Der Drache Norbert

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Ron scheint sich geirrt zu haben, mittlerweile sind Wochen vergangen und noch immer ist Snape im Schloss, auch Fluffy scheint noch im dritten Stock zu sein. Jedes Mal, wenn wir an der Tür zum verbotenen Korridor entlang kommen, pressen wir unsere Ohren gegen die Tür, um zu lauschen, ob Fluffy dahinter noch knurrt.
„Quirrell hat abgenommen findet ihr nicht?", fragt Ron mich und Harry nach einer Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste.
„Ja und blasser ist er auch geworden. Snape scheint ihn ganz schön unter Druck zu setzten!", sagt Harry.
„Jungs, wir haben erst mal was anderes zu tun! Hier ich habe euch etwas vorbereitet, dass euch beim Lernen für unsere Abschlussprüfung helfen wird!" Ich überreiche den beiden jeweils einen Plan auf dem steht wann sie welchen Schulstoff wiederholen sollen. Ich könnte es nicht ertragen ohne die beiden in die zweite Klasse zu kommen.
„Hermine, bis zu den Prüfungen ist doch noch ewig hin!", mault Ron rum.
„Zehn Wochen, Ron! Das ist keine Ewigkeit!"
„Wieso wiederholst du den Stoff eigentlich? Du weißt doch sowieso alles."
„Wieso ich alles wiederhole? Wenn ich diese Prüfung nicht bestehe, schaffe ich es nicht ins zweite Schuljahr und ihr auch nicht!"
„Wenn du es nicht ins zweite Jahr schaffst, dann niemand!", sagt Harry.
Wieder werde ich rot. Es passiert in letzter Zeit häufiger.


Wenig später sitzen wir im Gemeinschaftsraum und arbeiten an unseren Hausaufgaben, die unsere Lehrer uns aufgehalst haben. Auch sie schienen die Prüfungen mehr als ernst zu nehmen.
All meine Freunde darunter natürlich auch Parvati und Lavender ächzen unter den riesen Berg Hausaufgaben.
„Das schaff ich nie mir zu merken!", klagt Ron und wirft seine Feder quer über den Tisch und starrt wütend aus dem Fenster des Gemeinschaftsraums. „Hey! Ist das nicht Hedwig?"
Sofort blicken Harry und ich auf und tatsächlich. Hedwig kommt mit einem Brief im Schnabel auf das Fenster des Gemeinschaftsraums zugeflogen.
Ron öffnet das Fenster und Hedwig lässt sich auf meinem Kräuterkunde Aufsatz nieder. Ich kann ihr aber nicht böse sein und begrüße sie: „Hallo Hedwig", und streichle über ihren Kopf, dann tapst sie über den Tisch zu Harry hinüber und legt den Brief vor ihn ab.
„Der ist von Hagrid sagt er. Er ist an uns alle!" Er beginnt vorzulesen:

Hallo ihr drei,
kommt mich doch heute Nachmittag auf einen Tee besuchen. Ich habe euch etwas zu zeigen.
Hagrid

„Was er uns wohl zeigen möchte?" fragt Ron.
„Keine Ahnung aber wir müssen es uns ansehen!", sagt Harry.
„Oh, nein! Kommt nicht in Frage! Wir haben noch viel nach zu holen!", unterbreche ich die beiden.
„Ach Hermine, komm schon ein bisschen Ablenkung kann uns allen nicht schaden, oder?", traurig schaut Harry mich mit Hundeaugen an.

Verdammt, wieso kann ich ihm nicht wiederstehen, wenn er so guckt.

„Na gut, aber nur für eine Stunde!", ermahne ich sie.


Wenig später klopfen wir an Hagrids Tür.
„Da seid ihr ja endlich! Gerade rechtzeitig, es schlüpft gleich!", begrüßt er uns und wir betreten die Hütte.

Was schlüpft?

Es ist unglaublich heiß, die Vorhänge sind zugezogen und ein Feuer brennt im Kamin.
„Hagrid, wieso ist es hier so heiß?", fragt Ron. Doch ich habe die Antwort schon entdeckt.
Im Feuer liegt ein großes, schwarzes Ei. Aus meinen Büchern weiß ich sofort was das ist.

Ein Drachenei!

„Hagrid, wie kommst du an so etwas ran?", frage ich ihn schockiert und deute auf das Ei im Kamin. Harry und Ron fällt es nun auch auf.
„Wahnsinn, ist das ein Drachenei? Mein Bruder Charlie kennt sich mit Drachen aus und er meinte, dass Drachen nur bei großer Hitze geboren werden können." Ron möchte eindeutig mit seinem Wissen glänzen, aber ich ignoriere es einfach. Ich bin einfach zu entsetzt, wie kann jemand so etwas Gefährliches in die Schule bringen?
„Hagrid, wo hast du das her?", frage erneut. „Weißt du wie gefährlich ein Drache sein kann? Wenn er groß genug ist, zerstört er das halbe Schloss, bevor man ihn aufhalten kann."
„Ach nu Hermine, sieh nicht alles so schwarz. Er wird ein sehr braver Drache werden und ich hab ihn unten im Dorf beim Kartenspielen gewonnen."
In diesem Moment fängt das Ei im Kamin an zu beben und zu wackeln.
„Oh, es ist so weit", ruft Hagrid freudig aus und zieht sich zwei Backhandschuhe über und holt das Ei aus dem Feuer.
„Macht mal Platz da!", er scheucht uns vom Tisch weg und legt das Ei ab.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt