Die erste Woche

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Was ist das für ein Geräusch? Ein Klingeln.

Mit lautem Stöhnen erwache ich aus meinem Schlaf und haue mit voller Wucht auf meinen Wecker, den ich natürlich aus der Muggelwelt importiert habe. Halb sechs steht erst auf der Uhr – Genau meine Zeit. Lavender und Parvati scheinen noch zu schlafen, denn keines der Mädchen rührt sich.
„Ich habe nur noch zweieinhalb Stunden um mich fertig zu machen und mich auf den Unterricht vorzubereiten", murmle ich zu mir selbst und befreie mich aus meinem warmen, kuschligen Bett, dann begebe mich in das anliegende Badezimmer.

Nachdem ich meine morgendliche Routine beendet habe, gehe ich zurück in den Schlafsaal um meine Schultasche zu packen.
Parvati und Lavender schlafen immer noch. Also schleiche ich zu meinem Koffer, hole meine Bücher für Zaubertränke, Verwandlung und Verteidigung gegen die dunklen Künste heraus und stecke sie in meine Schultasche.
Ein schneller Blick auf meinen Stundenplan verrät mir unseren ersten Schultag:

1. und 2. Stunde Verwandlung
3. und 4. Stunde Geschichte der Zauberei
5. und 6. Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste
7. Stunde Zauberkunst

Also heute nur bis zum Mittagessen Unterricht.

Leise schleiche ich aus dem Schlafsaal hinaus und setze mich an einen freien Tisch im vollkommen leeren Gemeinschaftsraum und beginne das Buch „Zaubertränke und Zauberbräue" zum zweiten Mal zu lesen:

Bezoare – Das Wundergegenmittel
Bezoare sind wahre Wundermittel gegen Vergiftungen. Beinahe jedes Gift kann mit einem Bezoar geheilt werden!
Bezoare entstehen in Ziegenmägen und sind eine Zusammenballung von Pflanzenfasern und Haaren, die sich verkrusten. Zusammen gemischt ist dies ein wahres Wundermittel, das bereits seit Jahrtausenden von Zaubertrankmeistern und Heilern eingesetzt wird.

Pünktlich um zwanzig nach sieben begebe ich mich allein in die Große Halle, um zu frühstücken. Noch sind nicht alle Schüler da, einige Plätze am Gryffindor Tisch sind noch leer, so wie die von Neville, Ron und Harry.
Ich setze mich auf den Platz, an dem ich gestern gesessen habe und tue mir ein paar Pfannkuchen auf. Es tut gut, dass ich selbst bestimmen darf, was ich esse und daher erdreiste ich mich sogar eine ordentliche Ladung Ahornsirup auf die Pfannkuchen zu pfeffern.

Pünktlich um acht Uhr klingelt es zum Stundenbeginn und Professor McGonagall betritt das Klassenzimmer: „Noch einmal ein herzliches Willkommen von mir. Schön, dass Sie alle hergefunden haben. Na ja, zumindest die meisten von Ihnen", sie deutet auf zwei leere Plätze am Ende des Klassenzimmers, nachdem sie ihren Blick hat schweifen lassen.

Harry und Ron sind immer noch nicht da. Wo steckten die beiden nur?

Irgendwie ärgere ich mich darüber, dass ich nicht länger in der Großen Halle gewartet hätte. Ich hätte mich beim Frühstück mit den anderen Gryffindors anfreunden können. Aber mein innerer Drang immer pünktlich zu sein und meinen Lehrer zu gefallen, war stärker. Von daher habe ich mich schon kurz nach halb acht auf dem Weg zu Klassenzimmer begeben, um auf jeden Fall pünktlich zu sein.
„Nun ja, nichts desto trotz beginnen wir mit dem Unterri..."
Die Tür wird aufgestoßen und Ron und Harry platzen herein: „Entschuldigen Sie Professor, wir haben uns verirrt", erklärt Harry ihr und keucht dabei etwas.

Ich drehe mich zu den beiden um und kann ein Augenrollen nicht unterdrücken.

Klar verirren kommt vor in diesem Schloss, aber dann fragt halt wen!

„Weil das Ihr erster Tag ist, Potter, lasse ich Ihnen beiden das durchgehen. Sollte es aber noch einmal vorkommen, setzt es Nachsitzen!", droht sie den beiden mit erhobenem Zeigefinger.
Still setzten sie sich auf die letzten beiden freien Plätze. Mein Blick sucht den Harrys, aber leider scheint er mich nicht zu bemerken, also drehe ich mich nach vorne um und Professor McGonagall fährt mit dem Unterricht fort:„Verwandlungen gehören zu den schwierigsten und gefährlichsten Zaubereien, die Sie in Hogwarts lernen werden. Jeder, der in meinem Unterricht Unsinn veranstaltet, hat zu gehen und wird nicht mehr zurückkommen. Sie sind gewarnt!"
Mit diesen Worten tippt sie mit ihrem Zauberstab auf das Pult und verwandelt es in ein Schwein und wieder zurück.
Wir alle sind sichtlich beeindruckt. Begeistertes Gemurmel und vereinzelnder Beifall bricht los.
Ich stoße Neville neben mir unsanft an. „Hast du das gesehen?", flüstere ich.
„Mhhm", macht dieser nur verängstigt.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt