Hogwarts Küchen

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„Quatsch!", rufe ich der fetten Dame entgegen und ihr Portrait schwingt zur Seite.
„Hey, Harry!", dröhnt uns der Jubel aus dem Gemeinschaftsraum entgegen.
„Dem Drachen hast du es gezeigt!", sagt George und klatscht in die Hände.
Der Gemeinschafsraum ist voller Gryffindors, die Harry bejubeln und ihm ihre Glückwünsche ausrichten. Wir setzen uns an einen Tisch, in einer Ecke.
„Lass mal das Ei rumgehen, Harry!", ruft Lee Jordan und deutet auf das goldene Ei, welches Harry die ganze Zeit mit sich rumgeschleppt hat. Harry reicht Lee stolz das Ei und nun wandert es durch den Gemeinschaftsraum.
Das Portrait wird erneut geöffnet und Ron erscheint.
„Hey, Ron!" begrüßt ihn Lavender.
„Hi.", sagt Ron und sucht den Raum nach mir und Harry ab. Als er uns erblickt, schnappt er sich drei Butterbier und kommt zu uns.
„Habt ihr euch das Eier Rätsel schon angehört?", fragt er mit gespannter Miene.
„Nein, wir sind noch nichts dazu gekommen.", sagt Harry und entkorkt das Butterbier.
„Mach das Ei mal auf, Harry!", fordert nun Fred, der das Gespräch belauscht hat. Lee reicht Harry das goldene Ei.
Die Umherstehenden starren wie gebannt das Ei an.
„Nun mach schon, Harry.", fordert George.
„Eigentlich solltest du das Rätsel allein lösen.", ich zwinkere ihm schelmisch zu.
„Ich sollte auch allein rausfinden, wie man an dem Drachen vorbeikommt.", flüstert Harry mir zu und zwinkert.
Ich grinse ihn verlegen an. „Nun mach schon auf.", fordere ich.
Harry öffnet mit dem Daumen und dem Zeigefinger den Verschluss am Ei. Es ist komplett hohl und nichts scheint drin zu sein. Für einen kurzen Moment, denke ich, dass es kaputt ist. Doch dann ertönt ein furchtbares Gekreische, das mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Schnell schlage ich die Hände auf die Ohren.
„Zu! Zu! Zu!" rufen wir alle ihm zu und er schließt schnell das Ei.
„Was zum Teufel war das?!", ruft Seamus entsetzt.
„Eine Todesfee!", überlegt Dean entsetzt.
Seit dem letzten Jahr wissen wir, dass Dean entsetzliche Angst vor Todesfeen hat.
„Quatsch.", sage ich. „Wenn es eine Todesfee gewesen wäre, wären wir jetzt alle tot!" Das scheint allen einzuleuchten.
„Vielleicht musst du gegen den Cruciatus-Fluch ankämpfen!", ruft Neville.
„Neville, du Blödmann. Die belegen doch keinen Champion mit einem Cruciatus!", sagt Lee.
„Willst du ein Stück Biskuittorte, Hermine?", fragt Fred und reicht mir einen Teller mit Biskuittorten.
„Warte!", ruft Harry dazwischen. „Was habt ihr damit gemacht?!"
„Nichts, Harry!", sagt George und hebt schützend die Hände „Die Eierkremschnitten haben wir verhext!"
Neville spukt seine Eierkremschnitte aus.
„War ein Scherz, Neville!", lacht Fred. „Nun nimm schon hin, Hermine.", sagt er wieder zu mir.
„Wehe da ist was drin!", sage ich ermahnend.
„Ehrenwort!", sagen die beiden aus einem Munde.
„Habt ihr die ganzen Sachen aus der Küche, Fred?" fragt Harry und nimmt sich auch eine Biskuittorte.
„Na klar.", lacht Fred.
„Nun, ehm, wie kommt man da rein?", fragt Harry und beißt von seiner Biskuittorte ab.
„Hinter einem Gemälde mit einer Obstschale ist eine Geheimtür. Du musst nur die Birne kitzeln und du kommst hinein."
Ich grinse über beide Ohren und werfe Harry einen dankbaren Blick zu.
„Oh, nein!", sagt Fred, als er meinen Blick bemerkt. „Hermine, du bringst die Elfen nicht dazu zu streiken! Sie sollen mir schön weiter Essen machen!"
Ich gehe auf das Thema nicht weiter ein und die Feier geht noch bis um ein Uhr nachts, dann verabschiedet Harry sich. Für ihn war es ein anstrengender Tag. „Schlaf gut.", sage ich, als er sich vom Tisch erhebt.
„Du auch."
Er verlässt den Gemeinschaftsraum.
„Ich gehe jetzt hinterher.", sagt Ron und streicht seine fettigen Hände am T-Shirt ab. „Ach übrigens.", er dreht sich zu mir um. „Danke, dass du mir neulich eine geknallt hast. Das hat mich wachgerüttelt."
Damit verschwindet er im Aufgang zum Jungenschlafsaal.
Nun erhebe auch ich mich von meinem Platz und schlurfe müde die Treppen in den Mädchenschlafsaal hinauf.
Lavender ist allein im Zimmer. Sie sitzt auf meinem Bett und schaut aus dem Fenster. Überrascht gehe ich zu ihr hinüber und spreche sie an.
„Lavender?", ich berühre sie sanft an der Schulter. „Alles in Ordnung?"
„Ja, klar.", flüstert sie abwesend „Kann ich mit dir sprechen?"
„Natürlich."
Ich ziehe meine Jacke aus. Ich fische den kleinen Hornschwanz aus meiner Jackentasche und setze ihn auf meinen Nachttisch. Wütend beginnt er meinen Wecker anzugreifen. Ich schnappe ihn wieder und werfe ihn in eine Schublade.
„Was ist los?", frage ich angespannt und setze mich neben sie.
„Also, das muss unter uns bleiben. Von bester Freundin zu bester Freundin!"
Ich hätte nie gedacht, dass Lavender mich als ihre beste Freundin sieht. Ich dachte eigentlich, dass Parvati diese Stellung innehat.
„Ehm, klar.", sage ich etwas verlegen.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt