Laut keuchend renne ich durch die Korridore des Schlosses. Meine Schritte hallen in den leeren Gängen wider.
Links, dann rechts!
Ich erreiche gerade noch rechtzeitig Moodys Büro.
„Stupor!", donnert Dumbledore und die Tür zu Moodys Büro wird aus den Angeln gerissen. Vorsichtig halte ich mich im Hintergrund auf.
Sofort stürmen die Lehrer hinein und beugen sich über den betäubten Moody. Harry sitzt wie angewurzelt auf einem Stuhl.
„Er war es! Er hat meinen Namen in den Kelch geworfen! Er hat dafür gesorgt, das Voldemort zurückkehrt!", ruft er.
Moody? Moody hat Harrys Namen in den Kelch geworfen? Moody der Auror, der unzählige Todesser gefast und nach Askaban geschickt hat?
Nun will ich mich nicht mehr verstecken, auch ich stürme an Professor McGonagall und Snape vorbei in Moodys Büro. „Oh, Harry!", rufe ich. Ich ziehe ihn aus dem Stuhl und drücke ihn an mich.
„Er hat ihn getötet, Hermine!", sagt Harry tonlos, während Tränen auf mein T-Shirt tropfen. „Voldemort hat Cedric getötet! Er ist wieder da! Ich habe es gesehen!"
Er drückt seinen Kopf in meine Schulter. Beruhigend streiche ich über seinen Hinterkopf durch das schwarze Haar. „Harry...", flüstere ich.
Immer ist er es! Wieso kann man ihn nicht einmal in Ruhe lassen?
Professor McGonagall geht auf uns zu. „Kommen Sie, Potter", auch ihr Gesichtsausdruck spricht Bände.
„Nein!", schaltet sich Dumbledore nun ein, ich habe Dumbledore noch nie so ernst erlebt. Sein sonst so freundliches Gesicht, auf dem immer ein Lächeln zu finden ist, steht nun die kalte Wut geschrieben.
„Er bleibt hier, Minerva!"
„Dumbledore, der Junge hat genug gesehen. Schauen Sie ihn sich doch an", sie deutet auf Harry, der sein Gesicht immer noch in meine Schulter drückt.
„Er muss bleiben, Minerva, er muss es verstehen. Er muss wissen, wer ihm diese Qualen auferlegt hat und warum."
Harry löst sich nun wieder von mir. „Moody... Wie glauben Sie, kann es Moody gewesen sein?" „Das ist nicht Alastor Moody", sagt Dumbledore. „Du hast Alastor Moody nie kennengelernt. Der wahre Moody hätte dich nicht aus meiner Nähe verschleppt, nach allem, was heute passiert ist. Als Miss Granger mich darauf hinwies, dass er dich mitgenommen hat, ging mir ein Licht auf", er nickt mir anerkennend zu.
Nun beugt er sich über den geschockten Fremden und zieht einen Flachmann und einen Schlüsselbund unter dem Hosenbund hervor. „Severus, holen Sie mir das stärkste Wahrheitsserum, das Sie haben. Dann gehen Sie in die Küche und holen eine Hauselfe namens Winky."
Snape nickt und eilt davon.
„Minerva, seien Sie so freundlich und gehen Sie zu Hagrids Haus. Dort werden Sie einen schwarzen Hund vorfinden. Bringen Sie ihn bitte in mein Büro."
Professor McGonagall nickt und eilt ebenfalls davon.
„Miss Granger...", sagt Dumbledore und wendet sich mir zu.
„Hermine bleibt hier!", sagt Harry entschlossen.
Zum ersten Mal an diesem Abend huscht über Dumbledores Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln. „Einverstanden", nickt er.
Dumbledore dreht sich zu einer großen Kiste mit sieben Schlössern um und beginnt nach und nach die Schlüssel des Schlüsselbundes hineinzuschieben und die Truhe immer wieder zu öffnen.

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Hermine Granger und die magische Welt
Novela JuvenilBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...