Geistiger Müll

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Zuhause angekommen eile ich als erstes in mein Zimmer. Direkt komme ich mir wieder fremd vor in diesem Raum.

Mum sorgt zwar immer dafür, dass alles sauber bleibt, dennoch ist es ein komisches Gefühl hier zu sein.

Ich verriegle die Tür und ziehe das Einmachglas mit Rita Kimmkorn heraus.

Ich halte mir das Glas vor mein Gesicht und spreche zu dem Käfer, der mich wütend anstarrt. „Ich werde sie jetzt rauslassen!"

Ich öffne den Verschluss und lasse den Käfer entkommen.

Der Käfer landet auf dem Fußboden und verwandelt sich in Rita Kimmkorn.

„Das ist Freiheitsberaubung!", sagt sie wütend und klopft sich die Kleidung sauber.

Ich gehe darauf nicht ein. „Wie ich es Ihnen schon gesagt habe: Sie werden mindestens ein Jahr lang keine einzige Story mehr schreiben und Sie lassen Harry in Ruhe!", ich schaue sie mit ernstem Blick an.

Rita setzt sich nun auf meinen Schreibtischstuhl und starrt mich wütend an. „Meinst du...", sagt sie mit lieblicher Stimme. „Meinst du allen Ernstes, dass sobald ich weg bin, diese Berichte über Harry aufhören werden? Du hast doch selbst mitbekommen, wie der Minister reagiert hat! Sie werden jetzt anfangen Harry und Dumbledore zu zerfleischen. Da bringt es dir nichts, mich unter Kontrolle zu halten!"

Natürlich hatte ich mir so etwas schon gedacht.

Ich zucke mit den Schultern. „Hauptsache Sie halten ihr vorlautes Mundwerk still und machen nicht noch alles viel Schlimmer für Harry, als es jetzt schon ist! Sie verstehen nicht, was Ihre Artikel für eine Wirkung haben können! Ich sage es noch mal, wenn Sie sich nicht an meine Auflagen halten, verrate ich Sie an das Ministerium. Dann bekommen Sie mindestens fünfzehn Jahre Askaban."

Die Aussicht auf einen Askabanaufenthalt scheint Rita nicht wirklich zu gefallen. „Na schön!", sagt sie schließlich wütend und genervt. „Ich schreibe nichts mehr über Harry!"

„Und sie lassen ein Jahr Ihre Feder ruhen!", wiederhole ich.

„Ja, meinetwegen auch das!"

Sie erhebt sich nun. „Darf ich jetzt gehen?"

Ich nicke zur Bestätigung und warte darauf, dass Rita disappariert, doch sie hält kurz inne. „Darf ich vielleicht noch etwas sagen?"

„Ich wüsste nicht, was Sie mir noch zu sagen hätten", sage ich gefährlich. „Aber nur zu."

„Meine Aufgabe als Reporter ist es, die Wahrheit herauszufinden. Ich kleide sie nur mit ein paar, naja, sagen wir ich bausche sie etwas auf, um sie interessanter zu machen. Jedenfalls denke ich, dass ich mit meinem Artikel über dich und Harry gar nicht mal so unrecht hatte. Vielleicht solltet ihr mal ein Gespräch führen. Hach, was bin ich für eine Romantikerin!"

„Was meinen Sie?", frage ich noch, doch Rita winkt nur und ist mit einem leisen Plopp verschwunden.

Am nächsten Morgen trabe ich müde die Treppe hinunter.

„Morgen", gähne ich meinen Eltern entgegen.

„Oh, schon wach?", fragt Mum, die Dad gerade Speck brät.

„Joa", seufze ich und lasse mich neben Dad, der am Küchentisch sitzt, fallen.

Mum serviert uns nun den Speck und setzt sich zu uns an den Küchentisch und seufzt. „Du bist so groß geworden", mit wässrigen Augen schaut sie mich an. Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll und zerschneide verlegen meinen Speck.

„Können wir demnächst wieder in die Stadt fahren? Ich brauche ein paar neue Anziehsachen und Unterwäsche. Die alten passen mir nicht me...", ich werde von einem lauten Aufseufzen von Mum unterbrochen.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt