Die zweite Aufgabe

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Es knackt in meinen Ohren und plötzlich durchbricht mein Kopf die Wasseroberfläche. Kalte Luft dringt in meine Lungen und ich mache ein paar hektische Schwimmzüge. Verzweifelt versuche ich meine Augen zu öffnen und endlich wieder richtig sehen zu können.
Lautes Gejohle und Gejubel dringt an meine Ohren und laute Rufe sind zu hören
Ich brauche einen Moment um zu kapieren was passiert ist. Dann fällt es mir wieder ein: das ist die zweite Aufgabe!
Ich muss ein paar Mal blinzeln und führe Ruderbewegungen im Wasser aus, bis ich endlich was sehen kann.
Am Ufer des schwarzen Sees wurde eine riesige Tribüne errichtet, auf der die Zuschauer Platznehmen konnten.
„Harry...", pruste ich. „Oh, Harry du hast... mich... geret...", der Satz bleibt mir im Halse stecken, das ist nicht mein Harry. Neben mir taucht ein Haifischkopf auf.
Hektisch paddle ich im Wasser umher. Schließlich wacht man nicht jeden Tag neben einem Haifisch auf. Der Hai beginnt nun menschliche Züge zubekommen.
„Hallo, Erminne", grinst mich Viktor an, der sich gerade wieder zurück verwandelt.
Ich kann ein enttäuschtes „Oh, Mann", nicht unterdrücken und etwas bockig schwimme ich, ohne auf meinen Retter zu warten zum Ufer.


Ich schwimme zu dem neuangelegten Steg hinüber und sofort kommen Ron, Ginny und Lavender auf mich zu gerannt, um mich aus dem Wasser zu ziehen.
„Hermine, wie geht es dir?", fragt Ginny, während mich Madam Pomfrey eng in ein Handtuch einwickelt.
„Mir geht es gut. Wo ist Harry?", die drei tauschen einen Blick.
„Er ist noch nicht zurück...", sagt Ginny traurig.
„A-Aber, ich war sein Schatz...", stammle ich und Madam Pomfrey kippt mir einen Zaubertrank in den Mund. Augenblicklich wird mir warm und Dampf steigt aus meinen Ohren aus.

Ich wollte von ihm gerettet werden und nicht von Viktor!

Nun kommt auch Viktor ans Ufer geschwommen und augenblicklich wird er von einigen Durmstrangs in Empfang genommen.
„Es scheint am Grund ein paar Missverständnisse gegeben zu haben", gluckst Dumbledore, der nun mit Bagman zu uns hinüberkommt. Ich wickle mich enger in mein Handtuch und gehe auf den alten Mann zu.
„Ich glaube ich wurde vom Falschen gerettet!", zum Glück ist mein Gesicht nass und niemand sieht, dass mir ein paar Tränen aus den Augen kullern.
„Nun, wir müssen wohl warten, was uns der Anführer der Wassermenschen über das erzählt, was dort unten vorgefallen ist Miss Granger."
Eine aufgelöste Fleur kommt nun auf mich zu gerannt.
„'ast du sie gese'n? Meine Gabrielle?", schluchzt sie.
„Gabrielle?", frage ich erstaunt.
„Meine Sc'wester. Isch 'abe sie nischt retten können."
„Nein, Fleur ich habe sie nicht gesehen, aber ihr wird nichts passieren."
Sie nickt und rennt wieder zu Madame Maxime.
Ich drehe mich Ron zu, der wie gebannt Fleur auf den Hintern starrt. Ginny und Lavender scheinen das auch bemerkt zu haben.
„Kaum trägt eine Frau einen Badeanzug und er guckt ihr unverschämt hinterher! Schämst du dich nicht?", keift Ginny und haut Ron auf den Hinterkopf.
„Harry ist letzter?", keuche ich, als ich Cho und Cedric an der Hogwartsbühne entdecke. Ich renne zum Ufer und schaue auf den See.
Viktor kommt nun zu uns: „Ich habe dich gerettet, Her-Minne."
„Ja, vielen Dank", erwidere ich wütend. Ron, Lavender und Ginny schließen wieder zu mir auf.
„Bleib mal entspannt. Du rennst hier wie ein aufgescheuchtes Huhn herum", mault Ron.
„Erminne, ich habe noch nie ein Mädchen wie dich kennengelernt und noch nie für jemanden solche Gefühle empfunden. Bitte gib mir noch eine Chance, wir können noch einmal miteinander ausgehen und wenn du magst, kannst du mich über die Sommerferien besuchen", sagt Viktor, doch ich beachte ihn nicht.
„Wo ist, Harry? Ihm wird es doch gut gehen?", die anderen drei werfen sich komische Blicke zu.
In diesem Moment tauchen zwei Köpfe aus der Wasseroberfläche auf.
„Da ist er ja!", rufe ich und klatsche in die Hände
„Bleib hier!", sagt Ron und greift um meinen Bauch herum, als ob ich jetzt wieder freiwillig ins Wasser gegangen wäre.
„Lass das, Ron!"
„Das ist nicht Harry", mischt sich Lavender ein und deutet auf die zwei Personen, die im See herumpaddeln.
„Nicht?", ich höre auf nach Ron zu treten.
„Gabrielle!", kreischt Fleur und sprintet den Steg entlang.
„Und Parvati", seufzt Lavender und deutet auf den zweiten Kopf, der auf den Steg zu geschwommen kommt.
„Wo ist er?", frage ich entsetzt.
Nun endlich kommt Harrys Kopf aus dem Wasser geschossen. Mein Herz macht einen Hüpfer und Ron hält mich wieder eisern fest.
Harry ruft Parvati irgendwas zu und gemeinsam bringen sie Gabrielle zum Steg.
„Lass mich los, Ronald! Lass mich los!" Nun endlich lässt Ron mich los und ich kann mich schnell Fleur am Ende des Stegs anschließen, die schon ihre Hand im Wasser hat und ihre Schwester zu sich ruft.
„Harry!", rufe ich zu den Dreien hinunter.
„Hi", prustet er. „Helft mir mal!"
Fleur ruft ihrer Schwester irgendwas auf Französisch zu und gemeinsam mit Harry schafft sie es, Gabrielle auf den Steg zu ziehen. Ich reiche meine Hand ins Wasser und helfe Harry dabei auf den Steg zu kommen.
„Danke", keucht er und sofort stürze ich mich um seinen Hals „Du hast es allein geschafft! Du hast einen Weg gefunden!" Er hustet noch ein bisschen erwidert aber die Umarmung. Ich lockere die Umarmung und nehme mir das Handtuch herunter, um es um ihn herum zu wickeln.
Lautes Fußgetrampel hinter mir verrät, dass Madam Pomfrey, Ron, Ginny und Lavender auf uns zu gerannt kommen.
Parvati hat sich inzwischen selbst aus dem Wasser gezogen und steht wie ein begoßener Pudel neben uns. Madam Pomfrey greift nun nach Harry und kippt ihm einfach einen Zaubertrank in den Mund. Ron ist inzwischen auch angekommen und erzählt Harry, was passiert ist: „Cedric und Cho kamen als erste, dann kam Fleur, aber sie musste abbrechen." Er nickt zu Fleur hinüber, die ihre kleine Schwester eng an sich drückt. „Dann kam Krum mit Hermine und du mit Parvati und Gabrielle."
McGonagall reicht mir ein neues, frisches Handtuch, als ich wieder beginne zu zittern.
„Du 'ast sie gerettet!", ruft sie. „Du 'ast meine kleine Schwester gerettet, obwohl sie nischt deine Geisel war!", sie schnappt sich Harry und drückt ihm zwei Küsse auf jede Wange.
„Ehm ja-ha.", haucht Harry verlegen und reibt sich mit den Fingern die Stelle an der Fleurs Mund war.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt