulerei.
„Warte mal eben!", ruft Ron der hinter mir herhinkt.
„Was ist denn?"
Meine Frage beantwortet sich selbst. Ron übergibt sich.
„Ron! Dir geht es schlechter als du gesagt hast!", er hat definitiv eine Gehirnerschütterung.
„Geh du zum Krankenflügel, ich verständige Dumbledore!", sage ich zu ihm.
„Sie müssen hier niemanden verständigen! Was ist geschehen?", eine ruhige mir altbekannte Stimme spricht hinter mir.
„Professor, Snape ist im dritten Stock und will den Stein der Weisen für Voldemort stehlen! Harry versucht ihn gerade aufzuhalten!", rattere ich los.
„Wo bin ich gerade?", fragt eine ölige Stimme hinter Dumbledore.
„P- P- Professor Snape", stammle ich.
Mit ihm habe ich am allerwenigsten gerechnet.
„Severus bringen sie bitte Miss Granger und Mr. Weasley in den Krankenflügel!", weist Dumbledore an, dann eilt er los in Richtung dritter Stock.
„Folgen Sie mir", sagt Snape

„Was ist denn mit Ihnen passiert? Und dann mitten in der Nacht!", beginnt Madam Pomfrey.
„Poppy, alles zu seiner Zeit", sagt Snape und verlässt den Krankenflügel.
„Ron hat es am schlimmsten erwischt!", sage ich und deute auf Ron der sich gerade in einen Mülleimer übergibt.
„Das sehe ich wohl! Kommen Sie her Mr. Weasley, trinken Sie das", sie reicht ihm einen Trank.
„Jetzt zu Ihnen, Miss Granger. Naja, ihre Schürfwunden werde ich schnell mit dieser Salbe behandeln. Heute Nacht bleiben sie beide aber definitiv hier!"
Dann scheucht sie uns in die Betten und verlässt uns.
„Wie geht's wohl Harry?", fragt Ron
„Ich weiß nicht... Ich habe Angst um ihn!", gestehe ich.
„Harry bedeutet dir viel, nicht wahr?"
Ich nicke stumm.
„Du bedeutest ihm auch viel! Immer muss ich mir anhören wie clever du bist", wirft er mir scherzhaft vor. Ich merke wie ich rot im Gesicht werde und ziehe die Decke bis zur Nase hoch.
Die Tür zum Krankenflügel wird aufgestoßen und Professor Dumbledore betritt den Krankenflügel hinter ihm schwebt eine Trage auf der, mein Herz macht einen Aussetzer, Harry liegt.
Wie von der Tarantel gestochen springe ich aus dem Bett auf Dumbledore zu. „Was ist passiert? Wie geht es ihm?"
Auch Ron versucht sich aus seinem Bett zu befreien, doch der Trank scheint ihn zu sehr geschwächt zu haben.
Ich warte gar nicht auf seine Antwort und stürze auf die hinter ihm schwebende Trage. „Harry?", ich streiche ihm über die Stirn aber bekomme keine Reaktion.
Ich fühle wie meine Angst steigt. Tränen brennen in meinen Augen.
„Ist er tot?", frage ich Dumbledore mit zitternder Stimme.
„Nein, er lebt. Es war knapp, aber er wird es schaffen."
„Was machen sie außerhalb ihres Bettes?", blafft mich Madam Pomfrey an, die gerade aus ihrem Büro gejagt kommt, verstummt aber sofort als sie mein Tränen überströmtes Gesicht sieht.
Sofort beginnt sie damit Harry zu behandeln. Sie reinigt und näht seine Wunden und legt ihn in ein Bett neben mir.
„Erzählen Sie uns jetzt was passiert ist?", frage ich erneut nach.
„Harry, hat für sein Alter unglaubliche Tapferkeit bewiesen. Er hat sich allein Professor Quirrell und Voldemort gestellt und sie besiegt!"
Ich staune und auch Ron klappt der Mund auf. „Wie?"
„Mit Liebe, Miss Granger, mit Liebe!", er zwinkert mir zu und lässt uns einfach mit Madam Pomfrey allein im Krankenflügel.
„Meine Liebe, wischen Sie sich die Tränen aus dem Gesicht, Mr. Potter geht es ja gut!", sie reicht mir ein Taschentuch.
„Danke", lächle ich und wische mir das Gesicht.
„Nun aber zurück ins Bett!", kommandiert sie.
Jetzt habe ich keine Wiederworte mehr und husche zurück ins Bett.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt