Ron und ich sind heute nach dem Frühstück direkt in den zweiten Stock gegangen, um mit dem Brauen des Vielsafttrankes zu beginnen.
„Reichst du mir mal die Florfliegen, Ron?"
„Ja, hier."
Er reicht mir das Glas mit den Blutegeln.
„Meinst du hier erwischt uns auch keiner?", besorgt späht Ron aus der Toilettenkabine.
„Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, dass hier niemand her kommt so lange Myrte existiert.", erkläre ich ihm genervt und hole mir selbst die Florfliegen.
„Warst du heute bei Harry?" fragt er mich beiläufig.„Ja, vor dem Frühstück. Er hat aber noch geschlafen", antworte ich in Gedanken versunken, denn ich versuche mich gerade auf den Vielsafttrank zu konzentrieren.
„Mahl bitte das Horn des Zweihorns, Ron", bitte ich ihn.Unbeholfen beginnt er mit einem Mörser das Horn klein zu stoßen.
„Was ist, wenn Filch uns erwischt? Oder Myrte uns verpetzt", fragt Ron jetzt wieder ängstlich.
„Ron, hör auf so ein Schisser zu sein", ermahne ich ihn, doch sofort verlässt mich der Mut, als ich höre wie die Tür zur Toilette geöffnet wird.
„Sei bloß still"", flüstere ich Ron zu.Ron scheint kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen und nickt nur.
„Ich bin's", ruft jemand vor der Kabine. Ron lässt vor Schreck den Mörser in den Trank fallen. Ich spähe durchs Schlüsselloch.
„Harry!" Ich öffne die Tür und ziehe ihn mit in die Kabine. „Du hast uns erschreckt. Wie geht es deinen Arm?"„Besser. Ich muss euch was erzählen. Heute Nacht wurde Colin angegriffen, er liegt versteinert im Krankenflügel"", erzählt er uns.
Ich lasse die Kelle fast in den Zaubertrank fallen. „Der kleine Colin?", keuche ich.„Na, ich wette Malfoy hat gestern nach der Niederlage schlechte Laune gehabt und hat sie an Colin ausgelassen"", knurrt Ron.
Ich beginne damit den Knöterich zu zerrupfen und in den Trank zu werfen.
„Da ist noch etwas ...", setzt Harry wieder an. „In den Sommerferien hat mich ein Hauself namens Dobby besucht. Er wollte mich daran hindern zurück nach Hogwarts zu kommen. Er meint etwas Gefährliches würde in den Mauern lauern und ich glaube er wusste von der Kammer... Na ja, jedenfalls hat er mich gestern wieder besucht und er war es, der den Klatscher verhext hat! Außerdem habe ich aus ihm herausbekommen, dass die Kammer bereits vor fünfzig Jahren schon einmal geöffnet wurde. Und nun ratet mal zu welcher Familie er gehört."
„Den Malfoys!" sage ich wie aus der Pistole geschossen.„Eh, ja, woher weißt du das?", fragt er mich verdutzt.
„Na ja, als ich die Zutaten gestohlen habe, habe ich Malfoys Vater und Dobby gesehen... Erstaunlicher ist aber, dass die Kammer schon einmal geöffnet wurde..."
„Damit ist die Sache klar!", sagt Ron und klatscht in die Hände. „Malfoys Vater hat Draco verraten wie es geht. Hätte Dobby dir doch nur verraten was für ein Monster darin schlummert!"
„Ich habe mir darüber schon Gedanken gemacht. Es könnte ein Chamäleon-Ghul sein. Die können sich tarnen..."„Du liest eindeutig zu viel, Hermine!" unterbricht mich Ron.
„So, der Trank muss jetzt erst einmal ziehen", sage ich beleidigt und stoße die Tür zur Kabine auf.„Du könntest manchmal echt netter zu ihr sein", flüstert Harry ihm zu.
„Versuch ich ja, es ist mir so rausgerutscht."
„Alle Schüler, die dieses Jahr in Hogwarts bleiben möchten, tragen sich hier in die Liste ein!", verkündet Professor McGonagall in der zweiten Dezemberwoche.„Wir sollten hierbleiben", schlage ich vor. „Ich habe gehört, dass Malfoy auch hierbleibt."
„Ich wäre sowieso hiergeblieben", erklärt Harry und trägt sich in die Liste ein. „Das hier ist mein Zuhause."
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Hermine Granger und die magische Welt
Teen FictionBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...