„Eine Todestagsfeier? Es gibt nicht viele Lebende, die an so etwas teilhaben können! Das ist faszinierend!", sage ich begeistert, als Harry uns von seinem Erlebnis mit dem fast kopflosen Nick erzählt.
Filch wollte ihn zu einer Strafarbeit verdonnern, weil Harry mit schlammigen Schuhen durchs Schloss gelaufen war und der fast kopflose Nick hat für eine Ablenkung gesorgt, damit Harry ohne Strafe davonkommt. Als Gegenleistung hat er ihm angeboten zu seiner fünfhundertsten Todestagsfeier zu kommen.
„Wieso will jemand seinen Todestag feiern? Das ist doch deprimierend!", sagt Ron und in Gedanken gebe ich ihm recht.
„Na ja, Nick möchte bei so einer Geistergruppe mitmachen, die sich die „Kopflosen-Jagd" nennt und da er nicht zu hundert Prozent kopflos ist, nehmen sie ihn nicht auf. Deshalb soll ich ihrem Vorsitzenden erzählen, wie fürchterlich schrecklich Nick ist", erklärt uns Harry.Die Wochen vergehen und Halloween kommt näher.
„Wie gern wäre ich auf das Schulhalloweenfest gegangen", murrt Harry, als er Hagrid dabei beobachtet, wie er die Riesenkürbisse in die Große Halle trägt.
„Versprochen ist Versprochen, Harry!", ermahne ich ihn und um sieben Uhr machen wir uns auf den Weg hinab in die Kerker.
Der Gang zum Kerker, in dem die Feier stattfinden wird, ist mit schwarzen Kerzen geschmückt, die alles andere als eine wohlige Stimmung verbreiten. Ihre Flammen sind blau und strahlen keinerlei Wärme aus.
„Soll das etwa Musik sein?", fragt Ron und bleibt stehen. Ich lausche und ich höre ‚Musik'„Ron, ich glaube Geister mögen solche, nun ja, Musik mit schrägen Tönen", sage ich.
„Wären wir doch nur zum Schulfest gegangen", murrt er.
Wir biegen um die Ecke und werden auch direkt vom Fast Kopflosen Nick empfangen.
„Hallo, meine Freunde!" Er verbeugt sich und bittet uns herein.
Der Kerker ist voll mit hunderten Geistern, die zu der schaurigen Musik tanzen. Vorsichtig huschen wir durch den Raum und achten darauf, auf keinen Fall durch jemanden hindurchzugehen.
„Oh, nein. Schaut schnell weg, ich will nicht mit Myrte reden!", sage ich und drehe mich schnell in die andere Richtung.
„Mit wem?", fragt Harry, während er sich auch umdreht und wir in die andere Richtung gehen.
„Die Maulende Myrte. Sie spukt im Mädchen Klo im zweiten Stock."
„Sie spukt in einem Klo?", fragt Harry belustigt.
„Ja, im letzten Jahr war es die meiste Zeit über gesperrt, weil sie es die ganze Zeit überflutet hat. Ich vermeide es dort hinzugehen. Du willst nur aufs Klo und sie heult dich voll..."
„Schaut mal, dort gibt es was zu essen!", unterbricht mich Ron und eilt durch den Raum auf einen langen Tisch zu. Harry und ich folgen ihm, schließlich haben wir seit dem Mittag nichts mehr gegessen.
Einige Schritte vor dem Tisch bleiben wir jedoch angewidert stehen.
Alles was auf diesem Tisch steht, ist verschimmelt oder von Maden übersät.
„Igitt", stoße ich hervor und drehe mich weg. Der Gestank ist unerträglich.
Peeves schwebt auf uns zu.
„Oh hi Potti, nimmst du Grangi mit auf ein Date?" fragt er gehässig.
„Nein, Peeves", sagt Harry knapp. „Was hast du da?"
„Ein bisschen was zu knabbern", grinst er fies. „Wollt ihr was?" und er hält uns eine Schale mit verschimmelten Erdnüssen hin.
„Nein, danke", stöhne ich knapp.
„Hab' gehört, was ihr über die Arme Myrte gesagt habt. Nicht sehr nett von euch." Er bläht sich auf und ruft: „HEY MYRTE!"
„Oh nein, Peeves, bitte erzähl ihr nicht, was ich gesagt habe. Das wird sie nur durcheinanderbringen", flehe ich ihn an, aber zu spät.
Die maulende Myrte ist bereits zu uns hinüber geschwebt. „Was ist?", fragt sie beleidigt.Gespielt fröhlich antworte ich: „Wie geht es dir Myrte? Schön, dass du mal aus deiner Toilette kommst."
„Miss Granger hat eben über dich gesprochen", feixt Peeves.
„Ich hab nur gesagt, wie hübsch du heute aussiehst", lüge ich und werfe Peeves einen wütenden Blick zu.
„Du machst dich über mich lustig!" schreit Myrte und beginnt zu weinen.
„Nein, nein ehrlich nicht. Habe ich nicht gerade gesagt, wie hübsch Myrte heute aussieht?" Hilfesuchend stoße ich Harry mit dem Ellenbogen in die Seite.
„Oh, ja. Das hat sie", lügt er schlecht.
„Lüg mich nicht an!", stöhnt Myrte. Sie bricht in Tränen aus und schwebt davon.
„Ach je", sage ich traurig. Auch wenn ich Myrte nicht besonders gut leiden kann, habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen.
„Macht's Spaß?" fragt uns der Kopflose Nick, der gerade auf uns zu geschwebt kommt.
„Ja und wie wir wie!" lügen wir alle gleichzeitig.
„Oh, dort sind sie", sagt Nick und deutet auf ein Dutzend Pferde, die gerade durch die Kerkerwände brechen, auf jedem Pferd sitz ein kopfloser Reiter.
Einer der Geister, wahrscheinlich der Anführer, steigt von seinem Pferd und geht zu Nick hinüber.
„Nick", dröhnt er „wie geht's? Hängt der Kopf immer noch dran?" Er lacht schallend auf und schlägt Nick freundschaftlich auf die Schulter.
„Willkommen, Patrick", murmelt Nick.
„Lebendige!" ruft Sir Patrick, als er Harry, Ron und mich entdeckt.
Ich schrecke zusammen und verstecke mich hinter Harry.
„Stört euch nicht an Nick. Er ist beleidigt, weil er nicht an der kopflosen Jagt teilnehmen darf. Ich mein schaut ihn euch an."
„Ich denke, Nick ist sehr furchteinflößend und ehm ...", fängt Harry an.
Doch Sir Patrick unterbricht ihn lachend und dröhnt: „Ha! Ich wette er hat dich gebeten das zu sagen, oder?"
Traurig lässt Nick seinen Kopf hängen.
„Ich halte es hier nicht mehr lange aus", murmelt Ron uns zu.
DU LIEST GERADE
Hermine Granger und die magische Welt
Fiksi RemajaBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...