Das Schloss Hogwarts

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Ich setze nun langsam und vorsichtig meinen Fuß auf den Bahnsteig des Hogsmeade Bahnhofes. Mittlerweile ist es dunkel geworden und für Schottland typisch ist es zu den Abendstunden im September recht kühl, daher beginne ich leicht zu zittern. Schnell ziehe ich meinen Mantel enger, und schaue mich um.

Wo muss ich denn hin?

Etwas verloren wende ich mich im Kreis und stehe dabei den älteren Schülern etwas im Weg. Einige rempeln mich unsanft an und kichern über die verpeilte Erstklässlerin.
Schließlich höre ich eine tiefe Stimme über den Bahnsteig hallen: „Erstklässler! Erstklässler hier rüber!", es ist Hagrid.
Erleichtert darüber, dass jemand kommt und uns zum Schloss bringt, seufze ich auf und eile mit schnellen Schritten zu Hagrid hinüber, um den sich schon eine kleine Traube gebildet hat.

Der große Mann dreht sich im Kreis und betrachtet die Erstklässler, die sich mehr und mehr um ihn aufbauen. Schließlich bleibt sein Blick an Harry Potter, der einen Meter von mir entfernt steht, hängen: „Alles klar, Harry?"

Oh Gott, Hagrid und Harry kennen sich! Ist Harry etwa der Junge, den Hagrid am selben Tag abgeholt hat, wie Professor Vektor mich?

Ich nehme mir vor, Harry irgendwann im Laufe des Jahres zu fragen. Sicherlich bietet sich irgendwann eine Möglichkeit.

Vielleicht kommen wir ja sogar in ein Haus!

Ich schaue zu dem schwarzhaarigen Jungen hinüber, der ebenfalls aus der Muggelwelt kommt, von der ganzen Sache hier keine Ahnung hatte, bis vor ein paar Tagen. Irgendwie fühle ich mich ihm, allein durch diese. Tatsache, sehr verbunden.
„Hi, Hagrid", antwortet Harry grinsend.

Hagrid schaut sich noch einmal um. Inzwischen hat sich der Bahnsteig geleert und nur noch wir Erstklässler stehen hier herum.
„Nu, wenn das alle sind, können wir ja los! Erstklässler mir folgen!", ruft der Wildhüter.

Die Masse an Kindern setzt sich nun in Bewegung und folgt Hagrid einem steinigen und etwas unebenem Pfad entlang. Einige meiner zukünftigen Mitschüler tratschen schon fröhlich mit einander und vereinzelnd ist auch schon Gekicher zu hören.

Sofort bekomme ich Angst, ausgeschlossen zu werden und wieder allein zu sein. Etwas panisch schaue ich mich um. Harry, Ron und Neville sind die einzigen Erstklässler, die ich schon mit Namen kenne, daher schaue ich mich nach ihnen um, werfe meinen Kopf nach rechts und links, kann aber nur Harry und Ron, ein paar Schritte vor mir ausmachen. Schnell versuche ich irgendwie aufzuschließen, mich irgendwie in ein Gespräch miteinzubringen, aber irgendwie sind die beiden zu schnell und wenn ich es schaffe, aufzuholen und neben Ron herzugehen, kommt irgendwie nichts aus meinem Mund heraus, und ich weiß auch nicht, was ich sagen sollte.

So trabe ich etwas neben den beiden her, lausche ihrem Gespräch, bis der Weg enger, schlammig und damit auch rutschig wird.

„Aufpassen jetzt", sagt Hagrid von vorne und hält seine große Öllampe voraus.„Ihr seht alle gleich zum ersten Mal Hogwarts!"
Augenblicklich sterben alle Gespräche ab und schließlich taucht Hogwarts, hinter den Bäumen auf. Riesig und mächtig thront es auf einem Berg, vor dem ein großer, schwarzer See ruhig liegt – Das Schloss aus meinen Träumen. Ich kann es kaum fassen, mit offenem Mund starkse ich neben den anderen her und kann meinen Blick gar nicht von den vielen, hellen Fenstern und Türmen lösen.

Hagrid führt uns nun auf den See zu. Vor uns liegt ein langer, hölzerner Steg, an dem an die zehn Boote, ohne Ruder, liegen.
„Nun, dann mal alle in die Boote! Nicht mehr als vier Leute in einem Boot!", ruft Hagrid und setzt sich in das Boot, welches ganz vorn am Pier dümpelt. Obwohl Hagrid sicherlich kein Leichtgewicht ist und das gesamte Boot ausfüllt, wackelt es nicht.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt