Klonk Klonk.
Ich schlage die Augen auf.
Für einen kurzen Moment weiß ich nicht wo ich bin und betrachte das völlig fremde Zimmer. Mein Zimmer.
Es ist die zweite Ferien Woche und es ist Donnerstagmorgen.
Klonk Klonk.
„Jaja, ist ja gut.", rufe ich und stehe aus dem Bett auf, um die kleine Federkugel hineinzulassen.
Fröhlich darüber mir den Brief erfolgreich zugestellt zu haben, flattert Rons Eule aufgeregt durchs Zimmer und vergisst völlig dabei mir den Brief zugeben.
„Du musst mir schon den Brief hierlassen.", lache ich, während die kleine Eule sich auf meine Deckenlampe setzt.
Sie lässt den Brief aus dem Schnabel fallen. Ich fange ihn geschickt auf und beginne zu lesen:
Hallo Hermine,
mein Dad hat die Tickets für das Spiel! Wir wollen am Sonntag Harry holen, wann kannst du vorbeikommen?
Die restlichen Ferienwochen können wir dann gemeinsam im Fuchsbau verbringen! Das wird ein Spaß! Harry freut sich bestimmt auch schon!
Schreib mir eine Nachricht mit Pig, wann du kommen kannst.
Ron
P.S. Pig ist die Eule. Ginny hat ihr den Namen verpasst.
Ich seufze auf.
Die Ferien gemeinsam mit Harry verbringen. Das wäre schön.
Nur leider ist dort ein Hindernis: Mum und Dad. Sicher werden sie es mir erlauben, nur bringe ich es nicht übers Herz, sie schon nach zwei Wochen wieder zu verlassen.
Die zweite Ferienwoche ist gerade erst angebrochen und ich habe bereits all meine Hausaufgaben erledigt. Man könnte jetzt meinen, dass ich mich freue wieder zu Hause zu sein, doch hat dieses Zimmer mittlerweile etwas Befremdliches für mich.
Natürlich liebe ich Mum und Dad und freue mich sie zu sehen, doch ist mir mein Zimmer irgendwie fremd. Zu all diesen Gegenständen habe ich mittlerweile kaum noch persönlichen Bezug.
Ich schaue mich wieder im Zimmer um. Es hat sich nicht verändert, Mum und Dad lassen alles immer so wie ich es im September zurückgelassen habe. Selbst die Bücher liegen noch genauso da wie ich sie am 31. August liegen gelassen habe.
Es klopft nun leise an der Tür.
„Ja?", frage ich vorsichtig.
„Gut du bist schon wach.", murmelt Mum traurig. Als ich ihren Gesichtsausdruck sehe, wird es mir sofort schwer ums Herz. Irgendetwas schlimmes muss passiert sein.
„Mum was ist los?", frage ich mit leichter Panik.
„Hermine, also...", sie zögert etwas bevor sie weiterspricht. „Dein Vater und ich, wir müssen für drei Wochen in die Schweiz."
„Was?"
„Wir müssen für drei Wochen in die Schweiz.", wiederholt sie.
Ich rudere ungeduldig mit meinen Händen. „Ja, das habe ich schon verstanden, aber wieso?"
„Wir müssen unsere Zertifikate für Narkosen und Kieferchirurgie auffrischen. Der Kurs dauert drei Wochen."
Das kommt mir gelegen!
„Das ist nicht schlimm, Mum", beruhige ich sie sanft. „Ron hat mich und Harry über die Ferien zu sich eingeladen und ich würde gern hingehen."
„Wirklich? Erlauben das denn seine Eltern?"
„Ich denk schon. Am Sonntag wollen sie gemeinsam Harry holen. Wann müsst ihr eigentlich los?"
„Am Samstag."
„Ehm – Darf ich die restlichen Ferien bei Ron verbringen? Harry ist auch dort." Mum zögert ein bisschen, doch ich setzte nach. „Mum, soll ich etwa die restlichen Ferien allein zu Hause verbringen?", nörgle ich.
„Schön, schön. Du hast ja recht. Ich werde heute Abend mit deinem Vater reden. Aber ich denke, er wird damit einverstanden sein. Wenn du magst, kannst du schon am Samstag anreisen. Dann bist du nicht allein."
„Auja! Danke Mum!", rufe ich und umarme sie.
„Na, nicht so hastig.", sagt sie lachend. „Ich rede jetzt erstmal mit Dad." Sie steht auf und verlässt das Zimmer.
Ich warte einen Moment und schleiche ihr dann auf Zehenspitzen hinterher um das Gespräch mit meinem Dad zu belauschen.
„Ich weiß nicht, Jean.", sagt Dad. In seiner Stimme schwingt starke Sorge mit. „Zwei Jungs... Ich war auch mal vierzehn und fünfzehn..."
„Was soll das heißen Paul?", fragt Mum nun energisch und etwas Bedrohliches liegt in ihrer Stimme. „Du weißt doch genau, wie viel wert sie auf Harry legt und ihren Erzählungen nach zu urteilen, ist er doch ein netter Junge. Und dieser Ron scheint auch ein anständiger Kerl zu sein!"
„Ja... Von mir aus kann sie fahren... aber wir sollten vorher noch mit den Eltern des Jungen reden."
Ich gehe nun die Treppe hinunter und trete in die Küche.
„Du hast gelauscht nicht wahr.", lacht Mum, als sie mich in der Küchentür stehen sieht.
„Erwischt.", murmle ich. Ich setze mich zu meinen Eltern an den Küchentisch. Sofort kommt Krummbein aus der Stube geschossen und begrüßt mich freudig. Er springt auf meinen Schoß, schnurrt zur Begrüßung und ich kraule ihn hinter den Ohren. „Hallo Krummbein." flüstere ich ihm lieblich zu.
„Hermine, wir möchten erstmal mit Rons Eltern sprechen ob das auch wirklich alles in Ordnung ist.", sagt Dad.
„Das habe ich gehört. Ich schreibe es Ron in einem Brief.", sage ich. Noch bevor ich meinen Satz beendet habe, rennt Krummbein schon fauchend aus der Küche, weil ich ihn einfach von meinem Schoß geschmissen habe. Schnell renne ich die Treppe hinauf und haste in mein Zimmer. Dort angekommen suche ich auf meinem Tisch ein Blatt Papier hervor und schreibe eilig eine Antwort an Ron.
Hi Ron,
meine Eltern haben es mir erlaubt! Am Samstag kann ich kommen! Nur wollen meine Eltern mit deinen Eltern erstmal sprechen. Können wir euch anrufen?
Hermine
Ich trete unter die Deckenlampe und betrachte den Tennisball großen Vogel. „Pig?", frage ich vorsichtig.
Begeistert darüber wieder einen Brief zustellen zu können, flattert die kleine Eule schon um meinen Kopf herum.
„Nun halt still.", lache ich. „Ich muss dir doch den Brief geben!"
Pig schnappt sich im Fliegen den Brief und flattert aus dem geöffneten Fenster.
Wie gern hätte ich auch nur eine Eule... wie gern würde ich nur mit Harry schreiben...
Sehnsüchtig schaue ich dem kleinen Vogel nach, wie er weiter im Himmel verschwindet.
Wir sitzen gerade beim Abendessen. Mum hat und Backfisch gemacht, als es plötzlich vor der Tür knallt.
Ich weiß schon was das zu bedeuten hat und reiße die Tür auf.
„Mr. Und Mrs. Weasley!", begrüße ich die beiden freudig.
„Hallo Hermine.", ruft Mrs. Weasley und schließt mich in die Arme.
Mr. Weasley betritt mit aufgeklappten Mund unser Haus und schaut sich alle möglichen Dinge voller Begeisterung an.
„Hallo Jean. Hallo Paul.", begrüßt Mrs. Weasley nun meine Eltern. Rons und meine Eltern haben sich letztes Jahr schon in der Winkelgasse kennengelernt und sie verstehen sich prächtig.
Mum und Mrs. Weasley gehen schon fröhlich schnatternd in das Wohnzimmer und Dad wirft dem Backfisch einen traurigen Blick zu, steht dann aber auf und folgt den beiden Frauen.
„Das ist ja der Wahnsinn!", ruft Mr. Weasley, der gerade einen Lichtschalter entdeckt hat. „Auf Knopfdruck schaltet sich dieses Licht an und aus. Wahnsinn.", staunt er.
„Arthur, komm jetzt her!", ruft seine Frau aus dem Wohnzimmer. „Ich komme, Molly!", antwortet er und eilt nun ins Wohnzimmer.
Ich folge ihm.
„Hermine, sei ein Schatz und setz etwas Kaffee auf, ja?", fragt mich Mum mit einem Lächeln.
Natürlich will ich mich jetzt gut mit ihnen stellen, damit sie mir es jetzt bloß nicht mehr verbieten am Samstag abzureisen.
Also gehe ich in die Küche und versuche mein Glück mit der Kaffeemaschine. Noch nie in meinem Leben habe ich Kaffee gekocht.
Ich habe aber schon oft gesehen, wie Dad ihn zubereitet. Also mache ich mich ans Werk und versuche aber währenddessen weiter zu lauschen.
„Wir wollen Hermine, natürlich nicht verbieten die Ferien bei euch zu verbringen.", sagt Dad. „Aber wir wollten erstmal mit euch sprechen."
„Arthur und ich haben uns schon so etwas gedacht.", sagt Mrs. Weasley sofort.
Ich falte unterdessen einen Kaffeefilter und stopfe ihn in die Maschine.
„Wir würden, wenn es um Ginny geht, auch erstmal mit den Eltern reden wollen."
„Bei Jungs scheint das irgendwie anders zu sein.", lacht Dad.
„Hm, glaub mir Paul, bei Jungs macht man sich trotzdem eher sorgen um das Mädchen.", schmunzelt Mr. Weasley.
Ich schaufle nun drei Löffel Kaffeepulver auf den Filter.
„Macht euch aber keine Sorgen, Harry und Ron sind zwei anständige Jungs.", sagt nun Mrs. Weasley, „und wir sind ja auch noch da."
„Das beruhigt mich dann doch etwas.", murmelt Dad.
„Paul!", ruft Mum jetzt ein wenig empört. „Hermine kann gut auf sich selbst aufpassen und sie ist alt genug sich für Jungs zu interessieren!"
Mir ist das peinlich und ich will doch lieber nicht mehr zu hören.
Ich blicke auf das Kaffeepulver, welches ich hineingeschüttet habe.
Kommt da nicht immer viel mehr rein?
Ich nehme einfach die Kaffeedose und fülle den Behälter der Maschine randvoll. Dann fülle ich sie noch mit etwas Wasser auf und gehe dann ins Wohnzimmer, im dem die beiden Elternpaare sitzen und über irgendetwas Kichern.
„Die Maschine läuft.", sage ich voller Stolz, etwas so Simples gemeistert zu haben.
„Sehr gut, Hermine. Setzt dich zu deinem alten Vater." Dad deutet auf den Platz neben sich.
Ich tue wie mir geheißen und ich lasse mich auf den freien Platz sinken.
„Aber darum ging es uns nicht wirklich.", sagt Mum. „Wir möchten natürlich etwas Geld dazugeben, wenn ihr Hermine schon einladet."
„Kommt nicht in Frage, Jean!", ruft Mrs. Weasley. „Wir haben Hermine eingeladen und wir kommen für alles auf!"
Die Kaffeemaschine aus der Küche verstummt nun.
„Ich glaube der Kaffee ist fertig!" sage ich freudig. Ich husche in die Küche und hole die Kaffeekanne und vier Tassen hervor.
Im Wohnzimmer angekommen stelle ich jedem eine Tasse hin und schenke jedem was ein.
Mr. Und Mrs. Weasley betrachten das schwarze Gebräu argwöhnisch.
„Das ist Kaffee.", erklärt Dad. „Trinkt man so etwas bei euch nicht?"
„Nein.", sagt Mrs. Weasley und begutachtet das Getränk. Mr. Weasley schnuppert aufgeregt daran und nimmt dann einen Schluck. Er verzieht angewidert das Gesicht.
„Ja.", lacht Dad. „Es ist beim ersten Mal etwas bitter, aber man gewöhnt sich daran." Er nimmt auch einen Schluck und verzieht dann auch das Gesicht.
Mum stellt die Tasse vorsichtig wieder auf den Tisch. „Hermine, wie viel Pulver hast du da reingemacht?", fragt sie vorsichtig.
„Bis oben hin.", sage ich zögernd. „War das etwa falsch?"
„Drei Löffel reichen." Hustet Dad.
Ich blöde Kuh! Ich kann nicht mal Kaffee kochen!
„Ohh, das tut mir leid.", sage ich schon etwas weinerlich.
„Schon gut.", sagt Mum freundlich. „Du hast es ja noch nie gemacht und immerhin ist schon mal Kaffee rausgekommen."
„Oder so etwas Ähnliches.", neckt mich Dad.
„Paul!", ruft Mum und boxt ihn in die Seite. „Sie hat sich Mühe gegeben."
„Naja, Hermine. Wir haben alles mit Rons Eltern geklärt, du kannst gerne am Samstag hinfahren.", lächelt Mum.
„Wo wohnt ihr denn genau? Wir können Hermine dort absetzen.", sagt Mum an Mrs. Weasley gerichtet.
Mrs. Weasley winkt ab. „Arthur wird dafür sorgen, dass euer Kamin für den einen Tag an das Flohnetzwerk angeschlossen wird. So etwas Ähnliches machen wir auch bei Harry."
Die Erwachsenen unterhalten sich noch etwas weiter und ich darf schon nach oben gehen.
Wieder einmal bin ich sehr traurig darüber, dass ich wegen Dad keine eigene Eule habe. Sonst könnte ich Harry jetzt schon Bescheid sagen, dass ich auch in den Fuchsbau komme.
Das Telefon!
Ich renne hinaus in den Flur und schnappe mir das Telefon. Harrys Nummer habe ich schon vor zwei Jahren in unser kleines schwarzes Telefonbuch eingetragen und ich wähle die Nummer.
„Dursley?", meldet sich eine andere Stimme am Telefon.
„Hallo hier ist Hermine Granger ich würde gern mit Harry reden."
Es klingt als ob jemand wütend auf atmet, doch dann wird laut nach Harry gerufen
Ich tipple voller Vorfreude auf den Füßen hin und her.
„Ehm – Harry Potter?", fragt eine mir bekannte Stimme am Telefon. Augenblicklich werde ich nervös und ich bringe keinen Ton hervor. „Hallo?"
„Ehm – Hi Harry, hier ist Hermine.", sage ich etwas zögernd.
„Oh, Hallo Hermine! Ich wollte dir heute einen Brief schicken.", begrüßt mich Harry freudig.
„Wie geht es dir Harry?", frage ich steif.
„Gut, ich habe meinen Verwandten von Sirius erzählt und mir geht es schon viel besser."
Ich schmunzle. Die Angst vor Harrys Paten wird wahrscheinlich auch dafür gesorgt haben, dass er mit mir telefonieren darf.
„Ich darf ab Samstag meine Ferien im Fuchsbau verbringen.", erzähle ich nun aufgetauter.
„Das ist schön, Hermine. Ich komme leider erst am Sonntag nach.", sagt er.
„Ich weiß... Schade...", murmle ich.
„Ja, find ich auch...", murmelt er verlegen zurück.
„Bursche! Wenn du weiter unsere Telefonrechnung in die Höhe treibst bekommst du morgen kein Abendessen!", schreit ihn jemand im Hintergrund an.
„Hermine, ich muss jetzt leider auflegen." Harry klingt wirklich traurig. „Sonst bekomme ich morgen kein trockener Toast mehr."
Ich würde gern lachen, doch leider weiß ich, dass es die Wahrheit ist.
„Ehm – okay.", sage ich mit hoher Stimme. „Hat gut getan, deine Stimme mal wieder zu hören."
„Sehe ich auch so. Bis Sonntag Hermine."
„Ja, bis Sonntag.", flöte ich, dann wird auf der anderen Seite der Leitung aufgelegt und es tutet im Hörer.
Ich seufze laut auf.
Was war das eben bitte für ein mädchenhaftes Verhalten. Du wirst doch noch normal mit ihm sprechen können?
Ich schäme mich dafür, wie ich mich eben benommen habe, nur weil ich mit Harry telefoniert habe.
Ich ziehe meinen Finger aus der Telefonschnur, die ich mir während des Gesprächs um den Finger gewickelt habe und lege den Hörer auf die Gabel.
Dann drehe ich mich um und sehe eine grinsende Mum, sowie eine verzückt lächelnde Mrs. Weasley hinter mir stehen.
„Molly und Arthur gehen jetzt, Hermine.", lächelt Mum.
„Ehm, ja bis Samstag Mr. Und Mrs. Weasley.", sage ich mit hoch rotem Kopf. Die Situation ist mir über aus peinlich.
Nachdem die Tür hinter Mr. Und Mrs. Weasley zugefallen ist, renne ich schnell in mein Zimmer und vergrabe meinen Kopf in meinem Kissen.
„Wieso bin ich so dumm?!", kreische ich hinein.
Überzeugt davon, dass ich mich gerade am Telefon vor Mum, Mrs. Weasley und am aller schlimmsten Harry blamiert hab, schluchze ich laut in mein Kissen.
Plötzlich streichelt mir jemand sanft über den Rücken.
„Hermine?", flüstert Mum mir ins Ohr. „Möchtest du deiner Mutter vielleicht etwas sagen?
„Ehm – Nein.", lüge ich unsicher.
„Nun, wenn du meinst.", sagt sie und ich kann ihr Lächeln hören, obwohl mein Kopf immer noch in meinem Kissen vergraben ist. „Aber ich erzähle dir etwas... Ich weiß wie es sich anfühlt verliebt zu sein. Man macht nur dumme Sachen und ist komplett unkonzentriert, so dass selbst das klügste Mädchen Fehler macht."
Sie streichelt mir über die Seiten.
„Dir muss das was eben passiert ist nicht peinlich sein. Du hast doch recht souverän mit Harry gesprochen."
„Findest du? Ich fand, dass ich mich blöd angestellt habe..."
„A-ha, du bist also wirklich verliebt!", ruft Mum triumphierend „Ich wusste es!"
„MUM!"
„Entschuldige, Schatz. Wie lange weißt du es schon?"
„Ich bin mir seit vier Wochen ziemlich sicher, dass ich mich ein klein wenig in ihn verliebt habe...", murmle ich.
„Hast du es ihm gesagt?"
„Nein und werde ich auch nie! Ich bin für ihn nur Hermine. Mehr nicht."
„Ach, Schatz." Sie streichelt mir sanft über den Rücken. Zu meinem Glück ist das Gespräch damit beendet und sie verlässt das Zimmer.
Ich lege mich auf den Rücken und ziehe unter meinem Kopfkissen mein Lieblingsbild hervor.
Harry und ich, wie wir auf dem Astronomieturm stehen und die Schneeflocken um uns herumtanzen.
Seit Tagen schlafe ich schon auf diesem Bild und ich kann mich daran gar nicht mehr satt sehen.
Hast du dich wirklich so schlimm in ihn verguckt?
Ich seufze auf und beobachte den Foto-Harry wie er die Foto-Hermine im Arm hält und sie beide glücklich in die Kamera winken.
Ja, das hab ich.
Den Freitag verbringe ich damit meine Sachen zu packen.
„Du hast gerade erst ausgepackt und schon gehst du wieder.", murmelt Mum etwas enttäuscht.
„Ja, aber ihr geht doch auch.", erwidere ich.
Ich habe es erfolgreich geschafft den gestrigen Abend aus meinen Gedanken zu verbannen.
„Ja... ich hoffe, dass du wenigstens dieses Jahr zu Weihnachten kommen kannst...", sagt sie zögernd.
„Wenn dieses Jahr nichts Großes dazwischen kommt, verspreche ich es.", lächle ich
Den Freitag nehmen sich Mum und Dad frei, wir verbringen noch einen schönen Tag miteinander und dann ist endlich der Samstag gekommen.
Voller Vorfreude stelle ich meinen Koffer in das Wohnzimmer und warte schon auf ein Zeichen von Mr. Weasley.
Plötzlich rauscht es in unseren Kamin und grüne Flammen steigen auf. Aus ihnen heraus tritt Mr. Weasley.
„Guten Morgen Hermine.", begrüßt er mich und nimmt mir den Koffer ab. „Jean, Paul." Er nickt meinen Eltern zu.
„So Hermine.", sagt Mum, „schreib uns bitte wieder, ja?"
„Mach ich, Mum.", sage ich und umarme sie.
„Bis bald meine Kleine.", sagt Dad und schließt mich in eine Umarmung.
„Weißt du wie man mit Flohpulver reist, Hermine?", fragt Mr. Weasley mich, nachdem wir uns verabschiedet haben.
„Ich habe drüber gelesen."
„Gut, aber ich erkläre es sicherheitshalber noch einmal. Harrys erster Flohpulverversuch ging völlig in die Hose. Du nimmst dieses Pulver hier." Er reicht mir eine kleine Dose mit grünen Pulver „Dann rufst du laut und deutlich zum Fuchsbau und mehr musst du eigentlich nicht tun."
Ich nicke, dass ich alles verstanden habe, dann trete ich in unseren Kamin und Mr. Weasley reicht mir etwas Flohpulver.
„Zum Fuchsbau!", rufe ich und werfe das Flohpulver in den Kamin. Alles um mich herum beginnt sich zu drehen, viele Kamine fliegen an mir vorbei und verschwinden wieder und dann komme ich endlich im Wohnzimmer der Weasleys zum Stehen.
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Hermine Granger und die magische Welt
Teen FictionBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...