Am Abend schlendern wir gemeinsam in die große Halle. Sie ist in den Farben der Slytherins gehalten: grün-silber.
„Das ist alles meine Schuld", sagt Harry missmutig.
„Wir sind beide erwischt worden vergiss das nicht, also sind wir beide daran schuld. Nächstes Jahr machen wir es wieder gut!", verspreche ich ihm und versuche ihn so mäßig wieder aufzumuntern.
Wir erreichen unsere Plätze, immer mal wieder stehen Leute auf um Harry zu anzustarren. Da er darin mittlerweile schon geübt ist, ignoriert er sie gekonnt. Es dauert nicht lange, da erhebt sich Dumbledore und beginnt mit seiner Jahresabschlussrede:
„Wieder ein Jahr vorbei! Und bevor wir die Zähne in unser köstliches Festessen versenken, muss ich euch mit dem schwefligen Geschwafel eines alten Mannes belästigen. Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eure Köpfe ein wenig voller als zuvor... ihr habt jetzt den ganzen Sommer vor euch, um sie wieder hübsch leer zu räumen, bevor das nächste Schuljahr anfängt.
Nun, wie ich es verstehe, muss jetzt dieser Hauspokal überreicht werden, und auf der Tabelle sieht es wie folgt aus: an vierter Stelle Gryffindor mit dreihundertzwölf Punkten; an dritter Hufflepuff mit dreihunderzweiundfünfzig Punkten; Ravenclaw hat vierhundertsechsundzwanzig Punkte und Slytherin vierhundertzweiundsiebzig Punkte."
Die Slytherins berechen in tobenden Beifall aus.
„Jaja, gut gemacht Slytherin. Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden."
Das Gejubel der Slytherins verstummt schlagartig und auch andere schauen sich verwirrt in der Halle um.
Er meint doch nicht etwa?
„Ich habe noch ein paar Punkte zu vergeben: Zuerst – an Mr Ronald Weasley."
Ron zuckt bei der Nennung seines Namens zusammen.
„Für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte."
Der Gryffindortisch johlt auf, Percy klopft seinem Bruder stolz auf die Schulter und ruft: „Mein Bruder müsst ihr wissen. Er ist durch McGonagalls Schachspiel gekommen!"
Dumbledore hebt seine Hände und schlagartig wird es wieder still in der Halle.
„Zweitens – Miss Hermine Granger. Für den Einsatz kühler Logik im Angesichts des Feuers verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte."
Das Gejuble der Gryffindors ertönt erneut, schnell verstecke ich mein Gesicht in meinen Händen, denn kleine Freudentränen haben sich in meinen Augen gebildet.
Ich... ich habe alles wieder gut gemacht!
„Drittens", unterbricht Dumbledore das Gejubel. „Mr. Harry Potter...", augenblicklich kehrt Stille ein. „Für seine Unerschrockenheit und seinen überragenden Mut verleihe ich Gryffindor sechzig Punkte."
Während alle in ohrenbetäubendes Gejubel verfallen rechne ich schnell nach und verkünde dann allen: „Wir haben jetzt vierhundertzweiundsiebzig Punkte! Gleichstand mit Slytherin. Hätte er uns nicht noch einen Punkt geben können?"
„Es gibt Viele Arten von Mut!", redet Dumbledore weiter und gespannt wird es wieder still in der Halle. „Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Deshalb vergebe ich zehn Punkte an Mr. Longbottom."
Ein so lautes Gejuble habe ich in meinem ganzen Leben nicht erlebt, es gleicht beinahe einer Explosion, aber auch ich juble aus vollem Halse. Neville der noch nie überhaupt einen einzigen Punkt für unser Haus geholt hat, hat die entscheidenden Punkte geholt. So, dass wir schlussendlich doch noch gewonnen haben.

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Hermine Granger und die magische Welt
Teen FictionBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...