Gleis 9 ¾

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Zuhause angekommen, fange ich sofort an meinen Zauberstab und meine Bücher auszupacken.

Ehrfürchtig hole ich den Zauberstab aus der länglichen Holzschachtel und wiege ihn in der Hand. Es ist so ein komisches Gefühl, was durch dieses kleine Stück Holz ausgelöst wird. Es ist irgendwie so, als ob ich einen lang verloren Teil von mir selbst wiedergefunden habe.

Wie gern würde ich dich wieder schwingen!

Damit ich nicht auf irgendwelche dummen Gedanken komme, lege ich den Stab schnell zurück und kümmere mich um die Bücher. Ich schnappe mir als erstes das Buch „101 Zaubersprüche für den Haushalt"

„Die Zaubersprüche können mir in meiner letzten Woche zu Hause noch gut helfen", murmle ich und beginne zu lesen.


Ich bin gerade beim Kapitel „Selbst abwaschendes Geschirr" angekommen als meine Mutter an die Tür klopft. „Hermine, darf ich reinkommen?"
„Sicher", antworte ich.
Die Tür schwingt auf und Mum kommt mit einem Teller hinein: „Schatz, da du nicht zum Abendessen gekommen bist, dachte ich mir ich bring es dir nach oben", sagt sie und stellt den Teller mit Stullen auf meinen Nachttisch.
„Abendessen? Wie spät ist es?" Ich schiele zu meinem Wecker auf dem Nachttisch hinüber. Die Uhr zeigt zehn Uhr abends. „Oh je, ich habe die Zeit völlig vergessen!", in diesem Moment knurrt mein Magen mich laut an.
„Und deinen Hunger auch", lacht Mum.

Ich greife mir das erste Käsebrot vom Teller. Während ich esse schlägt Mum das Buch „Gegenstände reparieren leicht gemacht" auf.
„Reparieren von gebrochenen Fensterscheiben: richten Sie ihren Zauberstab auf das gebrochene Fenster und sprechen Sie: Fenestram Reparo", liest sie vor. „Oh, das hier ist etwas für Opa", lacht sie. „So oft wie er sich auf seine Brillen setzt: Oculus Reparozum Reparieren zerbrochener Brillen."
„Ja, oder dieser Spruch hier: Ratzeputz, zum Aufräumen und Säubern von Gegenständen und Räumen." Ich zeige ihr den Spruch aus dem Buch „101 Zaubersprüche für den Haushalt".
„Wenn du eines Tages eine Hausfrau bist, musst du dich wenig um das Säubern deines Hauses kümmern."

Ich lächle verlegen und nehme einen Bissen aus dem Brot.

„Hermine, leg dich jetzt ins Bett. Es war ein langer Tag und du solltest dich nun schlafen legen."
Jetzt wo sie es anspricht merke ich, dass wie recht sie hat. Meine Augen brennen schon und bei der Erwähnung daran, dass ich müde bin, muss ich direkt gähnen. Die vielen neuen Entdeckungen, die vielen bunten Geschäfte, das Einkaufen und das Studieren meiner Bücher haben mir komplett meine Kraft geraubt.

In den nächsten Tagen verbringe ich meine komplette Zeit damit in den Büchern zu stöbern. Am Tag vor dem ersten September, habe ich alle Bücher durchgewälzt und zwei davon sogar zwei Mal: Das eine Buch ist „Die Geschichte von Hogwarts"natürlich ein Sachbuch, in dem alles über Hogwarts erklärt wird; Gründungsgeschichte, Fakten, Zahlen und, und, und ...

Ich habe mir fest vorgenommen am ersten Tag nicht durch Unwissenheit aufzufallen. Keiner soll direkt merken, wie fremd ich in dieser Welt bin. Daher möchte ich so viel wie möglich von meinem Wissen preisgeben.

Die anderen werden das lieben! Ihnen wird gar nicht auffallen, dass ich fremd bin!

Bei dem anderen Buch handelt es sich leider auch um ein Sachbuch, Der Junge, der überlebte welches auf traurigen Tatsachen basiert. Es ist die Geschichte einer jungen Familie, die durch einen schweren Schicksalsschlag auseinandergerissen wurde.

In diesem Buch wurde die tragische Geschichte der Potters erzählt. James, Lily und ihrem gemeinsamen Sohn, Harry.

Vor ungefähr zehn Jahren hat in der Zaubererwelt ein Krieg getobt und zwar zwischen dem Ministerium, welches sich an den Geheimhaltungspakt halten wollte und den Todessern, die den Pakt stürzen und die Herrschaft über die Muggel erlangen wollten. An der Spitze der Todesser stand ein jemand dessen Name im Buch nur einmal im Glossar, ganz klein, erwähnt wird Voldemort. Die anderen Male, wenn von diesem Dunklen Lord gesprochen wird, nennt der Autor ihn „Du-weißt-schon-wer" oder „Er, dessen Name nicht genannt werden darf." Der Grund dafür hat sich mir nicht wirklich erschlossen.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt